Posted: 12 Jul. 2021

Du musst dein Produkt verkaufen – sei es an Investor:innen, Kund:innen oder neue Mitgründer:innen. Hier hat mir mein ehemaliger Consulting-Job, bei dem ich mit vielen verschiedenen Menschen zu tun hatte, unheimlich geholfen.

Rosalie und Gregor, beide Deloitte-Alumni, haben die Erfahrungen ihrer Deloitte-Zeit genutzt und sind unabhängig voneinander ins Gründerleben gestartet.

Hallo, wir sind Rosalie und Gregor und wir haben beide, unabhängig voneinander, nach unserer Zeit bei Deloitte unsere eigenen Start-ups im Bereich Nachhaltigkeit gegründet.
Um die umweltschädlichen Auswirkungen der Müllmassen zu verringern, haben wir nach unserer Zeit bei Deloitte den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und unsere eigenen Start-Ups gegründet. Inwiefern uns unsere Erfahrungen bei Deloitte dabei geholfen haben und was wir genau machen, erfahrt ihr hier.

Du musst dein Produkt verkaufen – sei es an Investor:innen, Kund:innen oder neue Mitgründer:innen. Hier hat mir mein ehemaliger Consulting-Job, bei dem ich mit vielen verschiedenen Menschen zu tun hatte, unheimlich geholfen.

Gregor, du warst eineinhalb Jahre lang als Senior Consultant im Bereich M&A Consulting Services tätig. Was waren dort deine Aufgaben?
Ich war zuständig für das Management von M&A-Projekten. Meine Expertise war die operative Carve-Out-Beratung von Tochterunternehmen oder einzelnen Divisionen im Kontext eines IPOs, einer Restrukturierung oder Joint Venture Aktivitäten.

Nun bist du Mitbegründer von Relevo. Was verbirgt sich dahinter und inwiefern helfen dir deine bisherigen Erfahrungen bei Deloitte bei deiner jetzigen Tätigkeit?
Unsere Vision ist es, Einwegverpackungen in der Gastronomie überflüssig zu machen. Dafür nutzen wir ein smartes Mehrwegsystem – smart deshalb, weil es nicht auf ein analoges Pfandsystem aufsetzt, sondern digital mit Hilfe von App und QR-Codes funktioniert. Damit sind wir bereits in über 50 Städten bei etwa 400 Restaurants aktiv.

Wichtig bei einem Start-up ist immer: Du musst dein Produkt verkaufen – sei es an Investor:innen, Kund:innen oder neue Mitgründer:innen. Hier hat mir mein ehemaliger Consulting-Job, bei dem ich mit vielen verschiedenen Menschen zu tun hatte, unheimlich geholfen. Und da ich mich viel mit Business-Planung beschäftigt habe, kümmere ich mich bei Relevo unter anderem um unsere Finanzpläne.

 

Rosalie, du warst erst ein halbes Jahr Teil des Brand Teams, später für eineinhalb Jahre Teil des Marketing Teams bei Deloitte. Was hast du dort konkret gemacht? Und wie haben dir deine Skills bei der Gründung deines eigenen Unternehmens geholfen?
Als Marketing Managerin war ich für den Bereich Operations tätig und habe hier unter anderem die Digital Factory in Düsseldorf betreut. Ich habe z.B. Websites und Social Media Postings erstellt sowie Agenturen koordiniert.

Aus meiner Tätigkeit im Marketing habe ich mitgenommen, mir schnell komplexe Themenfelder anzueignen und mich an neue Umstände anzupassen. Bei der Gründung hat es mir extrem geholfen, zu sehen, dass man nicht von Vornherein alles wissen kann, sondern es einfach ausprobieren muss.

Du hast den Less Waste Club gegründet. Wie kam es zu der Idee und was sind eure Ziele?
Die meisten flüssigen Körperpflegeprodukte bestehen zu über 90 Prozent aus Wasser, was beim Transport und der Verpackung unnötige Ressourcen verbraucht. Deswegen stellen wir Körperpflegeprodukte in Pulverform her, die zu Hause in Verbindung mit Wasser wieder zum gewohnten Duschgel oder einer Flüssigseife werden. Unser Ziel ist es, so bis Ende des Jahres eine Million Plastikflaschen einzusparen. 

Durch mein tägliches Tun wollte ich einen spürbaren Mehrwert für unsere Umwelt und meine Mitmenschen schaffen. Die Produktidee hatten mein Partner und ich schon lange im Kopf, aber aufgrund unseres fehlenden Backgrounds in Chemie haben wir es nie wirklich in Betracht gezogen, mehr daraus zu machen. Im Zuge der Corona-Krise hatten wir neben unseren Haupttätigkeiten auf einmal sehr viel Zeit, uns tiefer mit dem Thema zu beschäftigen und es schließlich anzupacken – mittlerweile in Vollzeit.

 

Gregor, was war bei dir der Auslöser zu sagen: „Ich mache das jetzt“?
Als Berater, der nicht kochen kann und die meiste Zeit unterwegs war, habe ich sehr viel zum Müllberg beigetragen. Ich bin eigentlich ein nachhaltig denkender Mensch, aber warum setze ich das dann nicht um? Warum nutze ich keine der bereits vorhandenen Lösungen wie z. B. Pfandsysteme? Und das war genau der Punkt: Ich will klimafreundlich handeln, dabei aber nicht meine komplette tägliche Routine umwerfen müssen. Um erst einmal den Kopf frei zu bekommen, habe ich mich aus der Sicherheit bei Deloitte verabschiedet und bin ins Start-up-Leben gestartet.

