The Future of the Automotive Value Chain – Driving the Future of Procurement

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The Future of the Automotive Value Chain – Driving the Future of Procurement

Wandel setzt CPOs unter Zugzwang

  • Radikaler Umbau: Die Einkaufsfunktion bei Automobilherstellern muss sich radikal weiterentwickeln, um wichtigen Gewinnbeitrag aus Materialkosten zu erhalten. 
  • Call for Action: Fünf Themen müssen CPOs dafür noch heute angehen, egal in welche Richtung sich die Branche entwickelt.
  • Bis zu 35 Prozent der Einkäuferstellen könnten durch den Umbruch wegfallen.

 

München, 17. September 2019 — Für die Automobilbranche ist Disruption der neue Normalzustand. Gerade die Einkaufsfunktion mit dem Chief Procurement Officer (CPO) an der Spitze muss sich auf neue Anforderungen durch die Digitalisierung einstellen. Wie die aktuelle Veröffentlichung „Driving the Future of Procurement“ aus der Studienreihe „Automotive Value Chain“ von Deloitte zeigt, spielt der Einkauf bei der Transformation eine zentrale Rolle.

„Entwicklungen in Zeiten der digitalen Transformation sind immer stärker durch Unsicherheiten geprägt. Die Zukunft der Automobilbranche muss weiter in Szenarien betrachtet werden. In jedem Fall kommt dem Einkauf dabei eine herausragende Bedeutung zu, da Materialkosten traditionell 70 bis 80 Prozent vom Umsatz ausmachen und damit auch den Unternehmensgewinn wesentlich beeinflussen“, erklärt Dr. Nikolaus Helbig, Partner und Sourcing & Procurement Lead bei Deloitte.

CPOs vor verschiedenen Szenarien

In Zukunft könnten sich Automobilhersteller zu Daten- und Mobilitätsmanagern entwickeln. Dafür muss der Einkauf neue Technologien beherrschen und sowohl mit Software-Start-ups als auch mit Tech-Giganten zusammenarbeiten. Werden OEMs hingegen zu reinen Hardware-Lieferanten, muss sich das Procurement aus der Position des Zulieferers für Technologiekonzerne mit deren Anforderungen an Technologien beschäftigen. Im Fall, dass statt privater Pkws künftig Flotten den Massenmarkt beherrschen, sind starkes Insourcing bisher ausgelagerter Zulieferleistungen und radikale Kosteneinsparungen im Einkauf die Folge. Selbst wenn sich die Branche im Vergleich zu heute nicht drastisch verändert, muss ein großer Transformationsschritt im Beschaffungswesen hin zu einer digital optimierten Lieferkette gelingen. Je nach Szenario ist ein Umbau in unterschiedlichen Ausprägungen erforderlich, um die jeweilige Geschäftsstrategie effektiv zu unterstützen.

Fünf „Must-do’s“ für Einkaufsverantwortliche

Unabhängig von den Szenarien werden einige zentrale Anforderungen auf den Einkauf zukommen:

  • Innovationskraft des Lieferantenportfolios stärken

Mit zunehmender Bedeutung von Software und digitalen Diensten im Fahrzeug muss auch der Einkauf Produktkompetenz und Innovationskraft in diesen Bereichen beweisen und die immer wichtigere Integratorenrolle des OEM zwischen Soft- und Hardware unterstützen. Vor allem muss ein Lieferantenportfolio mit innovationsstarken Partnern entwickelt werden, ohne aber Lieferantenqualität und die Stabilität der Lieferkette zu vernachlässigen.

  • Neue „digitale“ Einkaufsfelder auch kommerziell optimieren

Der Einkauf muss in der Lage sein, technische Innnovationen zu erkennen, zu verstehen und auf Augenhöhe mit der eigenen Entwicklung und Lieferanten zu sprechen. Vor allem aber ist der Einkauf auch weiterhin für die kommerzielle Optimierung verantwortlich. Gerade bei „digitalisierten“ Fahrzeugkomponenten mit hohem Software- und Datenanteil muss dies in den nächsten Jahren gelingen, um dem enormen Kostendruck der Automobilbranche gerecht zu werden. 

  • Interne Prozesse digitalisieren und automatisieren

„Automate for speed“ ist die Devise: Um selbst im rauer werdenden Wind interner Performance-Anforderungen bestehen zu können, muss die Einkaufsfunktion alle Möglichkeiten der Digitalisierung und Prozessautomatisierung ausschöpfen. Cloud-basierte IT-Systeme für den Einkauf ermöglichen hier den Einsatz moderner Analytics- und Artificial-Intelligence-Anwendungen.

  • Organisationsstrukturen auf Effizienz trimmen 

Routinetätigkeiten können durch innovative Einkaufstechnologie abgebildet oder an Shared Service Centers ausgelagert werden. Spezielles Wissen lässt sich in Centers of Excellence zusammenführen. Dies wirkt sich auch auf die künftig benötigten Einkäuferstellen aus.

  • Die eigenen Mitarbeiter auf dem Transformationspfad mitnehmen 

Einerseits müssen die Einkaufsteams hinsichtlich digitaler Kompetenzen weiterentwickelt werden. In Summe werden aber Stellen wegfallen: Prozessstandardisierung, Digitalisierung und Automatisierung führen zu einem Rückgang von bis zu 35 Prozent.

„Der Einkauf der Zukunft wird radikal anders aussehen als heute. CPOs müssen jetzt die Weichen stellen, um diese Veränderung gestalten zu können. Denn wenn die Einkaufsfunktion diese Herausforderungen nicht meistert, wird der gesamten Branche die Transformation nicht gelingen“, fasst Helbig zusammen.

Inhaltlich verantwortlich für die Studie ist Dr. Nikolaus Helbig, Partner bei Deloitte.

Die komplette Studie finden Sie hier zum Download.

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