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DNAV: State of the Art bei der Prüfung von Investmentfonds

Interview mit Mathias Bunge, Director FSI Audit & Assurance, Deloitte

Mit DNAV hat Deloitte eine innovative Audit Analytics Plattform für die Prüfung von Investmentfonds geschaffen, die durch eine automatisierte Vollprüfung für mehr Transparenz, Qualität, Effizienz und Geschwindigkeit sorgt. Mathias Bunge spricht im Interview über die entscheidenden Vorteile von DNAV für die Mandanten und den „Audit of the future“.

Herr Bunge, was genau verbirgt sich hinter DNAV?

Mathias Bunge: DNAV ist eine neue Audit Analytics Plattform von Deloitte zur automatisierten Prüfung von Jahresberichten für Investmentfonds. Dabei werden die zu prüfenden Daten zunächst über Systemschnittstellen an uns als Prüfer übermittelt und anschließend automatisch transformiert, also von der „Mandaten-Sprache“ in die „DNAV-Sprache“ übersetzt. Bei unseren Mandanten führt dieses Vorgehen zu enormen Effizienzsteigerungen, weil aufgrund des automatisierten und standardisierten Datenaustauschs weniger Zeit für die Prüfungsvorbereitung benötigt wird. Anschließend erfolgt dann der systemseitige Abgleich der Fondsdaten mit unseren unabhängigen Referenzdaten.

Der hohe Automatisierungsgrad ermöglicht eine Vollprüfung sämtlicher Transaktionen und Bestände der Fonds in sehr kurzer Zeit. Damit kann die Prüfung schneller und effizienter durchgeführt werden – und das bei einer sehr hohen Qualität. Ein absolutes Novum ist sicherlich auch die durch DNAV gestiegene Transparenz der Prüfung für unsere Mandanten.

Was ist in diesem Zusammenhang unter Transparenz zu verstehen?

Mathias Bunge: Bei DNAV hat der Mandant die Möglichkeit, einen eigenen Zugang zum System zu erhalten, um sich über den aktuellen Stand der Fondsprüfungen zu informieren. Er kann nachverfolgen, in welchem Status sich die Prüfung befindet. Beginnend mit dem Datentransfer über die Prüfungsplanung bis hin zur Berichterstattung. So ist zu jeder Zeit ersichtlich ob die jeweilige Prüfung „on track“ ist. Darüber hinaus ist es dem Mandanten möglich, unmittelbar auf Feststellungen zu reagieren. Insofern wird auch die Interaktion von Mandant und Prüfer nicht nur transparenter sondern auch schneller.

Inwiefern verbessert sich die Qualität durch eine Vollprüfung?

Mathias Bunge: Angesichts der hohen Anzahl und Komplexität der Geschäftsvorfälle, Systeme und Kontrollen basierte die Prüfung der Fonds in der Regel auf Systemprüfungen und Stichproben. Durch den Einsatz modernster Technologie sind wir nun auch in der Lage, eine Vollprüfung, bei der sämtliche Wertpapiere und Transaktionen gesichtet werden, durchzuführen. Das hat gegenüber der Stichprobenprüfung den Vorteil, dass wir Auffälligkeiten und Risiken systematischer und frühzeitiger identifizieren als bisher und wir unseren Mandanten mögliche Schwachstellen und Optimierungspotenziale in den Geschäftsprozessen aufzeigen können.

Welche weiteren Vorteile ergeben sich für Mandanten durch die Automatisierung des Prüfprozesses?

Mathias Bunge: Neben der bereits erwähnten Effizienz im zeitlichen Ablauf der Prüfung führt die Automatisierung natürlich auch dazu, dass der Mandant seine Stakeholder – etwa Investoren und Aufsichtsbehörden – viel früher als bisher informieren und nachweisen kann, dass die Fondsrechnungslegung frei von wesentlichen Fehlern ist. Was natürlich auch zu Kostenvorteilen in seiner Organisation führen kann. Darüber hinaus kann mittels eines „Continuous Audit“ – also der bereits unterjährigen Prüfung der Fonds – der Vorteil der Vollprüfung im Aufbau des Internen Kontrollsystems genutzt werden.

Was bedeutet DNAV im Zusammenhang mit dem „Audit of the future“?

Mathias Bunge: Die Audit Transformation ist ein zentrales Thema in der gesamten Branche. DNAV ist ein Beispiel dafür, dass der sogenannte „Audit of the future“ schon heute bei Deloitte gelebt wird. Bei der Umsetzung setzen wir auf prüfungsrelevante Daten, die mithilfe fortschrittlicher Technologien und dem Fachwissen unserer Mitarbeiter analysiert werden. Um ein solches Produkt entwickeln zu können, braucht es ganz vielfältige Kompetenzen, die man zunächst vielleicht nicht von einem Wirtschaftsprüfer erwartet. Unsere Prüfungsteams bestehen deshalb auch aus Datenanalysten, die die Vielzahl der Daten aufbereiten, und Entwicklern, die die Prüfalgorithmen entsprechend den fachlichen Vorgaben implementieren. Da sich auch unsere Mandanten in der digitalen Transformation befinden, ermöglicht dies einen Austausch auf Augenhöhe.

 

Die Nutzung modernster Technologien ebnet den Weg zum “Audit of the future” und revolutioniert den etablierten Prüfungsansatz.

Mathias Bunge, Director FSI Audit & Assurance

Mathias Bunge, Director, Deloitte
Mathias Bunge, Director FSI Audit & Assurance, Deloitte

Auf den Punkt gebracht - im Gespräch mit unserem DNAV Experten, Mathias Bunge: