Pressemeldungen
Deloitte Report: Baubranche global im Aufschwung und regional im Abschwung
Strabag und Porr trotz Auftragsflaute hierzulande weiterhin unter weltweiten Top 100
- Erneutes Wachstum: Globale Baubranche konnte Umsatz um 6 % steigern
- Klare Dominanz: China führt Ranking der Top 100 mit sechs Unternehmen an
- Heimischer Erfolg: Strabag und Porr wieder unter den umsatzstärksten Bauunternehmen
- Erfolgsfaktor ESG: Nachhaltige Transformation muss jetzt vorangetrieben werden
Während die heimische Baubranche mit einer massiven Auftragsflaute zu kämpfen hat, geht das weltweite Wachstum weiter. Wie eine aktuelle Deloitte Studie zeigt, konnte der Gesamtumsatz der 100 größten börsengelisteten Bauunternehmen 2022 um 6 % gesteigert werden. Zu verdanken ist das vor allem den chinesischen Bauriesen, die das Ranking der Top 100 anführen. Mit der Strabag und der Porr sind auch wieder zwei österreichische Unternehmen in der Rangliste vertreten.
Wien, 31.Juli 2023 – Mit den „Global Powers of Construction” analysiert Deloitte jedes Jahr die umsatzstärksten Bauunternehmen. Der neue Report macht deutlich: Das Wachstum der internationalen Baubranche schreitet weiter voran. International wurde im vergangenen Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 6,3 % verzeichnet. Einziger Wermutstropfen: Die Marktkapitalisierung ging global um 14,5 % zurück.
„Die zahlreichen Hürden wie Fachkräftemangel, gestörte Lieferketten und Preissteigerungen gehen nicht spurlos an der internationalen Baubranche vorbei – und trotzdem setzt sie ihren Wachstumskurs fort. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Gesamtumsatz von 1,9 Billionen US-Dollar erzielt. Das ist ein beachtlicher Anstieg und zeigt, dass der Bauboom weitergeht“, betont Gabriele Etzl, Partnerin und Head of Real Estate bei Deloitte Legal.
China dominiert den Markt
Verantwortlich für den stetigen Umsatzanstieg sind vor allem die chinesischen Bauriesen – das spiegelt sich auch im globalen Ranking wider. So werden die Ränge 1 bis 6 ausschließlich von Unternehmen aus China besetzt. Unangefochtener Spitzenreiter ist die China State Construction Engineering Corp. Ltd. (CSCEC) mit einem Umsatz von 305,402 Milliarden US-Dollar. Insgesamt ist die Volksrepublik mit 11 Unternehmen im Ranking vertreten. Diese erzielten 2022 gemeinsam einen Umsatz von mehr als einer Billion US-Dollar – und erwirtschafteten damit 54 % des gesamten Branchenumsatzes. Das umsatzstärkste Unternehmen Europas findet sich auf Platz 7 mit der französischen Vinci Gruppe und einem Umsatz von 64,970 US-Dollar.
„Die immense Bautätigkeit in China ließ die Umsatzzahlen im Land der Mitte erneut in die Höhe schnellen. Diese Entwicklung wird auch in den kommenden Jahren nicht abreißen. In Europa muss man im Gegensatz dazu Umsatzrückgänge hinnehmen, die vor allem auf das Ende der Corona-Nachholeffekte sowie die erhöhten Baupreise zurückzuführen sind“, weiß Gabriele Etzl.
Strabag und Porr unter den Top 100
In der heimischen Baubranche stimmen die derzeitigen Entwicklungen sorgenvoll. Branchensprecherinnen und -sprecher berichteten erst kürzlich über Auftragsflauten und Umsatzrückgänge. Und dennoch haben es erneut zwei österreichische Unternehmen in das Top 100 Ranking geschafft. Die Strabag belegt mit einem Jahresumsatz von 17,936 Milliarden US-Dollar Platz 21. Im Vergleich zum Vorjahr verliert sie damit leicht um zwei Plätze. Die Porr AG konnte ihre Position verteidigen: Mit einem Umsatz von 6,095 Milliarden US-Dollar findet sie sich erneut auf Rang 55.
„Es ist sehr erfreulich, dass Strabag und Porr ihre Positionen am Markt halten konnten und, dass Österreich in der globalen Bauwirtschaft weiterhin vorne mitmischt. Die große Herausforderung wird nun sein, sich weiterhin mit den richtigen Strategien gegen die regionalen Entwicklungen zu stemmen“, erklärt Gabriele Etzl.
ESG wird zum Erfolgsfaktor
Auch künftig werden die Herausforderungen für die Baubranche nicht weniger. Laut Deloitte Studie rückt vor allem das Themen Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus der Bauunternehmen – nicht zuletzt deshalb, weil die Regularien in diesem Bereich mehr werden.
„Die Einhaltung von ESG-Kriterien wird zu einem zentralen Erfolgsfaktor für Unternehmen. Um die CO2-Emissionen insbesondere bei der Produktion von Baumaterialen zu reduzieren, braucht es jetzt Investitionen in neue Technologien. Denn nur so kann der Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit gelingen“, so Gabriele Etzl abschließend.