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International mehr Frauen in Vorstands­funktionen

Weltweit ist die Anzahl von Frauen in Vorstandsetagen (Boardroom: Vorstand und Aufsichtsrat) weiter auf 12 % gestiegen, aber nur wenige Frauen haben dort den Vorsitz inne (4 %). In Österreich sind über 16 % der Sitze im Management Board mit Frauen besetzt und rund 9 % der Vorsitze. „Quoten sind wirksam: Entgegen der landläufigen Annahme gibt es genug qualifizierte Frauen, die den Job machen können. Man muss nur bewusst hinschauen“, sagt Dr. Gundi Wentner, Partnerin Deloitte Österreich.

Wien, 25. Juni 2015. – Die Deloitte Studie „Women in the Boardroom: A Global Perspective“ widmet sich der Zusammensetzung von Boards aus 49 Ländern (einschließlich Österreich) und zeigen die Anstrengungen in den teilnehmenden Ländern, den Frauenanteil in Vorständen zu erhöhen. Weltweit ist die Anzahl von weiblichen Vorständen weiter gestiegen. Aus geografischer Sicht ist dabei der EMEA-Raum (Europa, Naher Osten, Afrika: 18 %) führend, danach folgen Nord-, Mittel- und Südamerika (12 %) sowie etwas abgeschlagen der Asien-Pazifik-Raum (6 %). Alle Regionen haben jedoch eine Gemeinsamkeit: Die Anzahl von Frauen, die einen Vorstandsvorsitz haben, liegt weiterhin bei niedrigen 4 bis 5 %.

Die meisten Frauen im Boardroom gibt es in Norwegen (36,7 %), gefolgt von Frankreich (29,9 %), Schweden (24,4 %), Italien (22,3 %) und Finnland (22,1 %). Österreich liegt bei 16 %. Bei der Anzahl von weiblichen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden hingegen liegt Italien (22,2 %) auf Platz eins, Norwegen auf Rang zwei (18,2 %) und Österreich auf dem dritten Platz (9,1 %). Dahinter folgen Südafrika (7,8 %) und die Türkei (7,4 %). Auffällig sind Länder wie Irland, die Niederlande und besonders Dänemark, dort sind die Boards zu 21,8 % weiblich, aber es gibt keine einzige Frau, die einen Vorstand leitet.

Die Quote wirkt

In Österreich gibt es seit März 2011 eine Frauenquote von 25 % in Aufsichtsräten, bis Ende des Jahres 2018 sollen es 35 % sein. Diese Regelung gilt allerdings derzeit nur für Unternehmen, an denen der Staat mindestens zur Hälfte beteiligt ist, und nur für Aufsichtsratsmitglieder, die von Ministerien entsendet werden. Auffällig ist, dass der generelle Frauenanteil in diesen Unternehmen jedoch deutlich höher liegt. Nach Einführung der freiwilligen Selbstverpflichtung der Bundesregierung im Jahr 2008 ist der Frauenanteil dieser Aufsichtsräte von 16 % im Jahr 2008, auf 26 % im Jahr 2011 und aktuell auf 36 % gestiegen.

Branchen mit dem höchsten Frauenanteil im Vorstand

International finden sich die meisten Frauen in der Vorstandsetage im Konsumgütermarkt (13,6 %), gefolgt von der Finanzbranche (12 %), dem Gesundheitswesen (11,7 %) sowie dem IKT-Sektor (11 %). Bei den Top-Fünf in Österreich hingegen steht die Finanzbranche (22 %) an erster Stelle, knapp gefolgt von der IKT- (19 %) sowie der Konsumgüter-Branche (19 %). Erst danach kommen sowohl in Österreich mit jeweils 13 % die Bereiche Energy & Resources und Produktion, international liegen sie hingegen bei 10,6 % und 9,7 %.

„Deloitte bemüht sich seit den neunziger Jahren, den Anteil von Frauen in Führungsfunktionen zu erhöhen, zum Beispiel mit dem ersten weiblichen CEO in den USA. Auch in Österreich ist Deloitte auf einem guten Weg: drei der vier neuen Partner, die Anfang Juli ernannt werden, sind Frauen“, schließt Dr. Claudia Fritscher, Partnerin Deloitte Österreich.

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