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Deloitte Tech Trends 2018
„The Symphonic Enterprise“ – Das Zusammenspiel technologischer Innovationen im Unternehmen
Im Umgang mit neuen disruptiven Technologien steht für Organisationen oftmals im Vordergrund, mit der Entwicklung Schritt zu halten und die entsprechenden Technologien in spezifische organisatorische Bereiche zu integrieren. Es gibt jedoch eine Methode, die tiefgreifenden Veränderungen von heute besser zu verstehen und für das Unternehmen optimal zu nutzen: Technologien als komplementäre, zusammenwirkende Treiber zu verstehen und so eine harmonische Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Der neunte „Deloitte Tech Trends“-Report gibt erneut Aufschluss darüber, welche neuen Technologien sich Organisationen zunutze machen, um Innovation und Wachstum zu fördern. Der Report zeigt, wie Organisationen, die das Zusammenwirken dieser disruptiven Technologien orchestrieren, einen größeren Mehrwert im gesamten Unternehmen schaffen können.
Inhaltsübersicht
- 1: Reengineering technology
- 2: No-collar workforce
- 3: Enterprise data sovereignty
- 4: The new core
- 5: Digital reality
Zum 9. Mal in Folge identifiziert der globale „Deloitte Tech Trends“ Report acht technologische Entwicklungen, die Unternehmen in den nächsten 18-24 Monaten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit maßgeblich beeinflussen werden. Die Tech Trends spiegeln die makroökonomischen Wachstumstreiber - Cloud, Digitalisierung und Analytics - sowie die auf diesem Fundament basierenden Innovationen - Blockchain und Cognitive Computing - wider.
Der diesjährige Tech Trend Report „The Symphonic Enterprise” greift die Grundthematik auf, dass Strategien, Technologien und Prozesse bereichsübergreifend und grenzüberschreitend harmonisch zusammenwirken müssen. Die Interaktionen von Technologien im Unternehmen werden hierbei nicht mehr aus einer vertikalen Perspektive (ausgerichtet auf Geschäftsfelder und einzelne Branchen) oder aus einer horizontalen Perspektive (ausgerichtet auf Geschäftsprozesse und Schlüsseltechnologien) betrachtet. Die bislang bestehenden Grenzen verschwimmen und es entsteht eine diagonale Sicht, die neue Geschäftsmöglichkeiten und kreative Ansätze zur Problemlösung aufzeigt.
Das Tempo der Veränderungen nimmt ständig zu – branchenübergreifend und global. Organisationen, die das Zusammenspiel zwischen neuen Technologien erkennen und diese Technologien miteinander in Einklang bringen, haben die Möglichkeit etwas Neues und Größeres zu erschaffen.
Trend 1: Reengineering Technology
Geschäftsstrategien sind heutzutage untrennbar mit Technologien verbunden. Viele Marktführer denken aus diesem Grund fundamental um und stehen vor der Herausforderung bestehende technologische Konzepte weiterzuentwickeln, neue Lösungen zu konzipieren und diese auch umzusetzen. Die IT-Abteilung wird in diesem Zusammenhang zunehmend zum Motor des Geschäftswachstums und nimmt Aufgaben wahr, die sowohl die zugrundeliegenden Back-Office-Systeme, als auch Prozesse und selbst Produkt- und Plattformangebote umspannen. Um dieser neuen Rolle gerecht zu werden, ist eine fundamentale Transformation bestehender traditioneller IT-Abteilungen erforderlich.
Trend 2: No-Collar Workforce
Das zunehmend intensivere Zusammenspiel von Mensch und Maschine erfordert eine neue Art der HR-Organisation. Zum einen wird die HR-Organisation die Mitarbeiter im Unternehmen für diese neue, technologieunterstütze Arbeit adäquat ausbilden müssen. Zum anderen ist zunehmend die Pilotierung neuer Prozesse erforderlich, um den Teil der Belegschaft zu managen, der nicht Teil einer „klassischen“ Belegschaft ist: virtuelle „Mitarbeiter“, Cognitive Agents, Bots und andere KI-basierte Ressourcen (sog. „no-collar workforce“). Durch die Neugestaltung traditioneller Prozesse, Systeme und Talentmanagement-Modelle, aufbauend auf autonomen Platformen, können Personalabteilungen sich selbst in flexible und dynamische Organisationen wandeln.
