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Deloitte Studie: Trendumkehr am globalen Luxusmarkt

Orsolya Hegedüs im Interview zur erwarteten Trendumkehr und den positiven Wachstumsprognosen der weltweiten Mode- und Luxusbranche

Kreuzfahrtunternehmen, Luxushotels, Juweliere – die Coronakrise hat auch am Mode- und Luxusmarkt Spuren hinterlassen. Vor allem die Luxushotellerie, -gastronomie und Kreuzfahrtindustrie ist stark von den Einschränkungen in Zusammenhang mit COVID-19 betroffen. Trotzdem ist die Luxusbranche weiterhin für Investorinnen und Investoren attraktiv, 42 % der Private-Equity-Fonds wollen noch in diesem Jahr sicher oder sehr wahrscheinlich in den Mode- und Luxusmarkt investieren. Vor allem im Bereich der persönlichen Luxusgüter konnten die Folgen der Lockdowns kompensiert werden. Deloitte beleuchtet im Rahmen des „Global Fashion & Luxury Private Equity and Investor Survey“ jährlich aktuelle Entwicklungen am Mode- und Luxusmarkt. Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich, interpretiert die Ergebnisse der Studie in einem kurzen Interview.

Die Coronakrise hat die Mode- und Luxusbranche merklich betroffen. Wie ist derzeit die Stimmung am Markt?

Die Stimmung am globalen Mode- und Luxusmarkt ist durchaus als positiv zu bezeichnen. Gemäß Studie zeigen sich die Befragten optimistisch, was ein Ende des Negativtrends angeht. Fast zwei Drittel glauben an eine Umkehr bis Ende 2022, etwas mehr als ein Drittel geht sogar davon aus, dass die Trendwende noch früher erreicht ist und rechnet mit einem Aufschwung bis Ende 2021. Rund 94% der befragten Investorinnen und Investoren gehen davon aus, dass bis in spätestens drei Jahren eine vollständige Erholung auf Vorkrisenniveau zu schaffen ist.

Global Fashion & Luxury Private Equity and Investors Survey 2021

2019 waren Luxushotels M&A Wachstumstreiber. Wer hat hier 2020 die Nase vorn?

Im Jahr 2019 erwies sich der globale Luxusmarkt mit 271 M&A-Transaktionen für Investierende als äußerst attraktiv. Die Luxushotelbranche war dabei mit 115 Transaktionen und einem Plus an 40 Deals der stärkste Treiber. Wenig überraschend, könnte dieses Niveau im Hotelsektor nicht gehalten werden – ganz im Gegenteil wurde hier 2020 mit 30 Deals weniger der stärkste Rückgang an Transaktionen verzeichnet. Dass 2020 trotzdem ein leichter Anstieg um 6 Transaktionen auf 277 M&A-Deals verzeichnet werden konnte, ist vor allem persönlichen Luxusgütern zu verdanken. Ein Plus von 23 Deals im Bereich Kosmetika und Düfte bzw. 13 Deals bei Kleidung und Accessoires verhalf dem Luxusmarkt insgesamt zu einem leichten Anstieg der M&A Transaktionen.

Wie kommt es, dass persönliche Luxusgüter so gut durch die Krise gekommen sind?

Während die Reise- und Gastronomiebranche einen besonders starken Rückgang im Marktwert erlitt, konnten im Bereich der persönlichen Luxusgüter die Lockdown-bedingten Herausforderungen wie Geschäftsschließungen und das Ausbleiben von Touristen besser kompensiert werden. Hier wurde verstärkt auf digitale Vertriebskanäle gesetzt und auch KI-Tools kamen zum Einsatz. Dadurch konnte die Nachfrage besser abgeschätzt und überwacht werden, die Produktion konnte entsprechend angepasst und die Lagerverwaltung optimiert werden. Eine geringe Nachfrage aus dem Ausland konnte zudem durch einen stärkeren Fokus auf den lokalen Markt ausgeglichen werden.

Welche Trends können aktuell in der globalen Mode- und Luxusbranche identifiziert werden?

Die Luxusbranche ist gut beraten, weiterhin auf Digitalisierung und einen regionalen Fokus zu setzen. Zusätzlich fordern immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher eine klare Positionierung zu ethischen Themen und Nachhaltigkeit. Unternehmen müssen ihre Lieferketten und Geschäftsmodelle dahingehend genau unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls anpassen.

Die Studienergebnisse aus dem Vorjahr finden Sie hier:

Global Fashion & Luxury Private Equity and Investor Survey 2020

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