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Stiftungs-Newsletter | März 2017

Weil alle gewinnen, wenn Bildung gewinnt. Jetzt bewerben für den Hidden Movers Award 2017 der Deloitte-Stiftung! Das erwartet Sie im aktuellen Newsletter: Hintergrundinformationen zum Bildungswettbewerb, Einblicke in das Stipendienprogramm sowie ein Interview mit Dr. Christian Lüders vom Deutschen Jugendinstitut.

Der Hidden Movers Award 2017

Neue Bildungsideen gesucht! Hidden Movers Award in der nächsten Runde

Es ist wieder soweit: Die Deloitte-Stiftung schreibt ihren Bildungspreis Hidden Movers Award aus. Bewerben können sich Initiativen in der Ideenphase und bestehende Projekte, die sich weiterentwickeln wollen. Für alle gilt: Die Bildungskonzepte sollten langfristige Perspektiven aufzeigen und das Potenzial haben, auch an anderen Orten wirksam zu werden. Wir suchen echte Vorbilder, die einen wirkungsvollen Beitrag im Bereich Bildung und Integration (u.a. Integration von Flüchtlingen) für die Gesellschaft leisten.

Um die Wirksamkeit der Gewinnerprojekte nachhaltig zu fördern, ist der Hidden Movers Award auch in diesem Jahr mit insgesamt 75.000 Euro ausgeschrieben, davon 25.000 Euro für den Sonderpreis Sprachförderung der Kutscheit Stiftung. Außerdem erhalten alle Gewinner ein Coaching durch die Social Entrepreneurship Akademie und individuelle Pro-bono-Beratung durch Deloitte. 

Wie wichtig gerade die nicht-finanziellen Bestandteile des Preises für die Projekte sind und wie Gewinner und Pro-bono-Berater die Zusammenarbeit erleben, erzählen Julius Kessler, Gründer des Gewinnerprojekts JUFO, und Christopher Ley, Manager bei Deloitte im Bereich Consulting.

Hier erhalten Sie weitere Informationen rund um die Ausschreibung!

Ich will JUFO zu meinem Beruf machen!

Interview mit Julius Kessler von JUFO 

JUFO war 2016 ein Hidden-Movers-Gewinnerprojekt. Seine Macher setzen auf eine zeitgemäße, jugendgerechte Kombination von Politikveranstaltung und Entertainment, unterstützt von starkem Social-Media-Engagement, um Jugendliche aktiv für die Politikarbeit zu gewinnen.

Julius Kessler ist die treibende Kraft. Wir haben ihn gefragt, was der Wettbewerb für ihn und sein Projekt bedeutet. 

Herr Kessler, was bringt Ihnen der Gewinn?

Einmal die finanziellen Möglichkeiten, mein Ziel besser zu erreichen. Wir können jetzt z.B. Co-Working Space anmieten und besseres Veranstaltungs-Equipment besorgen. Das steigert Professionalität und Qualität unserer Arbeit. Zum anderen ist das Mentoring durch Herrn Ley perfekt, um die wirtschaftliche Komponente hineinzubringen. Ich lerne gerade viel dazu!

Was hat sich seit dem Hidden-Movers-Gewinn für Sie getan?    

Wir wollen in noch mehr Landkreisen aktiv werden und haben neue Positionen in unserem Team geschaffen, um ein größeres Auftragsvolumen stemmen zu können. Der Hidden-Movers-Filmbeitrag steht auf unserer Homepage und die Öffentlichkeitswirkung des Preises öffnet uns jeden Tag neue Türen und macht uns bekannter. Es ist für mich jetzt viel leichter, mit Ideen und Anliegen an Landtagsabgeordnete heranzutreten, Spitzenpolitiker zu interviewen und die Schulleiter zu überzeugen. Unser Ansatz läuft ja immer direkt über die jungen Leute selbst. Wir begeistern sie dafür, JUFO an ihre Schule zu holen, und dann müssen sie ihre Schulleitung überzeugen. Da helfen uns das Video und der Preisgewinn enorm. Sie steigern unsere Reputation und Sichtbarkeit. 

