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Automotive Studie 2019: Schwerpunkt neue Technologien
Matthias Kunsch im Interview zu den Erwartungen und Bedenken der Österreicher
Autonomes Fahren und vernetzte Fahrzeuge sind längst nicht mehr reine Zukunftsmusik, sondern vielmehr die großen Trends in der Automobilbranche. Doch wie begegnen die Österreicher diesen neuen Entwicklungen?
Die aktuelle Deloitte Automotive Consumer Study zeigt, dass unter den österreichischen Befragten sowohl Neugier als auch Skepsis herrscht. Matthias Kunsch, Director bei Deloitte Österreich, interpretiert die Ergebnisse in einem kurzen Interview.
Die Automobilbranche ist im Wandel, neue Technologien sind auf dem Vormarsch. Wie stehen die Österreicher diesen Entwicklungen gegenüber?
Aktuell ist die Grundstimmung geprägt von Skepsis und Unsicherheit. Autonomes Fahren ist den Österreichern noch nicht ganz geheuer, was vor allem an der fehlenden persönlichen Erfahrung liegt. Nur 4 % der heimischen Befragten haben bereits Erfahrungen mit autonomen Fahrzeugen gesammelt. 43 % sind der Meinung, dass autonomes Fahren unsicher ist. Trotzdem würden mehr als die Hälfte der Befragten gerne einmal in einem selbstfahrenden Auto sitzen. An Neugier mangelt es also nicht.
Was können Automobilhersteller tun, um den heimischen Konsumenten mehr Sicherheit zu geben?
Die Hersteller spielen in Sachen Sicherheitsgefühl eine wesentliche Rolle: Über ein Drittel der österreichischen Studienteilnehmer nennt vertrauenswürdige Hersteller als wichtigen Sicherheitsfaktor. Interessanterweise werden vor allem neue Unternehmen, die auf autonome Fahrzeuge spezialisiert sind, oder bestehende Technologieunternehmen als vertrauenswürdig eingestuft. Die neuen Anbieter aus dem Tech-Bereich drohen den etablierten Herstellern den Rang abzulaufen. Selbst in Deutschland, wo das Vertrauen in die großen Automobilhersteller traditionsbedingt sehr hoch ist, hat dieser Trend Einzug gehalten. Das sollte ein Warnzeichen für die Branche sein.
Zusätzlich zu den Herstellern sind auch die Behörden gefragt, um dem aktuell herrschenden Unsicherheitsgefühl entgegen zu wirken. 85 % der Österreicher wünschen sich eine umfassende Kontrolle durch die Regierungsbehörden bei der Entwicklung und Benutzung autonomer Fahrzeuge.
Neben dem Thema „Autonomes Fahren“ liegt auch die Vernetzung von Fahrzeugen groß im Trend. Zeigen die Österreicher hier Interesse?
Auch beim Thema Connected Vehicles mangelt es den Österreichern an Vertrauen. Die Weitergabe persönlicher Daten stellt für viele der Befragten eine Bedrohung dar. Außerdem sehen nur 29 % einen Mehrwert in der Nutzung von vernetzten Fahrzeugen. Es ist somit wenig verwunderlich, dass rund die Hälfte keine Bereitschaft zeigt, für vernetzte Technologien mehr zu bezahlen. Hier ist die Automobilbranche gefragt. Sie muss die Vorteile der neuen Technologien klar und verständlich kommunizieren und Sicherheitsbedenken durch Fakten entkräften.