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Pressemitteilungen

Digitale Gesundheitsangebote

Kaum bekannt und wenig akzeptiert 

  • Fast zwei Drittel der Verbraucher kennen die elektronische Patientenakte oder digitale Gesundheitsanwendungen nicht.
  • Erhebliche Unsicherheit vor der Einführung des „Opt out-Verfahrens“
  • Krankenkassen genießen dagegen großes Vertrauen

München, 10. November 2023 — Mit Blick auf die digitale Gesundheitsversorgung herrscht bei vielen Verbrauchern noch eine erhebliche Verunsicherung. Zentrale Elemente der Digitalisierung im Gesundheitswesen sind kaum bekannt oder nur wenig akzeptiert, wie eine repräsentative Verbraucher-Befragung von Deloitte zeigt.

Das gilt insbesondere für die elektronische Patientenakte (ePA). Knapp zwei Jahre nach ihrer Einführung ist sie einem Großteil der Bevölkerung (59%) bislang kein Begriff. Bei älteren Menschen trifft dies noch einmal stärker zu. Unter den 55- bis 64-Jährigen kennen 64 Prozent die elektronische Patientenakte nicht; bei den über 65-Jährigen steigt dieser Anteil auf 69 Prozent. 

Alle Bürgerinnen und Bürger sollen sich dennoch künftig aktiv entscheiden, wenn sie die elektronische Akte nicht nutzen möchten („Opt out-Verfahren“). Zwar ist sich bereits jeder vierte Befragte (25%) sicher, dass er oder sie bestimmt nicht widersprechen wird. Doch eine so klare Haltung haben die wenigsten. Die große Mehrheit (68%) ist noch unentschieden, ob sie die elektronische Patientenakte nutzen will oder nicht. Acht Prozent der Befragten geben an, in jedem Fall zu widersprechen.

„Die verbreitete Unkenntnis zeigt, dass umfassende Aufklärung und mehr Informationen über die digitale Gesundheitsversorgung dringend nötig sind“, sagt Ibo Teuber, Partner bei Deloitte und zuständig für den Gesundheitssektor. „Denn die Chancen einer verantwortungsbewussten Digitalisierung im Gesundheitswesen sind klar: Sie ermöglicht uns, Krankheiten früher zu erkennen und besser zu behandeln.“ 

Doch es gibt auch gute Nachrichten für die umfassende Einführung der elektronischen Patientenakte: Im höheren Alter und damit in der Bevölkerungsschicht, die häufiger teure Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nimmt, steigt die Zustimmung leicht: 28 Prozent der 55- bis 64-Jährigen geben an, bestimmt keinen Widerspruch einzulegen; bei den über 65-Jährigen sind es 33 Prozent. 

Verbreitete Sorge um die Datensicherheit

Gegen eine Nutzung der elektronischen Patientenakte spricht für viele Befragte die Sorge um ihre Gesundheitsdaten. Für 75 Prozent ist das der Grund, von ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch zu machen. Der unklare Zusatznutzen ist für die Hälfte der Befragten Anlass, der ePA zu widersprechen. 

Erheblichen Informationsbedarf gibt es auch bei digitalen Medizinprodukten wie Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs), zum Beispiel Gesundheits-Apps. 57 Prozent der Befragten wissen nach eigenen Angaben nicht, was eine DiGA ist. Das vor drei Jahren eingeführte Angebot ist bei älteren Menschen noch weniger bekannt: 65 Prozent der 45- bis 54-Jährigen und der über 65-Jährigen kennen digitale Gesundheitsanwendungen nicht. 

Vertrauen in die Akteure des Gesundheitswesens sehr unterschiedlich verteilt

Eine wesentliche Voraussetzung für ein digitalisiertes Gesundheitswesen ist Vertrauen in die Akteure. Hier werden vor allem die Krankenkassen geschätzt. Zwei Drittel der Befragten (66%) vertrauen ihnen im Umgang mit ihren Daten zu Forschungszwecken. Mit deutlichem Abstand folgen staatliche Institutionen wie Gesundheitsämter (14%) und Forschungsinstitute (11%). Nur fünf Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher vertrauen Technologieunternehmen. 

Die Bereitschaft assistierte Telemedizin als Alternative zu einem physischen Arztbesuch zu nutzen ist dagegen mehrheitlich vorhanden. 58 Prozent der Befragten antworten auf die Frage, ob sie Videosprechstunden in einer Apotheke in Anspruch nehmen würden, mit „Ja, wahrscheinlich“ oder „Ja, bestimmt“. „Für die Patienten bietet Telemedizin einen niederschwelligen Zugang zum Beispiel zu Routineuntersuchungen; für das medizinische Personal kann sie eine erhebliche Entlastung darstellen, die angesichts des Fachkräftemangels dringend nötig ist“, so Teuber.  

Die vollständige Studie zum Download finden Sie hier. 

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