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Fördermittel für Nachhaltigkeitsprojekte

Investitionen in Klimaschutz sowie Energie- und Ressourceneffizienz: Wie Unternehmen von öffentlichen Förderprogrammen profitieren

Nachhaltigkeit ist für Unternehmen ein zentrales Thema, und quer durch alle Branchen werden zahlreiche Nachhaltigkeitsprojekte angegangen. Dabei müssen oft erhebliche Investitionen gestemmt werden – was mit entsprechenden finanziellen Risiken verbunden ist. Somit ist es hilfreich, bei der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsagenda auf öffentliche Fördermittel zurückgreifen zu können. Eine breite Palette von Anreizen und Programmen auf EU-, Bundes- und Landesebene steht zur Verfügung. Deloitte zeigt die Möglichkeiten auf.

Fördermittel für Nachhaltigkeitsprojekte

Der Klimawandel ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Gesellschaft und Politik haben erkannt, wie wichtig nachhaltiges Wirtschaften und Umweltschutz sind. Auf globaler Ebene gefasste Beschlüsse, wie das Kyoto-Protokoll und das Pariser Abkommen, spiegeln dieses Umdenken wider. Damit ambitionierte Ziele, wie etwa die Klimaneutralität, zügig realisiert werden können (siehe European Green Deal), haben die Europäische Kommission und die nationalen Regierungen neben entsprechenden Regulierungen Anreize in Form von Förderungen geschaffen, die Verhaltensänderungen in Wirtschaft und Gesellschaft bewirken sollen.

Zur Erreichung der Ziele des European Green Deals stellt die EU über 1,8 Billionen Euro aus dem Sieben-Jahres-Haushalt der EU und dem Aufbaupaket NextGenerationEU zur Verfügung. Diese Fördermittel fließen in europäische, nationale und regionale Förderprogramme, die nachhaltige Maßnahmen, Investitionen und Innovationen unterstützen. Darüber hinaus sorgte der im Frühjahr 2023 vorgestellte Inflation-Reduction-Act der USA dafür, dass die EU ihre Beihilferegularien angepasst hat, um die europäische Wirtschaft zu stärken, eine Abwanderung von europäischen Unternehmen zu verhindern und den Ausbau von erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Die Anpassungen bestehen beispielsweise aus der Erhöhung von Beihilfeintensitäten oder der Erweiterung von Möglichkeiten zur Gewährung von Umweltschutz- und Energiebeihilfen. Auch die Bundesregierung legt einen noch stärkeren Fokus auf die öffentliche Förderung von Klima- und Umweltmaßnahmen. Die Förderung wird typischerweise in Form eines nicht-rückzahlbaren Zuschusses zur Verfügung gestellt, auch Kredite mit Tilgungszuschuss und vergünstigte Kredite sind möglich.

Die Anzahl der Programme hat dabei ein fast schon unüberschaubares Ausmaß angenommen und befindet sich zudem im ständigen Wandel. Im Folgenden geben die Deloitte-Experten aus dem Bereich Global Investment and Innovation Incentives (Gi3), der Deloitte Fördermittelberatung, einen Überblick zu verschiedenen Fördermöglichkeiten und -ansätzen. Zunächst stellt sich also die Frage: Welche Projekte bzw. welche Investitionsvorhaben plant ein Unternehmen aktuell, und welche öffentlichen Fördermittel können hierfür zur Minderung des finanziellen Risikos in Anspruch genommen werden?

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Nachhaltigkeit: Förderbereiche, relevante Aktivitäten und Förderprogramme

Es werden unterschiedliche Ansätze gefördert, die einen signifikanten Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Auf verschiedenen geographischen Ebenen und für verschiedene gesellschaftliche und wirtschaftliche Institutionen existieren u.a. Programme für Energie- und Ressourceneffizienz, für Kreislaufwirtschaft sowie zugehörige Technologien und (Produktions-)Verfahren, für grünen Wasserstoff oder für nachhaltige Mobilität. Dazu kommen Themen wie Umweltmanagement, nachhaltige Geschäftsmodelle und digitale Nachhaltigkeitsansätze. Bei der Zuordnung eines Vorhabens zu einem bestimmten Programm ist neben dem spezifischen Nachhaltigkeitsthema auch die Art der zu fördernden Aktivitäten entscheidend. 

Sie wollen eine Investition tätigen?

Gefördert werden investive Maßnahmen, wie die Errichtung oder Beschaffung von energie- und ressourceneffizienten Anlagen und Maschinen oder Projekte zur Verringerung von Emissionen und Abfällen.

Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert Investitionen in energieeffiziente Anlagen, die auf etablierten Technologien beruhen. Das Programm umfasst Querschnittstechnologien, Prozesswärme aus erneuerbaren Energien, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Sensorik, Energiemanagement-Software, energiebezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen und Transformationskonzepte.

Dekarbonisierung in der Industrie – Investitionsmodul

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert Investitionen zur Reduktion prozessbedingter Treibhausgasemissionen in Branchen wie der Stahl-, Chemie-, Zement-, Kalk- und Nichteisenmetallindustrie. Förderfähig sind u.a. Anlageninvestitionen und die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf strombasierte Verfahren.  