Welche Rolle spielt Ihr Pro-bono-Berater für Sie?

Es ist großartig, wir liegen beide auf derselben Wellenlänge und arbeiten gerne lösungsorientiert. Herr Ley hilft mir dabei, JUFO wirtschaftlicher zu gestalten. Er kann durch seine Erfahrung sehr gut strukturieren und hat mir geholfen, den Businessplan in die Wege zu leiten. Er unterstützt mich dabei, JUFO weiterzuentwickeln und Kurs zu halten. Als Sparringspartner für die Netzwerkarbeit diskutiert er mit mir potenzielle Kooperationen und hilft, diese zu initiieren, wie z.B. mit einer studentischen Beratungsgesellschaft.

Wie geht es weiter mit JUFO?

Wir glauben an das Projekt und wollen weiter in der Fläche wachsen. JUFO hat bereits eine Finanzierung und sucht nun weitere Geldgeber. Ich denke, das ist für viele interessant, denn wir haben den direkten Kontakt zur Jugend. Ich bin selbst 19 Jahre alt und weiß, was diese Zielgruppe braucht und wie man sie erreicht. Wir freuen uns über jeden neuen Unterstützer!

Aus dem gewohnten Denksilo ausbrechen

Interview mit Christopher Ley, Manager im Bereich Consulting bei Deloitte in Frankfurt

Christopher Ley engagiert sich als Pro-bono-Berater der Deloitte-Stiftung.

Herr Ley, was treibt Sie an bei Ihrem Pro-bono-Engagement?

Als ich intern darauf angesprochen wurde, fand ich die Idee sofort spannend. In einer Unternehmensberatung geht es im Kern täglich um Projekte und das für ihren Erfolg erforderliche Ressourcenmanagement. Das mache ich seit Jahren, daher habe ich mich auf die neue Herausforderung gefreut, mein Wissen auch in ein Projekt mit einer gesellschaftlichen Fokussierung einbringen zu können. Wir Berater leben dafür, unsere Erfahrung weiterzugeben und Menschen Werkzeuge zur Zielerreichung an die Hand zu geben. Als ich Julius kennengelernt habe, stand vor mir ein hochmotivierter junger Mensch mit klarer Vision. Es fehlt ihm so gut wie nichts, außer ein wenig Coaching und ein guter Sparringspartner. Auch das Projekt hat mich begeistert. Es wird intensiv an Inhalten und Lösungen gegen die Politikverdrossenheit junger Menschen gearbeitet und man bewegt bereits einiges. Das Ganze macht mir viel Spaß. Es ist mal ein ganz anderes Denken! 

Was empfehlen Sie Menschen, die sich selbst pro bono engagieren wollen?

Ein Pro-bono-Projekt, das inhaltlich ganz anders ist als das, was man sonst macht, hilft sehr, aus dem gewohnten Denksilo auszubrechen. Und es macht einfach Spaß. In einem Projekt muss man immer Menschen motivieren. Wenn man sich also engagieren möchte, dann sollte man sich kümmern: Dazu gehören regelmäßige Meetings, die Verfügbarkeit bei Fragen und natürlich vor allem der persönliche Kontakt. Konkret auf das Projekt von Julius bezogen, bin ich überzeugt, dass hier der Return-on-Investment und der soziale Impact groß sein werden. Ihm hilft jetzt jegliche Unterstützung, nicht nur finanziell, sondern insbesondere auch Kontakte im Politikbereich. Je mehr mitmachen, umso mehr junge Menschen kann er erreichen.

Weitere Informationen zur Hidden-Movers-Award-2017-Ausschreibung sowie zu JUFO und den anderen Gewinnerprojekten 2016 finden Sie hier. 

Leistung fördern. Perspektiven ermöglichen. Zukunft schaffen.

Die Deloitte-Stiftung schreibt die Studienstipendien 2017/2018 aus.

