Deloitte Cyber Security Report 2025

Cyber-Angriffe werden immer aggressiver und erfolgreicher

Der aktuelle Cyber Security Report von Deloitte und Foresight zeigt die Entwicklung österreichischer Unternehmen im Bereich Cyber-Sicherheit. Geopolitische Spannungen und neue AI-Tools spitzen die Bedrohungslage weiter zu, die Angriffe von Cyber-Kriminellen werden häufiger und aggressiver. Das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Cyber-Sicherheit ist vorhanden, doch die rasante Entwicklung von Artificial Intelligence erfordert von den Unternehmen dynamisches Vorgehen und stetige Anpassung. 

 

 

 

Key Findings auf einen Blick

22%

werden (fast) täglich angegriffen

24%

setzen aktuell Zero-Trust-Strategien ein

45%

nutzen AI für ihre Cyber-Sicherheit

Cyber-Sicherheit im Fokus

Unternehmen integrieren laufend neue digitalisierte Abläufe, was Cyber-Kriminellen mehr Angriffsfläche bietet. Zusätzlich werden die Angriffe immer professioneller, durch Artificial Intelligence (AI) stehen präzisere Technologien und Tools zur Verfügung. Ein unerkanntes Eindringen in Unternehmenssysteme wird dadurch deutlich einfacher und sorgt für größeren Schaden bei den Betroffenen. Auch die zunehmenden geopolitischen Spannungen verschärfen die Bedrohungslage.  

 

Deloitte und das Forschungsinstitut Foresight haben erneut den Status quo heimischer Unternehmen in Sachen Cyber Security erhoben. 350 österreichische Unternehmen gaben Auskunft über ihre Herausforderungen im Bereich Cyber-Sicherheit und wie sie damit umgehen. Die Befragten halten mit technischen Maßnahmen gegen die immer häufigeren und aggressiveren Angriffe. Beim Einsatz neuer gesamtheitliche Sicherheitsstrategien wie Zero Trust gibt es allerdings Aufholbedarf. 

 

Ransomware-Attacken werden aggressiver

Ransomware-Attacken bleiben die häufigste Cyber-Bedrohung für Unternehmen. Die Zahl der betroffenen Unternehmen hat sich von 2022 bis heute beinahe verdoppelt: aktuell werden 22 % (fast) täglich angegriffen. In 56 % der Fälle konnte die Ausbreitung durch technische Maßnahmen verhindert werden, im Vorjahr waren es nur 37 %. Doch kommt es zu einer Verschlüsselung, wird es immer schwieriger, die Daten (teilweise) zu entschlüsseln oder per Backup wiederherzustellen.  

Das Aufkommen neuer Technologien wie AI ermöglicht Kriminellen eine noch aggressivere Vorgehensweise. 100.000 Angriffe pro Tag auf eine Organisation sind unserer Erfahrung nach keine Seltenheit mehr.

Evrim Bakir, Managing Partnerin Deloitte Consulting 

Deloitte Insight 

Unternehmen müssen ihre Sicherheitsstrategien laufend an die Bedrohungslandschaft anpassen, um sich und ihre Daten zu schützen: 

Um Ransomware-Attacken heute erfolgreich abwehren zu können, spielen Sicherheitslösungen wie Endpoint Detection und Response (EDR bzw. XDR), Netzwerksegmentierung und Zero-Trust-Architekturen eine entscheidende Rolle.

Vorgaben, wie die NIS-2- und die CER-Richtlinie, stellen erhöhte Anforderungen an die Cyber-Sicherheit und die Resilienz kritischer Infrastrukturen. 

Der starke Rückgang der Datenwiederherstellungsrate weist darauf hin, dass moderne Ransomware nicht nur Primärdaten, sondern auch Backups gezielt angreift. Eine robuste Backup- und Wiederherstellungsstrategie ist unerlässlich, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. 

Anpassung der Sicherheitsbudgets nötig

Nicht nur die Sicherheitsstrategien, sondern auch die Sicherheitsbudgets müssen an die steigenden Bedrohungen angepasst werden. Allerdings will derzeit nur ein Drittel ihre Technik- und ein Viertel ihre Personalbudgets aufstocken. Unternehmen dürfen nicht vergessen, dass eine effektive Abwehr auch ausreichend Investitionen benötig.  

 

Zero Trust gewinnt an Bekanntheit und Bedeutung

Der Zero-Trust-Ansatz ermöglicht es Unternehmen, ihre Cyber-Risiken proaktiv zu managen. Der Bekanntheitsgrad dieses ganzheitlichen Sicherheitskonzepts steigt langsam an. Der Anteil der Unternehmen, die Zero Trust nicht kennen, sank innerhalb eines Jahres von 48 % auf 41 %. Bei der Implementierung gibt es allerdings noch Aufholbedarf, nur 24 % haben Zero Trust derzeit im Einsatz. 

