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Deloitte Studie: Notwendiger Sparkurs trübt Österreichs Sommerfreude
- Zugespitzte Situation: Anhaltende Teuerungen zwingen Österreicherinnen und Österreicher zum Sparen
- Notwendige Abstriche: Großteil schränkt sich bei Freizeitaktivitäten und Urlauben ein
- Schwindende Rücklagen: 34 % sind beim täglichen Einkauf auf Erspartes angewiesen
- Allgemeiner Pessimismus: Mehr als ein Drittel hat wenig Hoffnung auf bessere Zukunft
Der Sommer ist da – und damit auch die Zeit für Erholung, Spaß und die eine oder andere Urlaubsreise. Doch die aktuellen Entwicklungen trüben die Freude. Das bestätigt der Deloitte Consumer Summer Survey. Zwar lassen sich die meisten Österreicherinnen und Österreicher die Laune nicht vollends verderben, die Sorgenliste ist dennoch lang. Vor allem angesichts der allgemeinen Teuerungen wird in vielen Bereichen der Rotstift angesetzt.
Wien, 5. Juli 2023 – Hohe Inflation und Teuerungen in beinahe allen Lebensbereichen sowie zahlreiche Krisen: Die aktuellen Entwicklungen in und um die Alpenrepublik sind alles andere als erfreulich. Für die Österreicherinnen und Österreicher bedeutet das derzeit vor allem eines: Sparen. Das zeigt die jüngste Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte unter rund 500 heimischen Konsumentinnen und Konsumenten.
„Die gestiegenen Preise machen sich mittlerweile in der Geldbörse vieler Menschen bemerkbar. Bei mehr als der Hälfte der Befragten hat sich die finanzielle Situation in den vergangenen Monaten verschlechtert. Zwar lassen sich die meisten Österreicherinnen und Österreicher ihre Sommerstimmung dadurch nicht grundsätzlich verderben, in vielen Bereichen müssen aber Abstriche in Kauf genommen werden“, fasst Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich, die Studienergebnisse zusammen.
Österreicherinnen und Österreicher sparen beim Urlaub
Den Rotstift setzen die Befragten vor allem bei Freizeitaktivitäten an. So sparen die meisten bei Restaurantbesuchen (64 %) sowie bei Take-Away und Lieferdiensten (61 %). Auch bei Urlauben und Fernreisen ist man nicht mehr so ausgabefreudig: 60 % wollen heuer dafür weniger Geld aufwenden. Um kostenintensive Anschaffungen, wie etwa ein neues Auto oder eine neue Küche, machen ebenfalls 60 % aktuell einen Bogen. Bei Haushalts- und Hygieneartikeln, Lebensmitteln und der eigenen Gesundheit wiederum sind Kompromisse im Vergleich noch seltener.
„Die Konsumentinnen und Konsumenten sind derzeit auf Sparkurs, trotzdem bleibt vielen am Ende des Monats kaum etwas übrig. Mehr als ein Drittel hat derzeit nicht die Möglichkeit, Geld auf die Seite zu legen, die Hälfte schafft das lediglich zu einem kleinen Teil. Das ist ein alarmierendes Zeichen, dem es jetzt entgegenzuwirken gilt. Langfristig ist das nicht nur ein Problem für den Einzelnen, sondern für den gesamten Wirtschaftsstandort“, betont Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.
Finanzielle Lage verschlechtert sich zusehends
Den Österreicherinnen und Österreichern fällt es nicht nur immer schwerer zu sparen, auch die finanziellen Polster werden kleiner. Fast die Hälfte der Befragten muss bei größeren Ausgaben, wie beispielsweise Reparaturen, auf ihr Erspartes zurückgreifen, mehr als ein Drittel ist sogar bei kleineren Anschaffungen wie dem täglichen Einkauf darauf angewiesen. „Von der Teuerung betroffen sind vor allem jene, deren finanzielle Situation sich in den vergangenen Monaten verschlechtert hat. Die Politik muss den Menschen gezielt unter die Arme greifen, anstatt mittels Gießkannenprinzip Geld zu verteilen“, so Harald Breit.
Laut Umfrage glauben nur die wenigsten, dass sich ihre Finanzen bald zum Positiven entwickeln werden. Die Mehrheit der Befragten rechnet mit einer Stagnation, mehr als ein Drittel geht sogar von einer weiteren Verschlechterung aus.
Wenig Hoffnung für die Zukunft
Doch nicht nur die finanzielle Situation bereitet den Österreicherinnen und Österreichern schlaflose Nächte. Auch die steigenden Energiepreise (90 %), die Lage im Gesundheitssystem (83 %) und das politische Klima hierzulande (83 %) sorgen in diesen Tagen häufig für Kopfzerbrechen. Die Klimakrise (72 %), die hohen Zinsen (69 %) und die aktuelle Arbeitsmarktsituation (65 %) beschäftigen die Befragten im direkten Vergleich derzeit etwas weniger.
„Es ist unbestritten: Die österreichische Bevölkerung ist derzeit mit einer herausfordernden Gesamtsituation konfrontiert. Kein Wunder, dass sich das auch auf den Blick in die Zukunft auswirkt. Fast 40 % sehen den kommenden Monaten pessimistisch entgegen. Jetzt ist es die dringendste Aufgabe, den Betroffenen mit entsprechenden Maßnahmen wieder Hoffnung zu geben“, resümiert Orsolya Hegedüs.