supplier financial transformation

Article

The Future of the Automotive Value Chain: Supplier Financial Transformation

Pro-aktive Transformation in Zeiten radikaler Veränderung der automobilen Wertschöpfungskette

Das „Supplier Financial Transformation Model“ unterstützt Zulieferer bei der notwendigen Neuausrichtung, indem die wesentlichen Entscheidungskriterien greifbar gemacht und die finanziellen Auswirkungen der Handlungsoptionen auf die Gewinn- und Verlustrechnung, die Bilanz und den Cash Flow quantifiziert werden. Auf dieser Basis können strategische Optionen bewertet und Entscheidungen herbeigeführt werden.

Veränderungsdruck in der gesamten automobilen Wertschöpfungskette

Die vier automobilen Megatrends - E-Mobilität, Konnektivität, autonomes Fahren und Carsharing - werden einen fundamentalen Einfluss auf die Branche haben. Die Automobilhersteller sind weiterhin auf der Suche nach den vielversprechendsten Geschäftsmodellen der automobilen Zukunft. Klar ist, dass der Aufbau neuer Geschäftsmodelle und entsprechend stabiler Lieferketten hohe Innovationskraft erfordert und mit signifikanten Kosten verbunden ist.

Für beides – Innovationen und Kostensenkung – sind die direkten Zulieferer oftmals die ersten Ansprechpartner der OEM. So wirken beispielsweise die folgenden automobilen Trends unmittelbar auch auf die Zulieferer (vgl. Studie "Supplier Industry Outlook 2025"):

  • Wachsender Gesamtmarkt, allerdings Verschiebung der regionalen Marktanteile: Absehbarer Rückgang des Marktvolumens in Europa und NAFTA bei erwartetem signifikanten Wachstum in China 
  • Rückgang im Bereich der Premium- und Mittelklasse – Anstieg der Klein- und Microklasse
  • Steigende Bedeutung der Elektromobilität
  • Autonomes Fahren und Digitalisierung als zukünftige Wachstumstreiber
  • Tech-Firms treten als neue Wettbewerber in den Markt ein
    Starker Anstieg alternativer Mobilitätskonzepte, wie z.B. des Car-Sharings

Klar ist, dass es auch auf Zuliefererseite Gewinner und Verlierer der bevorstehenden radikalen Marktveränderungen geben wird. Während einige Unternehmen in ihrem aktuellen Kerngeschäft mit starken Volumenrückgängen konfrontiert sein werden, können andere mit eher stabilen oder sogar stark steigenden Volumina rechnen. 

Welcher Transformationsbedarf ergibt sich für Zulieferer?

Unsicherheit besteht jedoch hinsichtlich des tatsächlichen Ausmaßes und des zeitlichen Ablaufs der Marktveränderung sowie der zu ergreifenden Transformationsschritte. So stellen sich die folgenden Fragen:

  • Wie entwickeln sich die Umsatzvolumina in meinem Kerngeschäft?
  • Wie stark wird mein aktuelles Produktportfolio von den automobilen Mega-Trends beeinflusst werden?
  • Welcher konkrete Transformationsbedarf ergibt sich für mich und welche Transformationsoptionen habe ich?
  • Zu welchem Zeitpunkt sollten die Transformationsmaßnahmen ergriffen werden?
  • Wie hoch ist der Finanzierungsbedarf und kann die Transformation aus dem Free Cash Flow finanziert werden?

Zur Beantwortung dieser Fragen wurden in der vorliegenden Publikation tiefe Branchenexpertise und Erfahrung in der finanziellen Transformation kombiniert. Preis und Volumen stellen zwar einen guten Ausgangspunkt für die Konzeption einer Transformationsstrategie dar, doch erfordert dies letztendlich auch ein fundiertes Verständnis von Kosteneffekten und Liquiditätsbedarf. Nur eine Kombination der Ansätze mit Anwendung auf spezifische Szenarien – zugeschnitten auf die die Situation und Bedürfnisse einzelner Lieferanten – erlauben es, durchdachte strategische Entscheidungen zu treffen.

