Artikel

Hospital at Home – ein Modell mit Zukunft

Die Pflege zu Hause ist in der Schweiz schon seit längerem stark verankert. Organisationen wie die Spitex sorgen für ein umfassendes Angebot im Bereich Home Care. Noch in den Kinderschuhen steckt hingegen das Konzept Hospital at Home. Wie wird sich das in den nächsten Jahren ändern? Wir haben dies in einem Whitepaper erläutert, das auf Fachliteratur und Erkenntnissen aus verschiedenen Expertengesprächen basiert und in den nächsten Wochen veröffentlicht wird.

Hospital at Home stellt eine Erweiterung der gängigen Home Care dar: Patientinnen und Patienten mit einer Erkrankung, die üblicherweise eine Hospitalisation erfordert, werden im häuslichen Umfeld therapiert.

In der Schweiz - im Gegensatz zum Ausland – finden Therapien, die traditionellerweise in Spitälern durchgeführt werden, noch kaum Anwendung im häuslichen Umfeld. Vieles spricht aber für eine zunehmende Bedeutung der Pflege und der Therapie in den eigenen vier Wänden.

Ein zentraler Treiber ist der demografische Wandel. Die Anzahl älterer, pflegebedürftiger Personen wird in den nächsten Jahrzehnten stark zunehmen. Gleichzeitig entstehen durch den technologischen Fortschritt neue Möglichkeiten, um Patientinnen und Patienten zu Hause zu versorgen und den Informationsaustausch zwischen den involvierten Akteuren sicherzustellen.

Schliesslich bietet dieses im Vergleich zum stationären Aufenthalt im Spital einige Vorteile. Zum einen profitieren Patientinnen und Patienten im gewohnten Umfeld unter Umständen von einer schnelleren Genesung. Zum anderen vermindern sie das Risiko von Nebeneffekten eines Spitalaufenthalts wie etwa einer Infektion. Und auch die medizinische Infrastruktur profitiert: Die Verlagerung von Therapien ins traute Heim entlastet die Spitäler und es werden Kapazitäten für andere Eingriffe frei.

Warum Home Care und Hospital at Home in Zukunft eine zentrale Rolle spielen

Verschiedene Entwicklungen sprechen für eine zunehmende Bedeutung von Home Care und Hospital at Home

Ein auf die Rahmenbedingungen der Schweiz ausgerichtetes Hospital-at-Home Konzept basiert idealerweise auf einer regionalen Zusammenarbeit zwischen Spitälern, Apotheken, Hausärzten, Spitex und Versicherern. In der Koordination der verschiedenen Akteure liegt denn auch die grosse Herausforderung. Die aktuellen Anreize führen zu einer Silomentalität und erschweren gemeinsame Aktivitäten. Ein wirtschaftlich nachhaltiges Konzept erfordert zudem eine Anpassung der Tarife. Auch in rechtlicher Hinsicht müssen noch verschiedene Punkte geklärt werden. Damit der Nutzen und die Risiken des neuartigen Ansatzes im Schweizer Kontext analysiert werden können, sind Pilotprojekte im Bereich Hospital at Home nötig. Dies bedingt eine enge Zusammenarbeit von Spitälern, Krankenkassen und Spitex sowie weiteren Partnern und Investoren. Sie alle müssen dazu bereit sein, gemeinsam ein ganzheitliches Konzept zu erarbeiten und die offenen Fragen zu klären. Nur wenn die Akteure zusammen im Verbund Erfahrungen sammeln, können sie die Zukunft des Gesundheitswesens aktiv mitgestalten.

Mehr zu diesem Thema von Annieck de Vocht erfahren.

Fullwidth SCC. Do not delete! This box/component contains JavaScript that is needed on this page. This message will not be visible when page is activated.

Fanden Sie diese Seite hilfreich?