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Reifegradmodell für Datenkataloge

Wie die Implementierung eines Datenkataloges gelingen kann

Obwohl das Sammeln von Daten in der heutigen Zeit zur gängigen Unternehmenspraxis gehört, sind es oftmals eben diese gesammelten Daten, welche ungenutztes Potential für die Wertschöpfung aufweisen. So ist es denkbar, dass zweckmäßig erhobene Daten aus einem bestimmten Geschäftsbereich einen erheblichen Mehrwert in anderen Bereichen schaffen können. Häufig fehlt jedoch explizites Wissen über Inhalt und Umfang des Datenbestandes sowie um die Datenhoheit. Dadurch geht die tatsächliche Datenverwendung kaum über den originalen Kontext hinaus. Hierdurch bleiben zahlreiche Möglichkeiten im Verborgenen: Ungenutzte Daten bieten keinen Mehrwert.

Der Datenkatalog als Lösungsannäherung

Ein möglicher Ansatz für Unternehmen, dieses Problem zielführend und gewinnbringend anzugehen, liegt in der Entwicklung und Implementierung eines Datenkataloges. Unter diesem Begriff wird ein zentrales und unternehmensweites Inventar vorhandener Daten verstanden. Dies erlaubt dem Nutzer eine Übersicht potentiell relevanter Datenbestände zu erhalten, dessen Existenz sonst womöglich unbekannt bliebe. Mittels dieser Katalogisierung von Daten können sowohl technische Eigenschaften als auch der geschäftliche Kontext nachvollzogen werden, wodurch ein besseres Verständnis und Verwendungsmöglichkeiten entstehen.

Eigenschaften und Herausforderungen im Umgang mit Datenbeständen

Datenbestände können für Unternehmen wertschöpfend eingesetzt werden. Um jedoch ihr wahres Potential festzustellen, müssen sie zunächst verstanden und interpretiert werden. Somit werden weitere Metadaten über die Daten zum notwendigen Mittel – und diese wiederum müssen sinnvoll strukturiert werden. Mit Hilfe einer zentralen Katalogisierung kann ein übergreifender Mehrwert entstehen. Der Prozess bleibt jedoch nicht ohne Herausforderungen. So müssen vor allem technische Voraussetzungen entwickelt, geeignete Werkzeuge selektiert, Prozesse gestaltet sowie Organisationsstrukturen aufgebaut werden.

Das Capability Maturity Model for Data Catalogs als Unterstützung

Auf Grundlage Industrie-übergreifender Projekterfahrungen, internationaler Experteninterviews sowie wissenschaftlicher Erkenntnisse, versteht sich das hier beschriebene Reifegradmodell als Orientierungspunkt bei der Implementierung von Datenkatalogen. Im ersten Schritt wird dabei ein Framework mit fünf Fähigkeiten (Capabilities) definiert, welcher zur Entwicklung der Voraussetzungen für die Implementierung dient. Das Reifegradmodell selber bietet Unternehmen die Möglichkeit, den eigenen Status Quo festzustellen und eine Zielreife anzuvisieren. Darüber hinaus ist das Dokument mit umfangreichen Empfehlungen aus früherer Projekterfahrungen angereichert.