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Luxusgütermarkt auf der Überholspur
Trotz globaler Wirtschaftskrise blickt die Luxusgüterbranche auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück
Im Rahmen der jährlichen Studie „Global Powers of Luxury Goods“ ermittelt Deloitte die Top-Konzerne am Luxusgütermarkt. Die Branche hat Grund zur Freude: Die Top-100-Unternehmen erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 347 Milliarden US-Dollar Umsatz – ein Plus von 20 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die Kernergebnisse der Studie:
- Markt im Wachstum: Top 100 der Luxusgüterbranche erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2022 347 Milliarden US-Dollar.
- Starkes Europa: 7 der Top 10 Luxusgüterunternehmen kommen aus Europa.
- Ein Blick nach Österreich: Swarovski belegt Platz 33 im Ranking.
- Technologie am Vormarsch: Künstliche Intelligenz gewinnt an Bedeutung im Einkaufserlebnis.
Die Luxusgüterbranche hat die Pandemiezeit eindeutig hinter sich gelassen. Die Zahlen sprechen für sich: 91 der Top-100-Unternehmen vermelden im Geschäftsjahr 2022 ein Umsatzwachstum. Zum Vergleich: 2021 waren es noch 72, im Jahr 2020 konnten sogar nur 23 Unternehmen ein Plus verzeichnen.
Orsolya Hegedüs | Partnerin von Deloitte Österreich
Frankreich weiterhin auf Spitzenposition
Wie bereits im Vorjahr platziert sich auch im Geschäftsjahr 2022 Frankreich an der Tabellenspitze. So sichert sich mit großem Abstand die LVMH Moët Hennessy-Louis Vuitton SE (Marken wie: Louis Vuitton, Bulgari, Tiffany & Co. und Dior) mit fast 60 Milliarden US-Dollar erneut Platz 1. Daneben am Stockerl positioniert sich auf dem zweiten Platz die ebenfalls französische Kering SA (Marken wie: Gucci oder Balenciaga) mit rund 21,4 Milliarden US-Dollar. Die schweizer Compagnie Financière Richmont SA (Marken wie: Piaget, Cartier und Montblanc) kommt mit 19,25 Milliarden US-Dollar Umsatz auf Rang 3 und verbessert sich um drei Plätze im Vergleich zum Vorjahr.
Auch die weiteren Plätze der Top 10 sind vermehrt in europäischer Hand. Auf Platz 4 findet sich die Estée Lauder Companies Inc. (USA), gefolgt von Chanel Limited (Großbritannien) auf Platz 5 und L’Oréal (Frankreich) auf Position 6. Auf Rang 7 befindet sich das einzige asiatische Unternehmen mit der Chow Tai Fook Jewellery Group Limited (China). Platz 8 geht an die Hermès International SCA (Frankreich), dahinter die Rolex SA (Schweiz) auf Rang 9. Die PVH Corp. (USA) schließt die Top 10 ab.
Swarovski erholt sich
Die Corona-Krise brachte große Rückschläge für die österreichische Luxusmarke. So musste das Unternehmen einen Personalabbau und Umsatzeinbruch einstecken. 2022 konnte sich Swarovski, das mittlerweile seinen Sitz von Österreich in die Schweiz verlagert hat, Platz 33 im globalen Ranking sichern. Um den Umsatz weiterhin oben zu halten, liegt der Fokus in Zukunft auf Diamanten aus dem Labor sowie Sammlerstücke in limitierter Auflage.
KI macht auch vor der Luxusbranche keinen Halt
Der Luxusgütermarkt hat bereits die Vorteile der KI erkannt und beginnt diese zu nutzen, um die Umsätze weiter in die Höhe zu treiben. Vor allem im E-Commerce sieht man zahlreiche Möglichkeiten, das Einkaufserlebnis für die Kunden zu optimieren. Von personalisierten Produktempfehlungen über Styling-Ratschläge bis hin zu Kundensupport in Echtzeit. Wie vielfältig die Chancen durch GenAI sind, zeigte spätestens die diesjährige AI Fashion Week. Es bleibt spannend, wiedie Branche in Zukunft Kreativität mit Technologie verbinden wird.
Sie möchten mehr über die aktuellen Trends in der Luxusgüterbranche erfahren? Den Deloitte Report „Global Powers of Luxury Goods 2023“ mit allen Details gibt es hier zum Download.
Die Berichte aus den Vorjahren stehen Ihnen hier zum Download zur Verfügung:
Global Powers of Luxury Goods 2022
Global Powers of Luxury Goods 2021
Global Powers of Luxury Goods 2020