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Künstliche Intelligenz im Gesundheitssektor

Einsatz von KI ermöglicht neue Wege in der Medizin

Künstliche Intelligenz (KI) setzt sich im Gesundheitswesen verstärkt durch. Bereits heute trägt KI dazu bei, Prozesse in der Gesundheitsversorgung effizienter und effektiver zu gestalten. Daraus ergeben sich zahlreiche neue Anwendungsbereiche in der medizinischen Forschung, der Gesundheitsversorgung und den organisatorischen Abläufen. Aber auch Herausforderungen in Bezug auf ethische Fragestellungen und die Regulatorik müssen neu bewertet werden. Wie können diese Chancen genutzt werden, um mögliche Mehrwerte in der Future of Health zu schaffen und welche Hürden haben neue und etablierte Player zu überwinden? Wie stehen Versicherte zum Einsatz von KI in der Medizin? Diesen und weiteren Fragen sind wir in unseren Publikationen nachgegangen.

Der Wandel im Gesundheitssystem ist rasant und erfolgt in verschiedenen Bereichen des Ökosystems. Gen- und Biotechnologie revolutionieren die Art und Weise, wie Erkrankungen zu therapieren sind. Die Digitalisierung ermöglicht gänzlich neue Wege der Kommunikation zwischen Ärzt:innen auf der einen und Patient:innen auf der anderen Seite. Dank des medizintechnischen Fortschritts sind Geräte entwickelt worden, mit denen Erkrankungen deutlich engmaschiger und genauer überwacht werden können. Eine Technologie, die bereits in einigen dieser Anwendungsbereiche genutzt wird und deren Bedeutung voraussichtlich in den kommenden Jahren stark wachsen wird, ist die Künstliche Intelligenz (KI). Unter KI werden intelligente Systeme verstanden, die bestimmte Aufgaben selbstständig ausführen, mit plötzlich auftretenden Änderungen umgehen können und aus Situationen lernen bzw. Lehren ziehen können. 

Die Erfahrung zeigt, dass für eine erfolgreiche, breitere Anwendung innovativer Technologien die Akzeptanz dieser Innovationen bei den Konsument:innen eine sehr wichtige Rolle spielt. Daher haben wir zu diesem Aspekt - zusätzlich zu unserer Studie von 2022 - in einer Versicherten-Befragung spannende Erkenntnisse gewonnen:

Februar 2024: Repräsentative Befragung zeigt große Offenheit zum Einsatz von KI

Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung von 1.000 Versicherten zeigen, dass die durch KI entstehenden potenziellen Mehrwerte, wie z.B. Optimierung der Therapieergebnisse oder mehr Zeit zwischen Ärzt:innen und Patient:innen die Bedenken, wie z.B. Cyber-Risiken, aktuell deutlich überwiegen. So sehen mehr als 60 Prozent der Versicherten durch den Einsatz eher Chancen als Risiken. Die hohe Relevanz von KI für den Gesundheitssektor zeigt sich dadurch, dass der Einsatz von KI für viele ein entscheidendes Kriterium für die Wahl eines neuen bzw. den Wechsel des Leistungserbringers ist. Es wird deutlich: Der Einsatz von KI kann ein möglicher differenzierender Faktor für Leistungserbringer sein und kann entsprechend in der Kommunikation zu Versicherten zielgerichtet eingebracht werden.

Laden Sie unsere Befragungsergebnisse herunter und erfahren Sie mehr über unsere Versicherten-Befragung zum Einsatz von KI im Gesundheitssektor. Kommen Sie gerne auf uns zu, wenn Sie das Thema KI in der Medizin gemeinsam mit uns weiter denken möchten!

 

Befragungsergebnisse 2024

Gemeinsamer Report von Handelsblatt Research Institute, Deloitte und der AOK Plus: Mögliche Mehrwerte von KI in der Medizin

Die Hoffnungen hinsichtlich der Nutzung Künstlicher Intelligenz im Gesundheitsbereich sind enorm. Aufgrund ihrer Rechenleistung sind Maschinen in der Lage, enorme Datenmengen zu verarbeiten. Dagegen können Menschen kontextual und sozial denken. Wenn es gelingt, beide Arten von Intelligenz schlau miteinander zu kombinieren, ergibt sich ein großes Potenzial für die Zukunft. Tatsächlich ist zu erwarten, dass durch den Einsatz von KI-Systemen in der medizinischen Forschung, Verwaltung und Versorgung beachtliche Mehrwerte realisiert werden können. Einerseits wird Zeit eingespart und die Qualität der Arbeit erhöht. Andererseits können möglicherweise auch Finanzmittel effizienter eingesetzt werden.

Voraussetzungen und Herausforderungen für die Nutzung von KI

Als Voraussetzung für eine flächendeckende Einsetzung von KI-Anwendungen in der Medizin werden von vielen Akteuren drei notwendige Voraussetzungen genannt:

  1. Gute Modelle – also Algorithmen bzw. künstliche neuronale Netze
  2. Ausreichend Rechenkraft, um die vielen Millionen Rechenschritte auch schnell abarbeiten zu können
  3. Gute und ausreichende Daten zum Trainieren der Systeme

In allen drei Bereichen wurden zuletzt enorme Fortschritte erzielt. Allerdings sehen alle Akteure im Gesundheitswesen zahlreiche Herausforderungen, die mit der Implementierung von KI verbunden sind: Mangelhafte Datenqualität, isolierte Datensysteme, die Integration von KI in bestehende Systeme sowie das Risikomanagement. Zudem fehlen in vielen Einrichtungen weiterhin die nötigen IT-Kapazitäten. Daher besteht die Herausforderung, sich ausreichend mit diesem Thema und den Anforderungen zum Datenschutz hinsichtlich der Nutzung der Daten zu beschäftigen, die in der Cloud verfügbar sind. 

KI in der Future of Health

In unserer Vision der Future of Health (Zukunft des Gesundheitswesens) wird KI nicht nur die Life Sciences-Industrie verändern, sondern auch die gesamte Gesundheitsversorgung beeinflussen. KI-gestützte Präzisionsmedizin, digitale Therapeutika und klinische Diagnose- und Behandlungs-Unterstützungen werden zu besseren Gesundheitsergebnissen führen. Vor diesem Hintergrund erkennen wir als Voraussetzungen interoperable Daten, ein größeres Vertrauen in KI-Systeme und deren Einsatz in der gesamten Branche. Die Future of Health sieht vor, dass relevante Gesundheitsdaten und andere Daten zwischen Verbrauchern, Versorgern, Krankenkassen und der Industrie fließen. Dies erfordert die Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitswesen. Aufgrund der Interoperabilität, Datenqualität und Vertrauen in die Sicherheit von Daten und Algorithmen, wird Künstliche Intelligenz zu einem wichtigen Motor einer besseren Gesundheitsversorgung.

Laden Sie den Handelsblatt Report zur „Künstlichen Intelligenz im Gesundheitssektor“ herunter.

Handelsblatt Report 2022
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