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Schule digital

Wo steht Deutschland?

Deutschland braucht Nachwuchstalente, die interdisziplinär denken, komplexe Technologien souverän anwenden und selbstbestimmt handeln. Die Studie "Schule digital" der Initiative D21 liefert ein aktuelles Lagebild zur digitalen Bildung. Deloitte unterstützt als Studienpartner.

Wissen ist die Basis für Wertschöpfung in der digitalen Gesellschaft und Voraussetzung für eine positive Zukunft. Um sie zu gestalten, braucht Deutschland Nachwuchstalente, die interdisziplinär denken, komplexe Technologien souverän anwenden und selbstbestimmt handeln. Neue Schlüsselqualifikationen sind gefordert. „Wir müssen die jungen Menschen befähigen, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Investitionen in digitale Bildung werden das Verständnis innovativer Technologien, analytische Fähigkeiten und Datenkompetenz fördern“, sagt Nicolai Andersen, Chief Innovation Officer bei Deloitte und Vorstandsmitglied der Initiative D21. „Dieses Ziel geht über den Ausbau naturwissenschaftlicher und technischer Kompetenzen hinaus. Auch der kritische Umgang mit Technologien und Daten muss bereits in der Schule erlernt werden. So lassen sich Fragen der Digitalisierung nicht nur aus Sicht der Technik, sondern auch aus der Sicht des Menschen beantworten.“

Digitale Technologien und Medien bieten große Chancen – sie machen Wissen für jedermann zugänglich und verändern zugleich die Art und Weise, wie Schüler lernen und Lehrkräfte Wissen vermitteln. Individualisierte Lerninhalte und flexible Lernformen entstehen. Dies kommt der individuellen und leistungsorientierten Förderung der Talente zugute. Auch die Rolle des Lehrenden wandelt sich – er wird vom Wissensvermittler zum Lernbegleiter.

Wo steht Deutschland in puncto digitale Bildung? Wo liegen die Herausforderungen? Welche Erwartungen haben SchülerInnen, Eltern und Lehrkräfte? Die Sonderstudie der Initiative D21 “Schule Digital“, unterstützt durch Deloitte als Partner, liefert ein aktuelles Lagebild. Das Fazit: Die digitale Realität der Lebens- und Lernwelt zu Hause findet wenig Eingang in die Schule. Digitale Bildung ist in den Lehrplänen nicht verankert. Es mangelt auch an einer leistungsstarken IT-Infrastruktur in den Schulen sowie an strukturierter Aus- und Weiterbildung für Lehrkräfte bei der Vermittlung von Digitalkompetenzen.

"Investitionen in digitale Bildung fördern das Verständ-nis innovativer Technologien, analytische Fähigkeiten und Datenkompetenz."

Nicolai Andersen, Chief Innovation Officer Deloitte

Kernaussagen der Studie

Wunsch nach digitaler Bildung

  • Die Mehrheit der Befragten fordert digitale Medien als grundlegenden Bestandteil aller Schulfächer.
  • Die meisten Lehrkräfte (72 Prozent) sind digitalen Medien gegenüber positiv eingestellt und neun von zehn Eltern messen digitalen Kompetenzen heutzutage für jeden Beruf große Bedeutung zu.

Bessere Infrastruktur nötig

  • Während 94 Prozent der SchülerInnen ein Smartphone und 70 Prozent ein Notebook privat nutzen, bleibt der Overhead-Projektor (83 Prozent) neben dem Beamer (91 Prozent) das am häufigsten verfügbare Gerät für den Unterricht.
  • Lehrkräfte müssen häufig die Administration und Wartung der Technik in Schulen selbst übernehmen. Nur in 37 Prozent der Schulen wird die IT-Administration von Fachkräften übernommen.
     

Digitale Bildung braucht mehr Verbindlichkeit

  • 62 Prozent der befragten Lehrkräfte betrachten ihre eigenen mangelnden Digitalkompetenzen als Hürde für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht.
  • Durch die fehlende deutschlandweite strukturelle Verankerung digitaler Bildung in der Aus- und Weiterbildung ist die Vermittlung entsprechender Inhalte und Methoden im Studium sowie die Weiterbildung der Lehrkräfte weitgehend dem Zufall und dem persönlichen Engagement überlassen. Nur die Hälfte der Lehrkräfte (51 Prozent) bildet sich regelmäßig zu digitalen Themen fort.
     

Schulen auf digitalem Pfad fördern Digitalkompetenzen

  • Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Lehrkräfte an Schulen mit digitalem Schwerpunkt bilden sich regelmäßig zu verschiedenen digitalen Themenschwerpunkten fort (Schulen ohne digitalen Schwerpunkt: 48 Prozent).
  • SchülerInnen erhalten doppelt so häufig Schulungsangebote rund um das Thema Internet als an Schulen ohne digitalen Schwerpunkt. Sie beherrschen fast doppelt so häufig eine Programmiersprache und gehen versiert mit Sicherheitsmechanismen wie Passwörtern um.

Die Sonderstudie "Schule digital" finden Sie hier zum Download.