European Innovation Fund

Der von der Europäischen Kommission initiierte European Innovation Fund ist das weltweit größte Förderprogramm zur Reduzierung von Klimaemissionen und soll bis zu 10 Milliarden Euro in klimafreundliche Technologien leiten (in Abhängigkeit von der Entwicklung des CO2-Preises). Das Programm zielt auf die Bereiche energieintensive Industrien, erneuerbare Energien, Energiespeicherung und CO2-Abscheidung/CO2-Speicherung (CCU/CCS).

Kommunalrichtlinie – Investive Klimaschutzmaßnahmen

In Kommunen liegen große Potenziale zur Reduktion von Treibhausgasen. Mit der Kommunalrichtlinie, die es bereits seit 2008 gibt, unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Kommunen und kommunale Unternehmen dabei, Emissionen nachhaltig zu senken. Förderfähig sind verschiedene investive Klimaschutzmaßnahmen, die von Kommunen, kommunalen Zusammenschlüssen oder Betrieben mit kommunaler Beteiligung durchgeführt werden. 

Sie wollen neues Wissen aufbauen und erproben?

Zahlreiche Förderprogramme unterstützen beim Aufbau neuen Wissens im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Auch darüber hinaus, wenn das neue Wissen demonstriert oder in Pilotversuchen im Industriemaßstab erprobt werden soll, stehen attraktive Förderprogramme zur Verfügung.

EU-LIFE

Das LIFE-Programm ist das Finanzierungsinstrument der EU für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Hierbei fördert die EU u.a. die Entwicklung und Demonstration von innovativen Techniken in den Programmbereichen Natur und Biodiversität, Kreislaufwirtschaft und Lebensqualität, Anpassung an den Klimawandel und Umweltfreundliche Energiewende. 

Umweltinnovationsprogramm

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz unterstützt mit diesem Förderprogramm innovative Demonstrationsvorhaben in großtechnischem Maßstab, die aufzeigen, inwieweit innovative Verfahren oder Verfahrenskombinationen zur Verminderung von Umweltbelastungen sowie zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beitragen können.

Dekarbonisierung in der Industrie – FuE Modul


Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert Erforschung, Entwicklung und Demonstration von neuartigen Ansätzen zur Reduktion prozessbedingter Treibhausgasemissionen in Branchen wie der Stahl-, Chemie-, Zement-, Kalk- und Nichteisenmetallindustrie. Förderfähig ist u.a. die Entwicklung klimaneutraler Ersatzprodukte.

Förderberatung: Das Vorgehen

Die Landschaft für Nachhaltigkeitsförderung ist unübersichtlich und komplex. Teilweise können für ein und dasselbe Projekt mehrere Förderprogramme einschlägig sein, sei es auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene. Auch die vorgesehenen Antragsprozesse weisen spezifische Hürden und Eigenheiten auf. Hier stellt die Unterstützung durch die Fördermittel-Experten von Deloitte eine wertvolle Hilfe für Unternehmen dar. Wir begleiten Unternehmen ganzheitlich  von der Planung über die Abwicklung der nötigen Antragsprozesse bis zur praktischen Umsetzung geförderter Projekte. In der Fördermittelberatung verfolgen wir durchgehend einen flexiblen, modularen Ansatz: Es liegt in der Entscheidung des Kunden, welcher Grad der Unterstützung zu welchem Zeitpunkt abgerufen wird.

Fördermittel für Nachhaltigkeitsprojekte: Unterstützung durch Deloitte

Fördermittelberatung: Das Vorgehen Ob Unternehmen bereits konkrete Projekte planen oder sich erst einmal über die Möglichkeiten der öffentlichen Finanzierung und Förderung informieren möchten: Die Unterstützung durch die Deloitte- Experten für Global Investment and Innovation Incentives (Gi3) garantiert eine optimale Ausschöpfung der Optionen, verbessert die Finanzierung und senkt die Risiken. Kunden profitieren von breiter Erfahrung und genauer Kenntnis der jeweiligen Regularien und Branchen. Neben der Beratung zur Finanzierung steht im Deloitte-Netzwerk zudem umfassende Expertise zu weiteren wichtigen Sustainability-Themen wie Nachhaltigkeitsstrategien, Operations, ESG Due Diligence im Rahmen von Mergers & Acquisitions sowie zur Nachhaltigkeit in der Lieferkette bereit. Dank der globalen Aufstellung von Deloitte kann auch auf detailliertes Wissen zu Optionen und Regularien in anderen Ländern und Regionen zurückgegriffen werden. Wenn Sie sich einen ersten Eindruck über die relevanten Möglichkeiten der Förderlandschaft verschaffen möchten, können Sie den Deloitte Online-Fördermittelcheck konsultieren, der auch Förderungen aus anderen Bereichen als Nachhaltigkeit aufführt. Für weitere Informationen stehen Ihnen die Experten der Fördermittelberatung gerne persönlich zur Verfügung.

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