energy efficiency in europe

Analysen

Energieeffizienz in Europe

Wie sich das Potenzial ausschöpfen lässt

Energie steht im Mittelpunkt der europäischen Wirtschaft. Die EU ist für 11% des globalen Energieverbrauchs verantwortlich. Um diesen Bedarf zu decken werden mehr als 50% davon importiert, was die EU über EUR 400 Milliarden pro Jahr kostet. Energieeffizenz könnte dazu beitragen, diese Abhängigkeit und die damit verbundenen Kosten zu verringern. Allerdings hält sie noch nicht, was sie verspricht.

Zusammenfassung

Energieeffizienz ist eine wichtige Komponente jeglicher Energiepolitik des 21. Jahrhunderts. Deshalb ist es unerlässlich Klimaschutzziele, ganz besonders die im Dezember 2015 am COP21-Gipfel in Paris vereinbarten Zusagen, einzuhalten. Zurzeit ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die EU ihr für 2020 angestrebtes Ziel erreicht, ihre Energieeffizienz um 20% zu steigern (grundlegende Einsparungen betragen bis 2020 voraussichtlich nur 17,6%). Für den angestrebten Wandel zu einer kohlendioxidarmen Wirtschaft bis zum Jahr 2050, bedarf es höherer Ambitionen. Das Potenzial ist immens, doch größtenteils noch nicht erschlossen.

Dafür gibt es viele Gründe:

  • Das Energieeffizienzpotenzial verteilt sich typischerweise auf viele kleine Einsparungen, deren Mobilisierung komplex ist.
  • Politiker konzentrieren sich nicht unbedingt auf die Kennzahlen und Ziele, die die Nutzung der kostengünstigsten Massnahmen anregen.
  • Nutzer haben keinen Zugriff auf korrekte oder ausreichende Informationen und damit erhalten sie nicht die Motivation, ihr Verhalten zu ändern oder optimale Investitionen zu tätigen.
  • Der Bausektor, welcher das grösste Potenzial für eine Steigerung seiner Energieeffizienz hat, leidet unter abwegigen Anreizen: Vermieter haben kein Interesse daran im Sinne ihrer Mieter zu investieren, und Mieter haben kein Interesse zu investieren, wenn sie nicht langfristig davon profitieren.
  • Dem Markt gelingt es nicht, die richtigen Preissignale auszusenden. Die erschwert es das nötige Kapital für Investitionen zur Energieeffizienz aufzubringen, ganz besonders in einem ungünstigen Wirtschaftsklima.

Das Ziel dieser Studie

Diese Studie soll die wichtigsten Faktoren für Behörden, Privatunternehmen und Haushalte identifizieren, die zu einer besseren Umsetzung der unerschlossenen technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der Energieeffizienz in Europa beitragen könnten.

Die Lösung wird in einer komplexen Kombination verschiedener Massnahmen bestehen. Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Studie in sechs Handlungssträngen zusammengefasst, die in Angriff genommen werden müssen, um das Energieeffizienzpotenzial besser auszuschöpfen:

  • Definition und Umsetzung geeigneter Indikatoren und Ziele
  • Förderung von Produktnormen und Produktkennzeichnungen
  • Besonderer Fokus auf Gebäude
  • Mobilisierung der Einzelhandelskunden
  • Senden der richtigen Preissignale
  • Kapitalbereitstellung für Energieeffizienzmassnahmen

In diese Studie sind internes Know-how von Deloitte, bibliografische Analysen und Beiträge massgeblicher europäischer Unternehmen und Industrieverbände eingeflossen

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