Trend 3: Enterprise Data Sovereignty
Daten sind das wichtigste Kapital vieler Unternehmen. Zunehmend steigt daher die Nachfrage, diese Daten über Geschäftsbereiche, Abteilungen und Standorte hinweg zugänglich und verwertbar zu machen. Dieses Vorgehen erfordert moderne Konzepte in den Bereichen Datenarchitektur und Data Governance, die maschinelles Lernen, Natural Language Processing und Automatisierung nutzen, um Beziehungen dynamisch zu managen, neue Speicherkonzepte zu entwickeln und Zugriffsrechte zu verwalten.
Trend 4: The New Core
Ein Großteil der Aufmerksamkeit rund um Cloud Computing, Cognitive Analytics sowie weiteren disruptiven digitalen Technologien fokussiert sich auf deren Ausgestaltung und Anwendung im Markt. Übersehen wird dabei oft das disruptive Potenzial dieser Technologien in Back-Office- und Middle-Office-Bereich sowie bei der Unterstützung und grundlegenden Veränderung von betrieblichen Prozessen.
Trend 5: Digital Reality
Die Revolution durch Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) hat einen Wendepunkt erreicht. Angetrieben von einem historischen Umbruch in unserer Interaktion mit Daten und Technologien, verlagern Marktführer ihren Fokus von reinen Konzepten und Nischenangeboten im Bereich AR/VR hin zu Strategien, die die Industrialisierung innovativer Anwendungsfälle und Prototypen vorantreiben. Sie schaffen die Voraussetzungen für breitere Einsatzfelder, indem sie beispielsweise die Integration mit den Kernsystemen, Cloud, Konnektivität, kognitive Technologien, Analytics und Zugriffsregelung angehen.
Trend 6: Blockchain to Blockchains
Die großflächige Nutzung von Blockchain-Technologien ist geradezu greifbar. Schon jetzt sollten Organisationen damit beginnen, Technologien, Talentmanagement und Plattformen für künftige Blockchain-Maßnahmen zu standardisieren. Ebenso können sie damit anfangen, marktübergreifende Partner zu identifizieren, denen sie sich anschließen können. Über diesen reinen Umsetzungsfokus hinaus, sollten Organisationen auch die nächste große Entwicklung im Blockchainbereich im Blick behalten: Das Zusammenspiel und die Integration mehrerer Blockchains entlang einer Wertschöpfungskette.
Trend 7: API Imperative
Die Wiederverwendbarkeit von Daten, Transaktionen und Systemelementen über das gesamte Unternehmen hinweg stellt häufig eine große Herausforderung dar: Nur wenige Systeme sind mit Blick auf ein solches integriertes Vorgehen entwickelt worden. Unternehmen setzen daher zunehmend auf technologische Lösungen, die als eigenständige digitale Bausteine konzipiert, umgesetzt und wiederverwendet werden können. Damit greifen sie das „API imperative“ auf: der strategische Einsatz von Services und Plattformen, die inner- und außerhalb des Unternehmens genutzt und vermarktet werden können.
Exponential Technology Watch List – Innovationschancen am Horizont
Werden Quantencomputer so leistungsfähig werden, dass die von Unternehmen eingesetzte Datenverschlüsselungstechnologie obsolet wird? Wenn ja, wird es für Unternehmen möglich sein, Ihre Datenkommunikation vor der Entschlüsselung durch Quantencomputern abzusichern? Wird sich durch künstliche Intelligenz die Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine noch weiter hin zu Maschinen verschieben? Ist dabei Ihr eigener Arbeitsplatz gefährdet? Da diese exponentiellen Technologien immer stärker in den Fokus rücken, arbeiten derzeit viele Marktführer – die innerhalb von Ökosystemen aus Geschäftspartnern, Start-ups und Wissenschaftlern tätig sind – an Ansätzen und Kompetenzen, die sie benötigen werden, um neue „Exponentials“ zu erkennen, analysieren und für ihre Zwecke anwendbar zu machen.
Wir freuen uns mit Ihnen über diese Trends zu diskutieren und unterstützen Sie gerne, diese Trends in der Praxis zu ihrem Vorteil zu nutzen.