Wo wollt ihr langfristig mit euren jeweiligen Unternehmen hin?
Rosalie: Der Less Waste Club setzt sich für ein gesellschaftliches Umdenken ein, was nachhaltigen Konsum und Müllvermeidung angeht. Für Produkte des täglichen Gebrauchs möchten wir smarte, transparente und vor allem nachhaltigere Lösungen finden, die die breite Masse akzeptiert – und zwar ohne größere Umstellung oder Komfortverlust für die Konsument:innen. Das ist in meinen Augen die Zukunft: eine optimale User Experience verbunden mit gutem und klimafreundlichem Design. 

Gregor: Das war tatsächlich auch der Grund, warum ich mich entschieden habe, in dieses Business einzusteigen. Unser Ziel bei Relevo war von Anfang an, Produkte zu entwickeln, die sich so gut wie möglich in die tägliche Routine einbinden lassen. Im November hatten wir etwa 2.000 Einwegverpackungen eingespart – mittlerweile sind wir bei knapp 100.000 im Monat und so wollen wir weiterwachsen. Unser Ziel, 2021 eine Million Einwegverpackungen einzusparen, werden wir auf jeden Fall erreichen. Langfristig wollen wir das digitale Mehrwegsystem in Europa werden. 

Was wünscht ihr euch von jeder und jedem Einzelnen in Bezug auf Konsumentscheidungen? Und was erwartet ihr von Unternehmensseite?
Gregor: Offenheit. Sowohl von Konsument:innen als auch von Unternehmen. Wenn man als Verbraucher:in hört, es gibt eine nachhaltige Lösung, denkt man oft, da wäre irgendwo ein Haken – bei der Qualität, dem Aufwand oder Ähnlichem. Doch wenn die Leute unser System ausprobieren, merken sie schnell, wie einfach es eigentlich ist und dass man zudem etwas für die Umwelt tut. Zu unserer Überraschung sind es gerade auch ältere Personen, die sich schnell darauf einlassen. Bei Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen hat diese Entwicklung ebenfalls schon eingesetzt: Unter unseren Kund:innen sind neben Deloitte z. B. Dax-Konzerne oder Universitäten.

Rosalie: Je nach individuellen Möglichkeiten sollte beim Kauf nicht allein der Preis entscheiden. Es ist wichtig, auch auf die Inhaltsstoffe oder die Verpackung zu achten – und auf die Politik der Hersteller, die sich dahinter verbergen. Von den Unternehmen wünsche ich mir, dass sie intern auf klimafreundliche Produkte setzen und Wert auf nachhaltige Lieferketten legen.

Eine letzte Frage an euch beide: Welchen Tipp habt ihr, um mehr Klimaschutz in den Alltag zu integrieren?
Rosalie
: Abgesehen davon, im Badezimmer auf unsere Produkte umzustellen? ;) Ich finde es hilfreich, sich immer mal wieder bewusst zu machen, was wir alles besitzen. Oft stellt man fest, dass man die Hälfte davon eigentlich gar nicht benötigt. Dann gilt es, die Sachen nicht einfach wegzuwerfen, sondern zu überlegen, wem man damit vielleicht noch eine Freude machen könnte. Generell stelle ich mir beim Einkaufen immer die Frage: „Brauche ich das jetzt wirklich?“ Also lieber Qualität statt Quantität!

Gregor: Man sollte sich überlegen, wo eine Verhaltensänderung für einen selbst am leichtesten ist – und dort beginnen. Viele fangen da an, wo sie den größten Impact bewirken können. Aber vielleicht ist das ja der schwerste Teil für dich? Wenn du dir gerade ein schönes neues Auto gekauft hast, ist es womöglich nicht zielführend zu sagen: „Schaff das bitte ab.“ Stattdessen einfach mal im Kleinen anfangen, um entsprechende Denkmuster zu etablieren – und irgendwann hast du dann vielleicht ein Elektroauto.

Auch du möchtest deine Karriere in einem Unternehmen starten, das dir verschiedene wichtige Skills mit auf den Weg gibt – sei es für eine tolle Laufbahn bei Deloitte selbst oder auch außerhalb? Besuche gerne unsere Karrierewebseite und informiere dich über deine Einstiegsmöglichkeiten.

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Jennifer Koschel

Jennifer Koschel

Associate Manager | Employer Branding

Jennifer ist seit 2019 Teil des Teams Employer Branding & Talent Attraction von Deloitte in Deutschland. Sie verantwortet nicht nur den Karriere-Blog, sondern auch Employer Branding-Kampagnen für verschiedene Businesses und Zielgruppen.

Sven Schulz

Sven Schulz

Employer Branding Manager

Sven ist seit 2018 im Team Employer Branding & Personalmarketing bei Deloitte Deutschland tätig. Dort verantwortet er unter anderem Employer Branding Kampagnen mit Fokus auf berufserfahrene Talente. Im Deloitte Karriere Blog berichtet Sven über aktuelle Karrierethemen und relevante Business Entwicklungen, die Karrieremöglichkeiten für die unterschiedlichsten Profile bereithalten.