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Ist Ihr Rechnungswesen fit für die Zukunft?

Interview

Mit dieser Frage beschäftigt sich erstmals eine Studie von Deloitte Österreich und erhebt damit den Stand der Automatisierung und Digitalisierung im Rechnungswesen österreichischer Mittelstandsunternehmen. 136 österreichische Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen nahmen an der Befragung teil. Das Ergebnis: Österreichische KMU´s haben zwar die Bedeutung von Digitalisierung erkannt, sind aber mit den Möglichkeiten zur Umsetzung im operativen Alltag noch nicht vertraut.

Gerald Vlk, Partner bei Deloitte Österreich und Studienverantwortlicher, gibt uns einen Einblick in die Materie und Zukunftstrends die sich daraus ergeben.

Herr Vlk, woran liegt es, dass österreichische KMU´s den Trend zur Digitalisierung operativ noch nicht aufgegriffen haben?

Derzeit müssen bei der Digitalisierung des Rechnungswesens Investitionsentscheidungen unter Unsicherheit getroffen werden. Zum einen lassen einheitliche Regelungen bzw. Standards (z.B. für einheitliche Rechnungsformate) auf europäischer Ebene noch auf sich warten. Zum anderen gibt es für die Umsetzung eine Vielzahl von Möglichkeiten, sodass es nicht immer einfach ist, den Marktüberblick zu behalten bzw. die für das Unternehmen beste Lösung zu finden. Darüber hinaus ist es für Unternehmen auch oftmals noch nicht ausreichend transparent, welche Vorteile bzw. welche Einsparungsmöglichkeiten sich durch Digitalisierung und Automatisierung tatsächlich ergeben.


Worin bestehen die größten Herausforderungen für Unternehmen, um digitalisiertes Rechnungswesen zu implementieren?


Eine der größten Herausforderungen ist das nicht immer ausreichend vorhandene, aber für derartige Vorhaben erforderliche IT-Know-how der Rechnungswesen-Mitarbeiter bzw. der Entscheidungsträger. Hier wird sich künftig auch die Ausbildung der Mitarbeiter im Rechnungswesen ändern müssen. Während bisher die fachliche Ausbildung, wie laufende Buchhaltung, Bilanzierung, Steuerrecht und ähnliche Themen im Vordergrund standen, wird künftig zunehmend Wissen zur Bearbeitung umfangreicher Datenmengen zur Verbesserung von Prozessen und der Funktionalität von technischen Schnittstellen gefragt sein.


Was sind aus Ihrer Sicht entscheidende Kriterien für den digitalen Fortschritt und worin liegen die Vorteile?


Die Digitalisierung der Daten ist Voraussetzung für eine weitgehende Automatisierung bestimmter Arbeitsschritte im Rechnungswesen. Insbesondere bei größeren Datenmengen bringt eine automatisierte Verarbeitung nicht nur mitunter deutliche Effizienzsteigerungen mit sich, sie trägt auch wesentlich dazu bei Fehlerquellen zu reduzieren. Wer hunderte von Zahlen aus Listen abtippt, macht irgendwann Fehler. Durch automatisierte Weiterverarbeitung kann das vermieden werden.

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