Annual Review of Football Finance 2019

Pressemitteilungen

Annual Review of Football Finance:

Bundesliga überholt Primera División mit neuem Rekordumsatz

  • Europas Fußballmarkt wächst weiter: In der Saison 2017/18 stiegen die Umsätze um 11 Prozent auf 28,4 Milliarden Euro.
  • Der Start des neuen Medienrechtevertrags der Bundesliga zur Saison 2017/18 zahlt sich aus: Die deutsche Spitzenliga zieht im Deloitte-Ranking wieder an der Primera División vorbei auf Platz zwei. 
  • Exportschlager Bundesliga: Mehr Büros im Ausland, mehr Reisen deutscher Clubs – die Bundesliga ist wirtschaftlich zunehmend auch international unterwegs.

 

Düsseldorf, 30. Mai 2019 – Der jährliche Umsatzrekord des europäischen Fußballmarktes hat im Annual Review of Football Finance fast schon Tradition und auch in der 28. Ausgabe gibt es ein neues Umsatzhoch zu vermelden: In der Saison 2017/18 wurden auf Europas Fußballmarkt 28,4 Milliarden Euro umgesetzt, im Vorjahresvergleich ist das ein Zuwachs von 11 Prozent. Treiber dieses Wachstums sind weiterhin die sogenannten „Big Five“-Ligen aus England, Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich. Mit insgesamt 15,6 Milliarden Euro waren sie für mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes verantwortlich und konnten ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Aber auch die WM in Russland 2018 kurbelte die Umsätze im europäischen Fußballmarkt an und trug dazu bei, dass sich insbesondere die Erlöse bei der FIFA und den nationalen Verbänden erhöhten.

„Wir gehen davon aus, dass sich das Wachstum weiter fortsetzt“, sagt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. „Fußball ist eine der beliebtesten Formen der Live-Unterhaltung und eines der meistdiskutierten Themen in den Social-Media-Kanälen. Die Medienrechte sind mittlerweile nicht nur für die großen TV-Sender, sondern auch bei Online-Unternehmen heiß begehrt. Hier und bei den internationalen Medienrechten gibt es weiteres Wachstumspotenzial für den europäischen Fußball.“ 

Bundesliga erobert Platz zwei zurück

Doch in der Saison 2017/18 haben nicht zuletzt noch einmal die nationalen Medienrechte Bewegung in das Deloitte-Ranking der europäischen Topligen gebracht: Auf die Umsätze der deutschen Bundesliga wirkte sich der Start des neuen Medienrechtevertrags positiv aus und sorgte dafür, dass die deutsche Liga mit einem Gesamtumsatz von 3,17 Milliarden Euro an der Primera División (3,07 Milliarden Euro) vorbei auf Platz zwei zog. 

Insgesamt sind die Umsätze der Bundesliga um 13 Prozent gestiegen. Damit hat sie als Wachstumschampion der „Big Five“-Ligen nicht nur den direkten Konkurrenten Spanien (7 Prozent) hinter sich gelassen hat, sondern ist auch stärker gewachsen als der unangefochtene Umsatzriese, die englische Premier League, deren Gesamtumsatz sich in der Saison 2017/18 auf 5,44 Milliarden Euro belief. Die englische Liga ist mit Blick auf die Umsätze auch weiterhin rund 72 Prozent größer als ihr nächster Wettbewerber, die deutsche Bundesliga. 

Der internationale Markt bietet unerschlossenes Wachstumspotenzial

Das Rennen um Platz zwei dürfte aber weiterhin spannend bleiben: „La Liga und die Bundesliga verfolgen ähnliche Wachstumsstrategien“, erklärt Kim Lachmann, Manager der Sport Business Gruppe bei Deloitte. „Beide Ligen und damit auch deren Clubs wittern Wachstumspotenzial auf dem internationalen Markt und haben Auslandsbüros eröffnet. Auch entsprechende Reisen stehen mittlerweile regelmäßig auf dem Programm. Die spanische Liga ist hier allerdings noch forscher unterwegs: Die indischen Medienrechte hat die Primera División an Facebook vergeben und es gibt Pläne, Spiele künftig auch außerhalb Spaniens stattfinden zu lassen, wie es beispielsweise beim Supercup in Marokko schon der Fall war. Hier muss aber jede Liga ihren eigenen Weg und ihre Identifikation finden.“

Die Bundesliga zeichnet sich weiterhin durch eine besonders enge Beziehung zu den heimischen Fans aus: Auch in der Saison 2017/18 lockte keine andere Fußballliga so viele Fans in die Stadien. Mit durchschnittlich 43.879 Zuschauern pro Spiel liegt sie deutlich vor der Premiere League mit 38.495 Zuschauern pro Spiel und noch deutlicher vor den anderen europäischen Ligen. 

Mbappé und Neymar treiben Frankreichs Personalkosten in die Höhe

Die Personalaufwandquote der Bundesliga blieb auch 2017/18 mit 53 Prozent traditionell niedrig und damit auf Vorjahresniveau. Die Lohnkosten sind dabei im Gleichschritt mit den gestiegenen Umsätzen gewachsen. Anders sieht es hier bei unseren französischen Nachbarn aus: Unter anderem die teuren Neuzugänge wie Neymar und Kylian Mbappé haben die Personalaufwandquote auf 75 Prozent ansteigen lassen. Damit lag die Ligue 1 deutlich über den 70 Prozent, die als Grenze für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung angesehen werden. Die hohen Personalkosten haben die Profitabilität der Ligue 1 weiter sinken lassen. So hat sie in der Saison 2017/18 operative Verluste von insgesamt 298 Millionen Euro eingefahren. Eine Verbesserung dieses Ergebnisses ist voraussichtlich auch erst mit Beginn des nächsten Medienrechtezyklus ab der Saison 2020/21 zu erwarten.

„Der Bundesliga ist in der Saison 2017/18 quasi ein Double in der wirtschaftlichen Performance gelungen: Ein starkes Umsatzwachstum verbunden mit einem wiederholten Anstieg des operativen Profits auf 373 Millionen Euro – das beste Bundesliga-Ergebnis in der Geschichte des Annual Review of Football Finance“, sagt Stefan Ludwig. „Im Vergleich mit den anderen ,Big Five‘-Ligen wirtschaftet die Bundesliga tendenziell eher konservativ und erzielt ein stärkeres Gleichgewicht zwischen den einzelnen Erlösquellen. Hierdurch spielt sie finanziell im internationalen Vergleich weiterhin vorne mit, auch wenn die englische Liga in wirtschaftlicher Hinsicht das Maß aller Dinge bleiben wird.“

Inhaltlich verantwortlich für die Studie ist Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

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