Zero Trust gehört zu den wichtigsten Konzepten in der Cyber Security, doch nur ein Viertel der Unternehmen hat diese Strategie im Einsatz und lediglich 14 % wollen sie demnächst implementieren. Das sind erschreckend niedrige Zahlen, die sich dringend ändern müssen.

Georg Schwondra, Partner Deloitte Cyber Risk 

Mehr zum Thema Zero Trust erfahren

Never trust, always verify: Diesem Motto folgt der Sicherheits-Ansatz Zero Trust. Traditionelle Ansätze gehen davon aus, dass User innerhalb des Netzwerks sicher sind. Bei Zero Trust wird niemandem automatisch vertraut, sondern jeder einzelne Datenzugriff verifiziert. Die Verifizierung ist unabhängig davon, ob der Zugriff von intern oder extern erfolgt.

Deloitte Insight

Die Umstellung auf Zero Trust ist für viele Unternehmen eine Herausforderung. Es erfordert neben technischen Anpassungen auch ein Umdenken in der Unternehmenskultur. Sollten Unternehmen noch nicht auf den Zero-Trust-Ansatz setzen, lautet die klare Empfehlung, sich Input von Expert:innen zu holen und das Bewusstsein sowie Verständnis für diese Sicherheitsstrategie zu fördern und umzusetzen. Auch kleinere Betriebe mit weniger Ressourcen können von diesem Ansatz profitieren. 

 

AI als Potenzial und Bedrohung 

Knapp die Hälfte der Unternehmen (45 %) nutzt AI-Technologien für die eigene Cyber Security, beispielsweise bei der Erkennung von Phishing oder Erkennung von Bedrohungen. Mit der neuen Technologie gehen aber auch Risiken einher: Über ein Drittel der Unternehmen befürchtet, dass der Einsatz von generativer AI zu Datenleaks führen könnte.  

 

Deloitte Insight

Wer kompetitiv bleiben möchte, kommt um die Verwendung von AI mittel- und langfristig nicht vorbei. Um AI sicher zu nutzen und Datenleaks zu verhindern, müssen technische Schutzmaßnahmen ausgebaut und unternehmensweite Vorgaben definiert werden. 

Handlungsempfehlungen

Das können Unternehmen tun, um Ihre Cyber-Sicherheit zu stärken 

  • Business Continuity Management (BCM) regelmäßig prüfen und anpassen, um im Notfall gewappnet zu sein. 
  • Vorfallsmanagement implementieren, um Sicherheitsfälle schnell zu erkennen, zu analysieren und handzuhaben. 
  • Notfallübungen und Tests regelmäßig durchführen, um die Reaktionsfähigkeit zu verbessern und das Vertrauen ins Krisenmanagement zu stärken. 
  • Backups und Wiederherstellungspläne testen, um in Ernstfall betriebliche Kontinuität sicherzustellen. 
  • Sicherheitsbudgets an steigende Bedrohungen anpassen, um Cyber-Sicherheits-Maßnahmen wirksam umsetzen zu können. 
  • Sicherheitsaspekte der AI-Nutzung erkennen und eine Richtlinie erstellen, um Artificial Intelligence auch im Bereich Cyber Security sicher und effizient einsetzen zu können.  

 

Wenn Sie mehr über die Studie erfahren möchten oder wenn wir dabei unterstützen dürfen, die Cyber-Sicherheit in Ihrem Unternehmen zu stärken, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.  

Unsere Studienergebnisse aus den Vorjahren hier zum Download:

Laufend wird in den Medien über Cyber-Attacken und die Einführung strengerer Vorschriften im Bereich der Cyber-Sicherheit berichtet. Dadurch hat das Bewusstsein hinsichtlich Cyber Security in Unternehmen deutlich zugenommen. Die strengeren Vorschriften und die neue EU-Gesetzgebung (NIS 2, AI Act, DSGVO, DORA und Cyber Resilience Act) tragen einen beträchtlichen Teil zur gestiegenen Awareness bei. Angesichts der zunehmenden Komplexität und wechselseitigen Abhängigkeiten digitaler Systeme bleiben Unternehmen aber weiterhin vulnerabel für Cyber-Angriffe.
Vor allem die rasante Entwicklung von Artificial Intelligence (AI) bringt neben Chancen auch Risiken im Bereich Cyber Security mit sich. Einerseits bietet die neue Technologie fortschrittliche Analysefähigkeiten, die Unternehmen dabei unterstützen können, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und proaktiv darauf zu reagieren. Andererseits können Angriffe durch AI automatisiert und verschleiert werden. Das stellt herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen vor völlig neue Herausforderungen.


Doch wie gut sind Österreichs Unternehmen auf die zunehmend professionellen Ransomware-Angriffe vorbereitet? Und wie beeinflussen die Möglichkeiten der AI den Umgang mit dem Thema Cyber-Sicherheit? Diese und weitere Fragen beantworten wir in unserem jährlichen Cyber Security Report. Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Foresight wurden insgesamt 350 österreichische Unternehmen ab 50 Beschäftigten zu ihrer Einschätzung in diesem Bereich befragt. Hier geht es zur Studie...

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