Posted: 10 May 2021

Im Rahmen der Examen hat sich die Drittelregel immer wieder bestätigt: Ein Drittel Wissen, ein Drittel körperliche Verfassung und natürlich auch ein Drittel Glück.

Johannes, Senior Manager im Team Audit Industry innerhalb von Audit & Assurance, berichtet, wie die Steuerberater- und Wirtschaftsprüferexamen ablaufen.

Hallo, mein Name ist Johannes und ich bin seit September 2014 Teil des Teams Audit Industry bei Deloitte.
Ich bin direkt nach meinem Studium bei Deloitte eingestiegen und habe dann das Steuerberater- und anschließend das Wirtschaftsprüferexamen abgelegt. Inzwischen bin ich fertiger Wirtschaftsprüfer. Wie die Examen ablaufen, welche Änderungen die neue Modularisierung mit sich gebracht haben und wie man sich auf die Prüfungen vorbereiten kann, erzähle ich hier.

Im Rahmen der Examen hat sich die Drittelregel immer wieder bestätigt: Ein Drittel Wissen, ein Drittel körperliche Verfassung und natürlich auch ein Drittel Glück.

Eingestiegen bist du als frischer Masterabsolvent, inzwischen bist du Wirtschaftsprüfer und Steuerberater – eine steile Karriere! Erzähl uns gerne mehr über deine Geschichte: Was ist dazwischen alles passiert?
Nach Abschluss meines Masterstudiums habe ich Deloitte bereits durch ein Praktikum von Oktober 2012 bis März 2013 kennengelernt und einen ersten Eindruck von der Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer gewinnen können. Im Rahmen des „Deloitte Stars“-Programms konnte ich auch nach meinem Praktikum den Kontakt zu Deloitte aufrechterhalten. Im September 2014 bin ich dann fest eingestiegen. Deloitte wusste, was auf sie zukommt und ich wusste, was auf mich zukommt.

Die Tätigkeit in der Wirtschaftsprüfung ist nie langweilig. Ich bekomme jedes Jahr neue Aufgaben und mehr Verantwortung und ich erhalte immer wieder neue Einblicke in die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche. Ich habe als Professional angefangen und bereits im zweiten Jahr wurde ich als Prüfungsleiter eingesetzt. Ich habe kontinuierlich mehr Verantwortung übernehmen können – vom Steuerberater bis hin zum Wirtschaftsprüfer.

Du hast also erst dein Steuerberater- und anschließend dein Wirtschaftsprüferexamen abgelegt. War das rückblickend eine gute Entscheidung? Wo liegen Vor- bzw. auch Nachteile?
Das Steuerberaterexamen war mir persönlich sehr wichtig, weil ich während meines Studiums einen Schwerpunkt auf den Bereich Steuern gelegt hatte. Rückblickend war es also für mich auf jeden Fall die richtige Entscheidung, zunächst das Steuerberaterexamen abzulegen. Da es zu diesem Zeitpunkt die Modularisierung noch nicht gab, hatte es auch den Vorteil, dass ich die Steuerklausuren im WP-Examen nicht mehr absolvieren musste. So konnte ich auch bereits Erfahrungen sammeln, wie die schriftlichen und mündlichen Prüfungen bei den Berufsexamen ablaufen.

Mit der jetzt eingeräumten Modularisierung des WP-Examens ergibt sich die Möglichkeit, sich gleichzeitig auf das Steuerberaterexamen und die Steuerklausuren des WP-Examens vorzubereiten und beide Prüfungen zu absolvieren, da die Themen ähnlich sind.

Anfang 2019 wurde das Wirtschaftsprüferexamen modularisiert. Was bedeutet das genau? Was hat sich vor allem im Vergleich zu vorher verändert?
Bisher wurden alle Prüfungsgebiete des Wirtschaftsprüferexamens auf einmal geprüft, also bis zu sieben Aufsichtsarbeiten zu den vier Prüfungsgebieten (BWL/ VWL, Prüfungswesen, Steuerrecht und Wirtschaftsrecht) innerhalb von drei Wochen. Durch die Modularisierung kann das WP-Examen nun individuell gestalten werden und die Prüfungsgebiete sind in vier Module aufteilen. Jetzt müssen nicht mehr alle Prüfungen zwingend in einem Block absolviert werden. Stattdessen ist es möglich, sämtliche Prüfungen auf insgesamt sechs Jahre zu verteilen und an mehreren Prüfungsterminen abzulegen. Sollte man ein Modul nicht bestehen, kann dieses Modul innerhalb der sechs Jahre maximal zweimal wiederholt werden. Die bereits bestandenen Module bleiben in diesem Fall weiterhin anerkannt. Das WP-Examen gilt als bestanden, wenn innerhalb von sechs Jahren alle vier Module und somit sowohl die schriftlichen als auch die mündlichen Prüfungen bestanden wurden. Falls das nicht gelingt, kann das WP-Examen noch einmal wiederholt werden. Allerdings muss man dann wieder ganz von vorne anfangen.

