Article

Der globale Rahmen zur Bekämpfung von Finanzkriminalität

Ein Bericht von Deloitte und dem Institute of International Finance

Der von Geldwäsche betroffene Anteil der Weltfinanzströme wird auf 2% bis 5% des jährlichen globalen BIP geschätzt – das entspricht ca. 715 Milliarden EUR bis 1,87 Billionen EUR.

Die Finanzdienstleistungsindustrie investiert enorme Ressourcen, um Finanzkriminalität zu bekämpfen, jedoch sind die Ausmaße und die Auswirkungen des Problems immens. Kriminelle verstehen es, ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern um den gegenwärtigen AML Rahmen für ihre Zwecke auszunutzen. Das liegt daran, dass der gegenwärtige regulatorische Rahmen nicht effektiv genug ist um Finanzinstitute zu ermächtigen, die sich ständig weiterentwickelnden Netzwerke und Werkzeuge der Kriminellen zu besiegen.

Basierend auf Interviews mit Schlüsselfiguren von Finanzinstituten und Strafverfolgungsbehörden, sowie mit Entscheidungsträgern und Regulatoren untersucht dieser Bericht von Deloitte in Kooperation mit den Institute of International Finance sieben Schlüsselbereiche in der Finanzkriminalitätsregulierung:

Der globale Rahmen zur Bekämpfung von Finanzkriminalität

>> Klicken Sie hier zum Download

1. Globale systemische Verbesserungen für das Risikomanagement der Finanzkriminalität

Die effektive und konsequente Anwendung globaler Standards ist eines der wichtigsten Mittel, das Finanzsystem zu schützen und Kriminelle daran zu hindern, von ihren Verbrechen zu profitieren. Die ersten Schritte sind die Steigerung der Effektivität bei der Implementierung der FATF Standards und der Handlungsempfehlungen in der ganzen Welt, um damit die systematischen Lücken, die ausgenutzt werden können, zu schließen.

The global framework for fighting financial crime

English version

>> Click here to download

2. Förderung von öffentlich-privaten Partnerschaften

Die Entwicklung von ÖPPs (öffentlich-privaten Partnerschaften) um Finanzkriminalität zu bekämpfen, hebt die Überschneidung des gemeinsamen Interesses von öffentlichen und privaten Stakeholdern hervor. Diese Partnerschaften können den Austausch von Informationen und Erkenntnissen erleichtern und damit kriminelle Einfälle in das Finanzsystem effektiver stören und vermeiden. 

The global framework for fighting financial crime - Overview

English version

>> Click here to download

3. Verbesserung des grenzübergreifenden und inländischen Informationsaustauschs

Der übergreifende Austausch von Finanzkriminalitätsinformationen, sowohl im Inland, als auch im Ausland, ist ein kritischer Faktor beim Risikomanagement und bei der Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von AML/CFT und anderen Methoden zur Vermeidung von Finanzkriminalität. Allerdings muss weiterhin mehr getan werden um die uneinheitlichen regulatorischen Rahmen beim Datenschutz, Management von SAR Informationen, Privatsphäre und Bankgeheimnis zu beseitigen, da diese Hürden bei der Erkennung von illegalen Finanzflüsse darstellen.

4. Verbesserung der Nutzung und der Qualität von Daten

Die Verwendung von Daten kann transformativ sein und es besteht ein gewisses Maß an Konsens über die Bedeutung und den Nutzen der Sammlung und Standardisierung. Finanzinstitute können auch kontextbezogene Datensätze durch Dienstprogramme nutzen, um die wichtigsten CDD-Anforderungen und andere proaktive Ermittlungsansätze erfüllen zu können.

5. Reform des Meldewesens für verdächtige Aktivitäten (Suspicious Activity Report, SAR)

Die gegenwärtige Art und Weise wie SARs gehandhabt werden stellt sowohl die Finanzinstitute als auch die Strafverfolgungsbehörden vor Herausforderungen. Die Wirksamkeit von SARs könnte auch durch Reformen verbessert werden, die den Einsatz von Ressourcen optimieren und bessere Ergebnisse liefern.

6. Eindämmung der inkonsistenten oder inkohärenten Umsetzung von Finanzkriminalitäts-Compliance-Standards und Anleitung, sowie Schaffung regulatorischer Transparenz

Die regulatorische Umsetzung von Vorschriften zum Risikomanagement von Finanzkriminalität erfordert eine sorgfältige Untersuchung um die weitere Eindämmung von Kriminalität zu ermöglichen. Die Standards müssen grenzübergreifend vereinheitlicht werden und rechtliche Rahmen müssen so umgesetzt werden, dass wirksame Ergebnisse priorisiert werden.

7. Vermehrter und verbesserter Einsatz von Technologie zur Bekämpfung von Finanzkriminalität

Neue Technologien haben die Bemühungen der Finanzinstitute zur Finanzkriminalitäts-Compliance dramatisch gestärkt und versprechen einen effektiven Einsatz bei den FIUs. Die G20-Staaten sowie die internationale Gemeinschaft sollten den Innovationsprozess in der Finanzregulierungstechnologie fördern, welcher das Risikomanagement der Finanzkriminalität unterstützt.

Dieser Bericht gliedert diese sieben Bereiche auf und liefert detaillierte und erreichbare Empfehlungen für langfristige systemische Reformen, welche in Kombination nächste Schritte zur Bekämpfung von illegalen Finanzströmen, durch regulatorischer Neugestaltung, internationaler Kooperation und einem zunehmend erkenntnisgestützten Vorgehen ermöglichen.