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2016 Global Foreign Exchange Survey

Continued evolution

Volatile Währungsmärkte haben schon immer die Ergebnisse von international tätigen Unternehmen beeinflusst. Der Fokus der Medien auf dieses Thema war jedoch selten so hoch wie heute.

Deloitte Global Treasury Advisory hat weltweit 133 Unternehmen unterschiedlicher Größe aus verschiedenen Ländern und Branchen über ihr Vorgehen beim Umgang mit FX Risiken befragt.

Highlights der Studie

  • Für 2016 werden ähnliche hohe Unsicherheiten an den Devisenmärkten wie 2015 erwartet. Wesentliche Treiber hierfür sind zum Teil unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Leitzinsen, ein mögliches Ende des Quantitative Easing in der Euro-Zone, eine mögliche Auflösung von einigen festen Wechselkursbindungen sowie die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft. Das terminierte Referendum in UK hinsichtlich eines möglichen EU-Austritts hat bereits starke Schwankungen des britischen Pfunds ausgelöst.
  • Die Fähigkeit der Unternehmen, ihre FX-Risiken effektiv zu managen wird somit auch 2016 wieder auf eine harte Probe gestellt. Die Umfrage thematisiert in diesem Zusammenhang die damit einhergehenden Herausforderungen, die Top-Management Agenda, Treasury-Strukturen, Hedging-Strategien sowie den Einsatz von IT-Systemen.
  • Der Mangel an Transparenz über das tatsächliche FX-Exposure und das Fehlen verlässlicher Währungskursprognosen, sowie eine oft stark manuelle FX-Exposure Quantifizierung ist für fast 60% der befragten Unternehmen eine Herausforderung. Ohne eine genaue Messung der FX-Risiken ist aber eine effektive Steuerung kaum möglich.
  • Laut 37% der befragten Unternehmen, erhält das Top-Management nicht immer ausreichend Informationen bezüglich der bestehenden und zukünftigen FX-Risiken. Dies schränkt aber die Möglichkeit des Managements, den Umgang mit FX-Risiken strategisch zu gestalten und zu hinterfragen, signifikant ein. Eine Lösung kann darin bestehen, die Treasuryberichterstattung zu überprüfen und wesentliche Kenngrößen bezüglich der FX-Risiken in das Standard Managementreporting zu integrieren. Um den wesentlichen Werttreibern und langfristigen Erwartungen von Investoren und Stakeholdern gerecht zu werden, sollte die Führungsebene prüfen, warum in lediglich 11% der befragten Unternehmen die jährliche Performance und Vorhersagbarkeit ihrer FX-Risikosteuerung regelmäßig gemessen wird. 
  • Die wesentlichen Hedging-Strategien unterscheiden sich in den verschiedenen Branchen, zielen aber grundsätzlich immer darauf ab, die Liquidität zu sichern und die Volatilität in der GuV zu reduzieren.
  • Technologie und Innovation werden von den befragten Unternehmen als wesentliche Voraussetzungen zur Erreichung von effizienten und effektiven FX-Prozessen angesehen, jedoch sind schon die vorhandenen IT-Systeme nur bedingt miteinander vernetzbar und viele Unternehmen müssen auch weiterhin mit einer Vielzahl unterschiedlicher Quellsysteme umgehen. 59% der befragten Unternehmen müssen auf zwei oder mehr Informationsquellen bei der Bestimmung Ihrer FX-Exposure zurückgreifen und 62% der Befragten vertrauen dabei auf einen manuellen Prozess zur Erstellung der Forecasts.
2016 Global Foreign Exchange Survey

Kernbotschaft der Studie

„Die Ergebnisse der globalen FX-Studie zeigen, dass Treasurer ihre Zusammenarbeit mit dem Top Management rund um das Thema Währungen weiter verbessern können. Treasurer nutzen bisher beispielsweise in nur 15% der befragten Unternehmen Stresstests und Szenarioanalysen, um ihren Vorständen und Geschäftsführern die möglichen Auswirkungen von Währungsschwankungen auf die Profitabilität des Gesamtunternehmens näher zu bringen. Indem sie sich darüber Gedanken machen, wie sie die Unternehmensführung bei diesen Fragestellungen besser informieren und unterstützen können, haben Treasurer die Chance, direkten Einfluss auf die Entwicklung und Strategie ihres Unternehmens zu nehmen.“

 

Volker Linde, Partner, Global Treasury Advisory Services

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