Smart Grid Studie 2019

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Smart Grid Studie 2019

Netzdienliche Leistungen über Smart Metering als neues und standardisiertes Instrument im Verteilernetz

Die neueste Ausgabe des Deloitte Smart-Grid-Studienzyklus beleuchtet den aktuellen Status von Markt, Regulierung und ausgewählten Technologien sowie – von diesem Rahmen abgeleitet – die Folgen für Unternehmen. Erfahren Sie mehr dazu in der Smart Grid Studie 2019.

Regulatorischer Hintergrund und Aufbau der Smart Grid Studie

Die Digitalisierung der Energiewende hat großes Potenzial für die Netze, doch bislang bleibt dieses weitgehend ungenutzt. Verteilernetzbetreiber stehen aufgrund des immensen Zuwachses an dezentralen erneuerbaren Energien und der neuen sektorenübergreifenden Lastflexibilitäten vor großen Herausforderungen, die sie aber mithilfe des in der Smart Grid Studie entwickelten Ansatzes meistern können. Dieser bezieht sich insbesondere darauf, wie Flexibilitäten in der Niederspannung über neue Assets orchestriert und Netzausbau- und Netzbetriebskosten minimiert werden können.

Mit dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende hat der Gesetzgeber einen Rahmen für das künftige Zusammenspiel von Smart Grid, Smart Meter sowie digitaler Infrastruktur zwischen Stromerzeugern und großen Verbrauchern geschaffen. Einen wichtigen Bestandteil stellt hierbei der Rollout einer neuen Messinfrastruktur (intelligente Messsysteme) dar. Das Messstellenbetriebsgesetz konkretisiert die Aufgaben der Messstellenbetreiber und ordnet ihnen verpflichtende Standardleistungen zu. Zudem legt es den primärgesetzlichen Rahmen für die netzdienliche Anwendung der neuen Kommunikationsinfrastruktur fest. Aus Sicht der Messstellenbetreiber fehlt aber eine Definition, was sie unter „netzdienlichen Leistungen“ zu verstehen haben und welche Teilleistungen sie als neue Infrastruktur erbringen müssen.

Für diese Konkretisierung und die dazugehörige regulatorische Standardisierung hat Deloitte mithilfe eines der größten Netzbetreiberkonsortien in Deutschland einen Vorschlag erarbeitet, den die Smart Grid Studie 2019 erstmals vorstellt. Nach der einschlägigen Analyse und Konsolidierung aller in Deutschland veröffentlichten Leistungsübersichten der Messstellenbetreiber wurden anhand einer Erhebung bei ca. 30 Verteilernetzbetreibern sechs Use Cases in drei Anwendungsgruppen identifiziert. Dabei wurde der Fokus auf die Sichtbarkeit, Flexibilität und IKT-Infrastruktur gelegt, die im Zusammenspiel der daraus abgeleiteten Leistungen als ein Werkzeugkasten für Netzbetreiber dienen können. Zudem wurde in enger Zusammenarbeit eine Definition von „Netzdienlichkeit“ bzw. „netzdienlichen Leistungen“ formuliert.

Regulatorischer Hintergrund und Aufbau der Smart Grid Studie

Erstellung eines neuen Leistungskatalogs für die Branche

Im Zuge der Smart Grid Studie 2019 wurde der bisherige Branchenstandard, der alte Leitfaden des BDEW zu den Leistungen des Messwesens aus dem Jahre 2009, überarbeitet und an die Anforderungen aus dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende angepasst. Der neue Katalog beinhaltet eine detaillierte Auflistung aller Leistungen und Teilleistungen des Messstellenbetriebs sowie der Datenkommunikation und ordnet diese den jeweiligen Kategorien zu. Um möglichst viele Leistungen zu identifizieren, wurde ein Ansatz gewählt, der sich an Use Cases der Niederspannung orientiert. Des Weiteren werden in der Studie die Hauptkostenarten jeder einzelnen Leistung ihrer Entstehung nach zugeordnet. Insgesamt beschreibt der Katalog 107 Leistungen mit 252 Teilleistungen, die der Branche als Orientierung und dem Regulator als eine Abbildung der Unternehmenssicht dienen sollen.

 

Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen der Smart Grid Studie

Mit einer Konkretisierung des § 14a EnWG kann den Anforderungen der Energiewende Rechnung getragen werden und die Potenziale der Digitalisierung können ausgeschöpft werden. Dazu ist ein Ansatz erforderlich, der netzorientierte Flexibilität mit Anreizen fördert und dem großen Potenzial der netzdienlichen Anwendung von intelligenten Messsystemen Rechnung trägt.

Die mit der Smart Grid Studie 2019 vorgenommene regulatorische Standardisierung von netzdienlichen Leistungen über die intelligenten Messsysteme und -steuerungen ist eine wichtige Grundvoraussetzung für eine effektive Umsetzung des gesetzlichen Rahmens. Zusammen mit der anstehenden Novellierung des Steuerungsrahmens in der Niederspannung (§14a EnWG) und der (hoffentlich baldigen) Zertifizierung von Messsystem und Steuerung verfügen Netzbetreiber dann künftig über ein weiteres leistungsfähiges Instrument, um den Netzbetrieb und -ausbau effektiv gestalten zu können.

Laden Sie hier die Smart Grid Studie 2019 herunter.

Archiv:

Hier finden Sie die Smart Grid Studie aus dem Jahr 2016.