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KI-Studie 2022: Beschleunigung der KI-Transformation
Wie Unternehmen Künstliche Intelligenz nutzen: Vier zentrale Handlungsfelder für Deutschland
In den letzten Jahren haben verschiedenste Ereignisse zu einer Umwälzung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse geführt. Für die Bewältigung der gegenwärtigen Herausforderungen kann Künstliche Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle spielen. Im Vordergrund steht jetzt nicht mehr die Einführung von KI, sondern die Nutzung von KI-Potenzialen für die Wertschöpfung des Unternehmens und die Umsetzung von Zielen. Doch wie können Führungskräfte das Potenzial von KI effektiv nutzen und somit den Wert ihres Unternehmens steigern? Deloitte hat für die KI-Studie 2022 weltweit KI-Verantwortliche befragt, darunter 150 Entscheider aus deutschen Unternehmen.
Im Rahmen der Deloitte Studie „State of AI in the Enterprise Survey – 5th Edition” gaben weltweit 2.620 KI-Experten Einblick in den aktuellen Stand der Entwicklung Künstlicher Intelligenz in ihren Unternehmen. In Deutschland wurden für die Studie 150 Interviews durchgeführt. Alle Befragten stammen aus Unternehmen, die bereits KI-Technologie eingeführt haben. Die Fragen richteten sich ausschließlich an Führungskräfte mit unmittelbarer Verantwortlichkeit für KI-Strategie, -Entscheidungsfindung, -Budgetierung, -Leitung oder Beaufsichtigung bei der Implementierung von KI-Technologie oder die als Fachexperten fungieren. Ergänzend zur Umfrage führte Deloitte qualitative Telefoninterviews mit 15 KI-Spezialisten aus verschiedenen Branchen durch. Erfahren Sie hier die Kernergebnisse der KI-Studie 2022.
Künstliche Intelligenz ist unverzichtbar
Der Markt für Künstliche Intelligenz entwickelt sich weiterhin rasant und 94 Prozent der global Befragten gaben übereinstimmend an, dass diese Technologie wichtig für die Zukunft ihrer Unternehmen ist. In dieser Hinsicht bilden deutsche Unternehmen jedoch das Schlusslicht: Nur 87 Prozent halten KI-Lösungen in den nächsten fünf Jahren für wichtig. Im Hinblick auf KI-Investitionen wird ein ähnliches Bild sichtbar: Im Durchschnitt berichten 76 Prozent der Befragten weltweit von einer Zunahme der KI-Investitionen, verglichen mit 70 Prozent der deutschen Befragten.
Es besteht das Risiko, dass deutsche Unternehmen das Potenzial von KI im Vergleich zu internationalen Wettbewerbern nicht ausreichend nutzen. Mehr Unternehmen in anderen Ländern sehen in der KI-Technologie einen Schlüssel zum Erfolg. Dementsprechend investieren internationale Unternehmen stärker in die Zukunft.
KI in deutschen Unternehmen
In diesem Jahr finden sich in Deutschland überproportional viele Organisationen, die mit den stärksten KI-Ergebnissen assoziiert werden (die sog. Transformer). Damit belegt Deutschland Platz 3 der 13 untersuchten Länder. Diese Position scheint auf den ersten Blick sehr gut, ist jedoch aus zwei Gründen zu hinterfragen.
Erstens erfüllen die meisten deutschen Transformer diese Kriterien nur knapp. Das bedeutet, dass ihre gute Platzierung in dem von rapider Veränderung geprägten KI-Umfeld nicht beständig ist und dass sie deshalb verstärkt Gefahr laufen, hinter die globale Konkurrenz zurückzufallen. Zweitens zeigen unsere Umfrageergebnisse, dass viele deutsche Unternehmen es offenbar versäumt haben, die Grundlagen für eine nachhaltige Nutzung von KI zu schaffen.
Größte Herausforderungen: Thema Cybersicherheit gerät in Vergessenheit
Beim Skalieren von KI-Projekten stufen deutsche Befragte die Herausforderungen im Vergleich zum Durchschnitt der Umfrageergebnisse als komplexer ein. Für mehr als die Hälfte von ihnen zählen
• das Management von KI-bezogenen Risiken
• das Engagement der Führungskräfte
• die Identifizierung der besten Anwendungsfälle
zu den größten Herausforderungen.
Vier Handlungsfelder: Skalierung von Ergebnissen und Mehrwert durch KI
1. Stärker in Unternehmenskultur und -führung investieren
Deutsche Unternehmen bleiben weit hinter den globalen Ergebnissen zurück, wenn es um die Bedeutung von Initiativen für die Unternehmenskultur geht. Insbesondere in Deutschland ergeben sich viele Risiken aus dem Versäumnis, kulturelle Herausforderungen zu adressieren. Führungskräfte sollten sich dafür einsetzen, den kulturellen Wandel stärker voranzutreiben, neue Arbeitsweisen zu etablieren und die ethische Nutzung von KI sicherzustellen, um so bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen.
2. Transformation im Bereich Operations angehen
Ob ein Unternehmen in der Lage ist, KI auf ethische Weise und in großem Umfang zu entwickeln und zu implementieren, hängt weitgehend davon ab, wie gut Abläufe auf die besonderen Anforderungen neuer Technologien zugeschnitten sind. Arbeitsabläufe und Rollen sollten neu bewertet werden, um Risiken zu managen und Mehrwert zu generieren. Deutsche Unternehmen haben weiterhin viel Entwicklungspotenzial, wenn es um die Umsetzung von Best Practices geht.
3. Tech und Talent kombinieren
Zusätzlich zu den Veränderungen in der Unternehmenskultur und -führung müssen Unternehmen ihre KI-Strategien in einem angespannten Talent-Markt entwickeln. Dieser ist zunehmend von Standardplattformen und Tools & Assets geprägt, die die Transformation eines Unternehmens beschleunigen können. Unternehmen sollten ihre KI-Strategien an den verfügbaren Fähigkeiten ausrichten. Hier nimmt Deutschland eine einzigartige Position ein, da Unternehmen KI-Fähigkeiten zu einem Großteil durch die Einstellung neuer Hochschulabsolventen erlangen.
4. Wertsteigernde Use-Cases wählen
KI treibt den Wandel in allen Branchen voran, und viele Führungskräfte haben begonnen, jene Anwendungsfälle zu erschließen, die im jeweiligen Kontext den größten Mehrwert schaffen. Wichtig ist es, eine Strategie zu entwickeln, die sowohl kurzfristig als auch langfristig differenzierte KI-Anwendungen vorsieht.
Sie wünschen noch mehr Fakten und Hintergründe? Laden Sie hier die kompletten Ergebnisse der KI-Studie 2022 herunter, um mehr zum aktuellen Stand der KI-Entwicklung weltweit und in Deutschland zu erfahren.