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Widerstandsfähige Lieferkette

Warum ist Widerstandsfähigkeit ein Thema?

Vom Platzen der Dotcom-Blase, zur globalen Finanzkrise, Brexit, Covid-19 oder die aktuelle Energiekrise - Die Entwicklungen der letzten 20 Jahre waren in ihrer Erscheinung und Auswirkung kaum vorherzusehen. Globale Trends sowie einschneidende Ereignisse testen die Robustheit der Lieferkette. Können wir unsere Lieferkennten weiterhin unter der Annahme von Stabilität betreiben?

Rahmenkonzept einer stabilen Lieferkette

Eine stabile Lieferkette lässt sich anhand von 4 Säulen beschreiben, welche durch eine strukturierte Governance sowie durch unterstützende Instrumente wie „People“, „Processes“ und „Technology“ untermauert werden.

  • 1. Säule - Sichtbarkeit: Darunter versteht man die Fähigkeit, Ereignisse und Muster der Lieferkette zu verfolgen und zu überwachen. Darunter fällt beispielsweise die Überwachung der Lieferantenleistung oder des Materialflusses.
  • 2. Säule – Flexibilität: Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich als Organisation möglichst schnell an Störungen anpassen zu können, ohne dabei eine signifikante Kostenerhöhung zu generieren. Dies ist möglich durch die Identifizierung von alternativen Lieferanten- und Transportmöglichkeiten, die Fähigkeit in einer Fertigungslinie mehrere Produkte zu produzieren sowie der Fähigkeit zur Umleitung von Materialien.
  • 3. Säule – Zusammenarbeit: Ausschlaggebend für eine stabile Lieferkette ist eine symbiotische Beziehung zu Partner:innen innerhalb der Lieferkette. Diese wird u.a. durch eine gemeinsame Planung mit Lieferant:innen und Kund:innen, einem gemeinsamen Produktentwurf sowie dem Zugang zu Bestandsdaten der gesamten Lieferkette und Kapazitätsbeschränkungen der Lieferant:innen ermöglicht.
  • 4. Säule – Kontrolle: Damit ist die Fähigkeit zur Umsetzung von Strategien und Prozessen gemeint, um mögliche Störungen zu verhindern. Dies kann beispielsweise durch hohe Qualitäts- und Sicherheitsmaßnahmen, durch den Schutz des Produktflusses vor z.B. Manipulation, Diebstahl, Fälschung sowie durch die Etablierung von Richtlinien und Kontrollen zur Einhaltung von Vorschriften und Gesetzen geschaffen werden.

Deep Dive: AI & Open Source Intelligence

Um eine widerstandsfähige Lieferkette aufbauen zu können, können auf Basis der genannten 4 Säulen und unterstützenden Instrumente verschiedene Hebel gesetzt werden. Mit einer „Open Source Intelligence“ Lösung kann eine widerstandsfähige Lieferkette auf Basis der Säule „Sichtbarkeit“ und der Unterstützung durch „Technologie“ aufgebaut werden.


Ausganssituation:

  • Unternehmen veröffentlichen beispielsweise Informationen zu Produktneuheiten an relevante Shareholder, an Banken, an Versicherungen etc. Parallel dazu berichten Nachrichtensendungen über Ereignisse, wie z.B. Brände in Produktionsanlagen.
  • Diese öffentlich verfügbaren Informationen („Public Available Information“ (PAI) können wertvolle Einblicke in Organisationen liefern, werden jedoch kaum genutzt, da das Sammeln und Aufbereiten dieser Information oftmals sehr arbeitsintensiv ist.

Lösungsansatz:

  • Mit Hilfe von „Open Source Intelligence“ Lösungen können PAI automatisiert analysiert und daraus wertvolle Informationen und Einblicke generiert werden
  • Die gängigen „Open Source Intelligence“ Lösungen enthalten mehr als 10 Millionen Quellen und werten mehr als 50 Sprachen aus
  • Mögliche Anwendungsfälle beinhalten: Verbrauchereinblicke, regulatorische Intelligenz, Bedrohungserkennung, Innovationsüberwachung oder Risikomanagement im Rahmen der Lieferkette

Facts:

  • Fokus: Sichtbarkeit & Technology
  • Vorteile: Kontextuelle Echtzeitinformationen, maßgeschneidert für die Anforderungen Ihrer Organisation
  • Geeignet für: Unternehmen in dynamischen Branchen, bei denen schnelles und agiles Handeln notwendig ist
  • Zeithorizont: kurzfristige Implementierung möglich

Inventory Management as a Service (IMaaS)

Beobachtung:

  • Der Mangel an Fachkräften, die komplexe Lieferketten kosteneffizient und gleichzeitig widerstandsfähig steuern können, stellt ein immer relevanteres Problem für Unternehmen dar.
  • Bestehende Systeme unterstützen keine angewandten Technologien, wie Maschinelles Lernen (ML), oder der Aufwand ist zu groß. Somit bleiben viele Unternehmen auf einem veralteten Stand der Technik und verlieren zunehmend den Anschluss zum Wettbewerb.

Lösungsansatz:

  • Mit Hilfe von Bestandsmanagement kann das Inventory Management teilweise oder komplett outgesourct werden.
  • Langfristige Systemimplemeniterungen mit unsicherem Ergebnis fallen aus
  • Best Practice: Agiles Vorgehen statt Big-Bang: Vor Übergang zum IMaaS an gewählten Produktkategorien und/oder Märkten testen, und aus den individuellen Ansprüchen der involvierten Stakeholder lernen.

Facts:

  • Fokus auf die Zusammenarbeit
  • Vorteile: Bringt exzellentes Know-How in die Firma, spart Personalkosten und bietet zahlreiche Möglichkeiten den Service-Level zu verbessern und den Umsatz zu steigern.
  • Geeignet für Firmen, die sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren wollen und unter dem Fachkräftemangel leiden.

Digitaler Zwilling der Lieferkette

Ausganssituation:

  • Unternehmen fehlt oft die Kompetenz und Systemunterstützung für optimale Entscheidungsfindung für die gesamte Organisation und die ganzheitliche Lieferkette
  • Szenarien und Aktionspläne für die mögliche Entwicklung (was passiert, wenn die Nachfrage um 15 % steigt?) fehlen oft ganz, im besten Fall sind sie abseits der Kernsysteme definiert
  • Szenarien können nicht schnell bewertet werden, wodurch es zu Entscheidungen kommt, die unter großer Ungewissheit getroffen werden müssen. Dem Unternehmen fehlt es an Flexibilität.

Lösungsansatz:

  • Mit Hilfe von eines “Digitalen Zwillings” der Lieferkette, werden reale Abhängigkeiten systemisch dargestellt. Ein “Flugsimulator” zur Entscheidungsfindung aus Basis vordefinierter Szenarien.
  • Ermöglicht frühzeitige Erkennung von Engpässen und Risiken.

Facts:

  • Fokus: Sichtbarkeit, Flexibilität und Kontrolle
  • Vorteile: Ermöglicht rasches Reagieren auf Störungen in der Lieferkette
  • Geeignet für Unternehmen die bereits eine Lieferkettenstrategie definiert haben und nach zusätzlichen Wettbewerbsvorteilen suchen
  • Zeithorizont: Mittel-Langfristig
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