Pressemeldungen

Deloitte Report

Europäi­sche Bau­branche setzt Aufwärts­trend fort

Die Finanzkrise hatte die Baubranche schwer getroffen – die sukzessive Erholung setzte sich im vergangenen Jahr dennoch in moderatem Tempo fort. Wie der aktuelle Deloitte Report „European Powers of Construction“ zeigt, darf weiterhin mit einer insgesamt positiven Entwicklung gerechnet werden. Ebenfalls ist ein fortgesetzter Trend zur Internationalisierung des Geschäfts zu beobachten.

Key Findings:

  • Positive Entwicklung der europäischen Baubranche prognostiziert
  • Zwei österreichische Unternehmen unter Europas Top 50: Strabag auf Platz 6 und Porr auf Platz 25
  • Chinesische Bauunternehmen sind weltweit führend
  • Gesamtinvestitionen in europäische Bauprojekte steigen auf 1,4 Billionen Euro

Wien, 20. Juli 2016. – Nach wie vor stammen – gemessen an ihrem Umsatz – überdurchschnittlich viele große Bauunternehmen Europas aus Frankreich, Spanien und Großbritannien. Unter den Top 50 der europäischen Branche finden sich aber auch wieder zwei österreichische Unternehmen: Die Strabag belegt Platz 6 und die Porr Platz 25 im Ranking. Die weltweit größten Baukonzerne sitzen nach wie vor nicht in Europa oder den USA, sondern in China. Die vier größten Konzerne der Welt kommen aus China. In den globalen Top 25 ist China das mit sieben Unternehmen meistvertretene Land, Frankreich als Zweitplatzierter kommt auf vier Unternehmen.

„Die Top 50 Unternehmen der europäischen Baubranche haben mittlerweile im Hinblick auf ihren Markt- bzw. Börsenwert das Niveau von 2007 wieder übertroffen. So stiegen auch im Vergleich zum Vorjahr der Gesamtumsatz um 5 % und die Marktkapitalisierung um 21 %“, erklärt Alexander Hohendanner, Partner bei Deloitte Österreich.

Weniger dynamisch als der Branchendurchschnitt zeigten sich die drei mit deutlichem Abstand größten Unternehmen Vinci, ACS und Bouygues: Alle drei konnten, anders als die ihnen im Ranking nachfolgenden, die Leistung des Vorjahres nicht wieder erreichen. An der Reihenfolge hat sich in den Top Ten aber wenig geändert. Durch den weitgehenden Rückzug von Bilfinger aus dem Baugeschäft rückte die niederländische BAM Group einen Platz nach oben. Neu unter den zehn größten Unternehmen ist die schwedische NCC.

Gesamtinvestitionen in Bauprojekte steigen

Die guten Aussichten für die Branche beruhen auch auf den anstehenden Investitionen, obwohl hier das vor der Finanzkrise vorherrschende Niveau noch lange nicht wieder erreicht ist. Nur in Deutschland, Schweden, Polen und Belgien sind die Investitionen in Bauleistungen über die Zeit von 2007 bis 2015 nachhaltig angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Gesamtinvestitionen in Europa um 5 % auf 1,4 Billionen Euro, wobei Deutschland vor Frankreich und Großbritannien den größten Markt bildet.

Mehr Internationalisierung des Baugeschäfts

2015 wurden 52 % der Leistung der 20 größten EU-Bauunternehmen außerhalb der eigenen Landesgrenzen erbracht. Damit liegt der Internationalisierungsgrad – bezogen auf den international generierten Umsatz – um neun Prozentpunkte höher als 2010. „Die Internationalisierung der europäischen Baubranche schreitet weiter voran. Die Baukonzerne erhoffen sich von einer internationalen Ausrichtung mehr Chancen als von einer reinen Beschränkung auf den Heimatmarkt“, betont Alexander Hohendanner.

Positive Entwicklung der Unternehmensfinanzen

Das Jahr 2015 brachte mehrheitlich positive finanzielle Entwicklungen für die 20 größten Unternehmen der europäischen Baubranche. Die aggregierten Umsätze stiegen um 4 %, das aggregierte EBIT um 17 % und das Nettojahresergebnis um 13 %. Zudem konnten die Konzerne ihren Verschuldungsgrad um 14 % verringern und damit das Verhältnis von Netto-Schuldenquote zu EBIT deutlich verbessern. Auch das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA, dem sogenannten EBITDA-Multiple, stieg von 7,8 im Jahr 2014 auf 8,3.

„Die Baubranche in Europa wird aus jetziger Sicht auch in den kommenden Jahren weiter wachsen. Was es vor allem braucht ist eine rege Investitionstätigkeit, gerade von öffentlicher Seite. So kann der Aufwärtstrend weiter anhalten“, so Alexander Hohendanner abschließend.

Über den Deloitte European Powers of Construction Report

Der Deloitte European Powers of Construction Report erscheint 2016 zum dreizehnten Mal.

Der Bericht analysiert die wichtigsten börsennotierten europäischen Baukonzerne. Untersucht werden die Marktposition und Performance der Unternehmen in Bezug auf Umsatz, Marktkapitalisierung, Internationalisierung, Diversifizierung, Rentabilität, Verschuldung und andere Finanzkennzahlen. Darüber hinaus führt Deloitte im Bericht auch eine Analyse der wichtigsten nicht-europäischen Bauunternehmen durch.

Top 10 der europäischen Bauunternehmen

 

Rang

Unternehmen

Land

Umsatz 2015 (EUR)

1

Vinci SA

Frankreich

38,518 Mrd.

2

ACS SA

Spanien

34,925 Mrd.

3

Bouygues SA

Frankreich

32,428 Mrd.

4

Skanska AB

Schweden

16,363 Mrd.

5

Eiffage SA

Frankreich

14,060 Mrd.

6

Strabag SE

Österreich

13,123 Mrd.

7

Balfour Beatty PLC

Großbritannien

11,633 Mrd.

8

Ferrovial SA

Spanien

9,701 Mrd.

9

Koninklijke BAM Groep NV

Niederlande

7,423 Mrd.

10

NCC AB

Schweden

6,681 Mrd.

War der Artikel hilfreich?