Von Ende April bis Ende Juni können sich Studierende der Wirtschaftswissenschaften erneut an 20 Hochschulen für das Stipendium der Deloitte-Stiftung bewerben. Stipendiaten werden mit 200 EUR monatlich unterstützt, das wird auch während eines Auslandssemesters gezahlt und kann bei entsprechender Leistung um ein weiteres Förderjahr verlängert werden. 

Einmal im Jahr lädt die Deloitte-Stiftung alle ihre Stipendiaten zum Stipendiatentag nach Düsseldorf ein, bei dem u.a. in Innovations- und Rhetorikworkshops genetzwerkt werden kann. Stipendiatentreffen auf regionaler Ebene runden die ideelle Förderung ab. 

Parallel wächst das Alumni-Netzwerk ehemaliger Stipendienteilnehmer der Deloitte-Stiftung weiter. Viele ehemalige Stipendiaten bleiben der Deloitte-Stiftung verbunden – auch über die Xing-Gruppe der Deloitte-Stiftung. Henriette Beck war 2008 Stipendiatin der Deloitte-Stiftung und erzählt, wie es ihr Studium und ihre Berufswahl beeinflusst hat. 

Weiterführende Informationen zur Bewerbung für das Stipendium finden Sie hier.

Ich habe noch heute eine positive Assoziation zur Deloitte-Stiftung!

Interview mit Henriette Beck, Alumna der Deloitte-Stiftung

Henriette Beck nahm während ihres Bachelor-Studiums der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim am Stipendienprogramm teil. Heute arbeitet sie im Controlling für einen großen internationalen Kosmetikkonzern.

Frau Beck, welche Auswirkungen hatte das Stipendium für Ihr Studium und danach?

Die Zusage zum Stipendium war für mich ein großes Kompliment und ein Zeichen der Anerkennung meiner persönlichen Leistungen. Es hat mich angespornt, weiterhin Bestleistungen zu erbringen. Dank der finanziellen Förderung konnte ich mich voll und ganz auf mein Studium konzentrieren und hatte mehr Freiraum für außeruniversitäres Engagement. Ich habe in einem studentischen Marketingverein mitgearbeitet, wo ich neuen Ideen nachgehen und Workshops mitgestalten konnte. Zudem bot das starke Netzwerk der Stiftung mir die Gelegenheit, Kontakt mit anderen Studierenden sowie Mitarbeitern von Deloitte herzustellen. So konnte ich schon früh Einblicke in die Berufs- und Wirtschaftswelt gewinnen. 

Welche Stipendiumaspekte haben den nachhaltigsten Effekt für Sie?

Ich habe noch heute positive Assoziationen zur Deloitte-Stiftung und auch zum Engagement des Unternehmens. Ich bekomme regelmäßig den Stiftungs-Newsletter und freue mich, mehr über die Projekte der Stiftung zu erfahren. Mich hat der frühe Zugang zur Arbeitswelt über das Stipendium sehr geprägt, den Themenfeldern Rechnungswesen und Financial Advisory bin ich weiter treu geblieben und heute erfolgreich im Finanzwesen tätig. Die Erfahrungen aus dem Stipendium nutze ich aktiv bei der Mitarbeiterauswahl und in meinem eigenen sozialen Engagement. 

Zehn Jahre Deloitte-Stiftung

Wir waren dabei! Im Verlauf dieses Jahres berichten Menschen, was sie als Stifter, Förderer, Unterstützer, Partner und Teilnehmer mit der Deloitte-Stiftung erlebt haben.  

Interview mit Dr. Christian Lüders, Leitung Abteilung Jugend und Jugendhilfe beim Deutschen Jugendinstitut e.V. München

Seit Beginn des Hidden Movers Award ist Dr. Christian Lüders Mitgestalter des Wettbewerbs, Mitglied der Jury des Hidden Movers Award und wichtiger Netzwerkpartner.  