Hier setzt das Deloitte Supplier Financial Transformation Model an: Es unterstützt Zulieferer bei der notwendigen Neuausrichtung, indem die wesentlichen Entscheidungskriterien greifbar gemacht und die finanziellen Auswirkungen der Handlungsoptionen durch deren Abbildung in G&V, Bilanz und Cash Flow quantifiziert werden. Eine Vielzahl an Parametern ermöglicht die Anpassung des Modells an die spezifische Zulieferersituation. Auf dieser Basis können strategische Optionen bewertet und Entscheidungen herbeigeführt werden.

Supplier Financial Transformation Model

Das Modell umfasst die folgenden Kernbestandteile:

  • Marktsicht: Die Marktprognosen basieren auf dem Deloitte Automotive Value Chain Industry Model. Ein Szenario-Ansatz wurde gewählt, um der unsicheren Entwicklung Rechnung zu tragen. Ausgangspunkt ist die Aufteilung eines Fahrzeugs in seine 19 Komponenten-Cluster. Wir haben untersucht, wie sich Elektrifizierung, autonomes Fahren und andere automobile Megatrends auf die Materialkosten verschiedener Fahrzeugklassen bis 2025 auswirken. Unser AVC Industry-Model liefert pro Komponenten-Cluster Prognosen und betrachtet dabei den deutschen, chinesischen und nordamerikanischen Markt.
  • Zulieferersicht: Die  Profitabilität und die Finanzierungsstruktur von mehr als 450 ausgewählten Zulieferern wurden analysiert. Auf Basis der Zulieferer-Profitabilität und der prognostizierten Marktentwicklung in den einzelnen Komponenten-Clustern lässt sich die erwartete Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung und damit der Transformationsbedarf einzelner Zulieferindustrien, aber auch spezifischer Zulieferer modellieren.
  • Transformationsstrategien: Es lassen sich unterschiedliche strategische Optionen zur Transformation des Geschäftsmodells und deren finanzielle Auswirkung auf das Unternehmen „on the fly“ simulieren.

Szenario-Design im Deloitte Supplier Financial Transformation Model

So finden Zulieferer den richtigen Transformationspfad

Anhand ausgewählter Case Studies werden in der Studie die Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung von Zulieferern in den verschiedenen Komponenten-Clustern dargestellt. Die einzelnen Transformationsstrategien werden qualitativ und quantitativ bewertet.

Es werden vier Kernbereiche identifiziert, die für eine erfolgreiche Transformation der Zulieferer von Bedeutung sind: 

  1. Strategische Vision: Eine klare strategische Vision, die auf zukunftsorientierten Profitpools aufbaut und gleichzeitig eine Strategie für Komponentencluster mit abnehmender Relevanz adressiert, ist für die erfolgreiche Transformation unerlässlich. 
  2. Gezielte Restrukturierung: Die Bereitschaft zu einer notwendigen und umfassenden Neuausrichtung ist eine wichtige Voraussetzung. Nur gezieltes und entschlossenes Handeln stellt sicher, dass Lieferanten ihre Zukunft aktiv gestalten können. 
  3. Szenario-basiertes Denken: Szenario-basiertes Denken ist eine wertvolle Methodik für das Treffen von Entscheidungen in Situationen mit hohen Unsicherheiten. Verschiedene Szenarien müssen bewertet werden, um Transformationsoptionen zu verstehen und deren Auswirkungen zu antizipieren. Diese Optionen müssen dann in finanzielle Auswirkungen überführt werden, damit die richtigen Entscheidungen getroffen werden können.
  4. Klares Transformationskonzept: Ein detaillierte Transformations-Roadmap ist entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und relevante Stakeholder zu gewinnen. Das Konzept sollte unter Berücksichtigung verschiedener Transformationsszenarien bewertet werden, um einen idealen Umgang mit den Risiken entlang der gesamten Zeitachse zu sichern. 

Die Zukunft der Automobilbranche: Die Szenarien für 2025

Szenario-basiertes Denken unterstützt Lieferanten dabei, Unsicherheiten über zukünftige Entwicklungen zu beseitigen und Optionen und deren Auswirkungen zu verstehen.

Ausführlich Erläuterungen zu den lieferantenspezifischen Auswirkungen der einzelnen Szenarien finden Sie in der Publikation "The Automotive Value Chain: Supplier Industry Outlook 2025".