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Blockchain für Supply Chains in der chemischen Industrie

Sichere und effiziente Lieferketten werden zu Schlüsselfaktoren in der Chemie-Branche

Vertrauenswürdige Lieferantenbeziehungen spielen heute eine immer wichtigere Rolle in globalen Supply-Chain-Netzwerken. Immer weitere Transportwege, ein zunehmendes Bewusstsein für die Produktqualität und eine wachsende Zahl von Zwischenakteuren stellen die globalen Supply Chains in der chemischen Industrie vor neue Herausforderungen. Erfahren Sie hier, warum die Blockchain-Technologie dafür die passende Lösung bietet.

Die Blockchain-Technologie kann in der in der chemischen Industrie für folgende Bereiche eingesetzt werden:

  • Überprüfung der Rohstoffquellen
  • Verfolgung und Rückverfolgung der verarbeiteten Chemikalien
  • Sicherstellung der Produktqualität von Chemikalien für die Kunden 
  • Erkennung von gefälschten Chemikalien  

Diese Technologie ermöglicht es, Lieferkettendaten auf eine fälschungssichere und verschlüsselte Weise zu dokumentieren. Diese Daten können verschiedene relevante Informationen beinhalten, wie beispielsweise den geografischen Standort einer Chemikalie sowie die Temperatur oder die Luftfeuchtigkeit zu einem bestimmten Datum und einer bestimmten Uhrzeit. So ermöglicht es die Blockchain für Supply Chains in der chemischen Industrie den Lieferanten, Kunden und Zwischenhändlern, eine „Single Source of Truth“ über Lieferketteninformationen mit Daten zu schaffen, die digital auf verschiedene Ledger verteilt sind.
 

Vom Rohstoff bis zum Endprodukt: Durchgängige Transparenz

Von der Förderung der Rohstoffe über die Eingangslogistik, die Fertigung und die Ausgangslogistik bis hin zum Eintreffen der Ware beim Kunden – die Daten der Lieferkette werden kontinuierlich verfolgt und geteilt. Eine Supply Chain auf Basis der Blockchain speichert Daten in einer dezentralen, über unzählige Rechner verteilten Datenbank, die einen ständigen Überblick über den Status und die Historie der Chemikalien bietet. Die automatisch generierten Informationen führen zu mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette, was für die chemische Industrie eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt.
 

Blockchain-Technologie in der chemischen Industrie: RFID und Orakel

Es gibt zwei grundlegende methodische Ansätze für die Anwendung der Blockchain in Supply Chains für die chemische Industrie, die dazu beitragen, die Transparenz entlang der Lieferkette zu erhöhen.

Der erste Ansatz kombiniert Blockchain-Technologie mit Radio Frequency Identification Tags (RFID). RFID-Tags werden an Waren oder Containern angebracht und dienen der Dokumentation von Daten während der Warenbewegung entlang der Lieferkette. Sie ermöglichen das berührungslose Lesen und Schreiben von Informationen. Daten, die auf einen RFID-Tag geschrieben werden, können über die Blockchain verschlüsselt und veröffentlicht werden; der Anwender kann bestimmen, wer welchen Anteil der Informationen innerhalb des Netzwerks lesen darf, obwohl die Informationen an verschiedenen physischen Orten gespeichert sind. Die Informationen werden in Ledgern gespeichert, die auf verschiedene Servern, PCs und anderen Speichermedien im Netzwerk als Kopien des ursprünglich erzeugten Ledger verteilt sind.

Der zweite Ansatz kann als anreizgetriebener Ansatz beschrieben werden. Diese Lösung nutzt externe Datenfeeds von sogenannten "Orakeln", die Ereignisse in der physischen Lieferkette bestätigen, indem sie die Informationen in die verschlüsselte Blockchain aufnehmen. Beispiele für Blockchain-Orakel sind elektrische Sensoren oder auch Menschen, die Signale oder Informationen aus der physischen Welt liefern. Die Informationen werden der Blockchain nur hinzugefügt, wenn mehrere Orakel bestätigen, dass die Aussage über das physische Ereignis in der Lieferkette wahr ist.
 

Use Case: Kobalt Supply Chain für die Elektromobilität

Einer der Use Cases in unserem Whitepaper veranschaulicht, wie die Blockchain-Technologie einen Mehrwert bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen in der chemischen Industrie schaffen kann. Eine dieser Herausforderungen ist der zunehmende Bedarf an Batteriespeicherkapazität, der durch die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen noch verstärkt wird. Die moderne Batterietechnologie ist stark von seltenen Erden wie beispielsweise Kobalt abhängig, die oft in Regionen abgebaut werden, in denen gewalttätige Konflikte und schlechte Arbeitsbedingungen herrschen.

Sowohl das Unternehmen unseres Kunden als auch die Aufsichtsbehörden haben ein großes Interesse daran, die Beschaffung von Mineralien aus diesen Bereichen zu verhindern. Gemeinsam mit unserem Kunden haben wir eine Lösung entwickelt, die beide Blockchain-Ansätze kombiniert. Durch die Integration der RFID-Technologie und der anreizgesteuerten Blockchain-Technologie mit Orakeln wird das Risiko einer versehentlichen Beschaffung von Kobalt aus Minen mit unzureichenden Arbeitsstandards oder aus Kriegsgebieten deutlich reduziert. Weitere Informationen finden Sie im Whitepaper zum Download.

Die Blockchain-Technologie bietet innovative Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und neue Wege, um das Vertrauen in die Lieferketten der chemischen Industrie zu steigern. Für Unternehmen der chemischen Industrie wird die Fähigkeit, die Blockchain-Technologie zu verstehen und erfolgreich anzuwenden, zu einer wesentlichen Voraussetzung für den Aufbau wettbewerbsfähiger Supply Chains.