Diese Reform war für dich und viele andere angehende Wirtschaftsprüfer:innen eine große Erleichterung. Wo konkret liegen die Vorteile?
Der Vorteil liegt darin, dass nicht mehr alle Klausuren auf einmal ablegt werden müssen und jede:r sich daher gezielt auf die jeweiligen Prüfungsgebiete vorbereiten kann. Ich persönlich empfehle, die Fächer Wirtschaftsrecht und Steuern sowie BWL/VWL und Prüfungswesen zu kombinieren, weil sich insbesondere bei den letzten beiden Prüfungen im Bereich Unternehmensbewertung Überschneidungen ergeben.

Trotz allem: Siehst du auch Nachteile in der Modularisierung?
Nein, denn jede:r kann selbst entscheiden, welchen Weg er oder sie gehen möchte. Es besteht ja weiterhin die Möglichkeit, alle Prüfungen auf einmal zu absolvieren. Die einzige Änderung ergibt sich bei der mündlichen Prüfung, da hier nicht mehr alle Gebiete an einem Tag, sondern verteilt auf mehrere Prüfungstermine geprüft werden.

Eine wichtige Frage für alle Berufseinsteiger:innen, die Interesse an einem Start im Audit haben: Ist es eine zwingende Voraussetzung, einen Masterabschluss mitzubringen oder im Laufe der Karriere ein Berufsexamen, wie z.B. Steuerberater und/oder Wirtschaftsprüfer, abzulegen?
Nein, ein Masterabschluss ist keine Voraussetzung. Ich kenne viele Kolleg:innen, die direkt nach dem Bachelor eingestiegen sind und die Examen bereits absolviert haben oder sich gerade darauf vorbereiten. Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten, ein Masterstudium bei Deloitte zu machen. Im Laufe einer Karriere im Audit ist das Wirtschaftsprüferexamen allerdings zwingend notwendig. Es gibt aber auch viele andere Bereiche bei Deloitte, bei denen die Examen nicht unbedingt erforderlich sind, zum Beispiel im Audit-nahen Bereich Internal Controls Assurance. Ob man die Examen ablegen möchte oder nicht, hat ja auch viel mit den individuellen Karrierezielen zu tun.

Deine persönlichen Lern- und Durchhaltetipps für all diejenigen, die kurz vor oder mitten in einem Berufsexamen stecken?
Im Rahmen der Examen hat sich die Drittelregel immer wieder bestätigt: Ein Drittel Wissen, ein Drittel körperliche Verfassung und natürlich auch ein Drittel Glück. Neben dem umfangreichen Wissen, das jede:r sich aneignen und zu Papier bringen muss, ist meines Erachtens auch die physische Verfassung enorm wichtig. Man muss bei den Prüfungen absolut fit sein, um die volle Leistung abrufen zu können. Letztendlich gehört aber auch immer etwas Glück dazu, zum Beispiel wenn bestimmte Randthemen, die man in der Vorbereitungszeit vernachlässigt hat, gar nicht drankommen.

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Jennifer Koschel

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Jennifer ist seit 2019 Teil des Talent Marketing Teams von Deloitte Deutschland und leitet dort den Bereich Content & Communication. Im Rahmen dieser Rolle verantwortet sie unter anderem auch den Karriere Blog.

Sven Schulz

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Employer Branding Manager

Sven ist seit 2018 im Team Employer Branding & Personalmarketing bei Deloitte Deutschland tätig. Dort verantwortet er unter anderem Employer Branding Kampagnen mit Fokus auf berufserfahrene Talente.  Im Deloitte Karriere Blog berichtet Sven über aktuelle Karrierethemen und relevante Business Entwicklungen, die Karrieremöglichkeiten für die unterschiedlichsten Profile bereithalten.