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Deloitte Gen Z & Millennial Survey

Wenig Optimismus bei jungen Generationen

Jungen Menschen fällt es angesichts der vielen gegenwärtigen Krisen zusehends schwerer, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Das bestätigt unsere neue weltweite Studie.

Mit der Global Gen Z & Millennial Survey erheben wir jährlich die Stimmungslage der jungen Generationen. Heuer wurden 22.000 Personen aus 44 Ländern befragt, darunter auch 300 Gen Zs der Jahrgänge 1995 bis 2004 und 200 Millennials der Jahrgänge 1983 bis 1994 aus Österreich. Das Ergebnis: bedingt durch Inflation und Teuerung, einem Krieg in Europa und dem Klimawandel blicken junge Menschen sorgenvoll in die Zukunft. Dem Großteil der Generation Z und der Millennials bereiten vor allem die hohen Lebenserhaltungskosten Kopfzerbrechen. Die Hälfte der weltweit Befragten lebt von der Hand in den Mund und befürchtet, zusätzlich anfallende Kosten nicht decken zu können. Auch hierzulande sind viele verunsichert und ausgebrannt, von ihren Arbeitgeber:innen fühlen sich nur die wenigsten ernst genommen.

Die Key Findings auf einen Blick:

  • Hoher Kostendruck: Vier von zehn heimischen Befragten müssen ihre gesamten Einkünfte für das tägliche Leben ausgeben
  • Großer Aufholbedarf: Weniger als die Hälfte der Jungen hat das Gefühl, dass die Unternehmen ihre mentale Gesundheit ernst nehmen
  • Mangelndes Engagement: Junge Menschen fordern von der Wirtschaft mehr Nachhaltigkeit
  • Fehlende Aufmerksamkeit: Nur 36 % der österreichischen Millennials glauben, dass sie Veränderungen im Job aktiv vorantreiben können und gehört werden

Mentale Gesundheit kommt zu kurz

Die allgemeine Verunsicherung wirkt sich auch wesentlich auf die mentale Gesundheit im Arbeitsalltag aus: das Stresslevel ist hoch, die Burnout-Quote nimmt zu. Rund ein Drittel der Befragten in Österreich fühlt sich aufgrund des hohen Workloads ausgebrannt. Zudem ist das Arbeitsklima oft nicht ideal. 56 % der Gen Zs und 38 % der Millennials berichten von Erlebnissen am Arbeitsplatz, die sich im vergangenen Jahr negativ auf ihre mentale Gesundheit ausgewirkt haben.

Österreichische Unternehmen haben in Sachen mentale Gesundheit Aufholbedarf: Für mehr als drei Viertel der heimischen Millennials und Gen Zs sind betriebliche Initiativen zur Unterstützung des mentalen Wohlbefindens ein ausschlaggebender Faktor bei der Jobsuche. Derzeit hat jedoch nicht einmal die Hälfte das Gefühl, dass ihre aktuellen Arbeitgeber:innen ein Bewusstsein für dieses Thema haben.

 

Deloitte Gen Z & Millennial Survey 2023

Österreichs Wirtschaft unter Zugzwang

Auch die Nachhaltigkeitsbestrebungen der heimischen Wirtschaft sind laut Studie ausbaufähig. Nur knapp über 10 % der befragten Österreicher:innen sind derzeit klar der Überzeugung, dass große Konzerne ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten. Für die jungen Generationen ist das Engagement für gesellschaftlich relevante Herausforderungen seitens der Unternehmen jedoch ein ausschlaggebender Faktor für die Arbeitgeber:innen-Wahl. Über ein Drittel der Befragten hat sich bereits aufgrund moralischer oder ethischer Bedenken gegen eine oder einen potenziellen Arbeitgeber:in entschieden.

 

Um für junge Arbeitnehmer:innen attraktiv zu sein, müssen sich die Unternehmen aktiv für Nachhaltigkeit und soziale Themen einsetzen. Bloße Lippenbekenntnisse reichen längst nicht mehr aus.

Elisa Aichinger, Partnerin, Deloitte Consulting

 

Deloitte Global Gen Z & Millennial Survey 2023 – Österreich-Ergebnisse

Veränderung und Mitgestaltung als zentrale Forderungen

Auch das proaktive Einbeziehen der Mitarbeiter:innen bringt gesteigerte Arbeitgeberattraktivität. Allerdings haben hierzulande nur 36 % der Millennials und 43 % der Gen Zs das Gefühl, dass ihr Feedback im Unternehmen zählt und sie zu Veränderungen beitragen können. Das sind deutlich weniger als der internationale Altersgruppenschnitt – auch diese Entwicklung ist problematisch: Millennials und Gen Zs wollen die neue Arbeitswelt aktiv mitgestalten – sowohl bei Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit als auch ihre Arbeit an sich. Auf lange Sicht werden nur Unternehmen bestehen können, die ihrer Belegschaft Gehör schenken.

Vor allem die Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und -ort wird eingefordert. Acht von zehn österreichischen Millennials würden einen Jobwechsel ins Auge fassen, wenn man von ihnen 100 % physische Anwesenheit verlangen würde – bei der Gen Z sind es fast zwei Drittel. Junge Generationen sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: Neben der Vereinbarkeit von Karriere und Sozialleben ist es ihnen auch ein großes Anliegen, sich bei gesellschaftlichen Themen aktiv einzubringen. Arbeitgeber:innen sollten unbedingt daran anknüpfen.

 

Eine entsprechende Umgestaltung der Arbeit wird sich positiv auf die Produktivität sowie die Bindung von Talenten auswirken – und schafft damit einen nachhaltigen wirtschaftlichen Mehrwert.

Anna Nowshad, Partnerin, Deloitte Consulting

 

Deloitte Millennial Survey

Die Studie von 2022 finden Sie hier.

Die Österreich-Ergebnisse der Studie von 2022 finden Sie hier.

Die Studie von 2021 finden Sie hier.

Die Österreich-Ergebnisse der Studie von 2021 finden Sie hier.

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