Herr Dr. Lüders, wie sehen Sie nach sieben Jahren die Entwicklung des Hidden Movers Award?

Mit Hidden Movers hat die Stiftung damals einen unkonventionellen Schritt getan. Die Fachwelt staunte, dass sich ein Akteur wie die Deloitte-Stiftung, bei der man eher Eliteförderung vermutet hatte, für ein Thema wie den Übergang von der Schule in den Beruf engagiert. Das hat viel Aufsehen erregt. Aber genau das war das Anliegen: kleine, unbekannte Projekte, echte Rohdiamanten, ans Licht der Öffentlichkeit holen, schleifen und nutzbar machen und dabei auch die Chancen von jungen Menschen, die sonst eher schlechte Perspektiven haben, zu verbessern. 

Ein ganz starker Pfeiler des Wettbewerbserfolgs ist die Pro-bono-Beratung. Auf der einen Seite stehen die Projekte und deren Initiatoren, die selten Routiniers für Finanzthemen sind und daher in Förderfragen, bei Buchhaltung und Antragstellung und bei der nachhaltigen strategischen Ausrichtung enorm von der Beratung profitieren. Auf der anderen Seite die Deloitte-Experten und  Expertinnen, die über die Projektarbeit mit Themen und Inhalten in Kontakt kommen, die sie sonst nie sehen. Das ist eine echte Win-Win-Situation. 

Wie beurteilen Sie das Potenzial des Wettbewerbs für die Zukunft?

Wir haben ausreichend gesellschaftliche Probleme, wo Unterstützung und Wertschätzung dringend gebraucht werden, und hier ist und bleibt Hidden Movers ein guter Impulsgeber. Die eigentliche Bedeutung sehe ich gar nicht primär in der finanziellen Förderung – obwohl diese natürlich sehr wichtig ist. Die großflächige Verbreitung von Ideen und Erfahrung und die Wertschätzung, welche die Projekte durch den Preisgewinn erfahren, sind zentral. Das ist das symbolische Kapital und oft wichtiger als Geld, da damit Türen für eine größere Wirksamkeit geöffnet werden. Der Wettbewerb hat einen ausgezeichneten Ruf – und Gewinner zu sein, ist wie ein wertvolles Zertifikat. 

Die Deloitte-Stiftung feiert 10-jähriges Bestehen. Wie sehen Sie die Stiftung insgesamt?

Ich bin vom Gesamtansatz fasziniert. Hier wird ein breites Spektrum von der Einzelförderung bis zu Hidden Movers abgedeckt. Die konsequente Ausrichtung auf Bildungsthemen, u. a. auch mit Blick auf junge Menschen aus benachteiligenden Lebensverhältnissen, begrüße ich; damit bleibt die Stiftung offen für gesellschaftliche Herausforderungen. Was mir sehr gut gefällt, ist die Entwicklung in Richtung Netzwerkerweiterung und verstärkter Zusammenarbeit mit anderen Stiftungen. Die Deloitte-Stiftung arbeitet bereits sehr erfolgreich mit der Kutscheit Stiftung zusammen. Hier sehe ich ein großes Potenzial für die Zukunft. Ebenso kann die Stiftung mit ihrem Wissen, ihrem Netzwerk und der Verbindung zu vielen Multiplikatoren und Multiplikatorinnen bewirken, sodass gesellschaftliche Diskurse in Gang kommen. 

Bildung braucht Mitmacher!

In ihren ersten zehn Jahren hat die Deloitte-Stiftung viel bewegt. An unserem Erfolg haben unsere Spender, Förderer und Unterstützer entscheidenden Anteil. Und wir wollen auch in den nächsten zehn Jahren – und darüber hinaus – weiter viel bewegen. Dafür brauchen unsere Projekte Ihre Unterstützung. Wir laden Sie herzlich zum Mitmachen ein. Wenn wir Ihnen Lust auf das eine oder andere Projekt machen konnten oder Sie unsere Arbeit finanziell fördern wollen, sprechen Sie uns an.