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Deloitte Christmas Survey 2023
Das Konsumverhalten der Österreicher:innen in Krisenzeiten
Die ersten Briefe ans Christkind werden bereits geschrieben und somit starten auch die weihnachtlichen Geschenkekäufe. Doch wie tief greift Österreich für das diesjährige Weihnachtsfest in die Tasche? In unserem Deloitte Christmas Survey 2023 haben wir 500 Konsument:innen nach ihrem Kaufverhalten befragt.
Auf einen Blick:
Stimmungsbarometer: Wirtschaftliche Krisen trüben die Vorfreude auf das Fest
Sparflamme: Ein Drittel will noch weniger für Geschenke ausgeben als 2022
Allzeit-Klassiker: Gutscheine und gemeinsame Zeit führen die Geschenkelisten an
Schnäppchenjagd: Black Friday Angebote gewinnen für den Handel an Bedeutung
Weihnachtself oder Grinch?
Geteilte Meinung bei der Vorfreude
Auch wenn hierzulande mit leicht sinkender Inflation seit langem wieder ein kleiner wirtschaftlicher Lichtblick in Sicht ist, sehen nur knapp die Hälfte der Österreicher:innen Weihnachten freudig entgegen. Die andere Hälfte ist, wie bereits im Vorjahr, angesichts der zahlreichen Krisen pessimistisch gestimmt. So kommt es nicht überraschend, dass auch die Lust und Vorfreude auf die Weihnachtseinkäufe mit weniger Euphorie verbunden ist.
Gänzlich unbeschwerte Weihnachten stehen angesichts der zahlreichen Krisen auch dieses Jahr nicht am Programm. Das wird sich auch bei der Kaufkraft bemerkbar machen: Mehr als die Hälfte der Befragten ist hinsichtlich des vorweihnachtlichen Einkaufserlebnisses aktuell wenig euphorisch. Nach dem Stimmungstief im Vorjahr ist das für die Wirtschaft ein erneuter Dämpfer.
Harald Breit, CEO | Deloitte Österreich
Sparkurs oder Spendierhosen?
Das Weihnachtsbudget liegt zwischen 100 und 349 EUR
Die meisten Konsument:innen planen mit dem gleichen Budget wie 2022, somit setzt sich der Sparkurs der Österreicher:innen fort. Über ein Drittel der Befragten schnallt den Gürtel für Geschenke sogar noch enger. Auch die allgemeinen Ausgaben für die Weihnachtsfeiertage werden bei 26% gekürzt.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand – vor allem die Inflation sowie die hohen Energiepreisen führen zu Sorgenfalten auf der Stirn, aber auch die Veränderung der persönlichen finanziellen Situation und die geopolitische Lage sind verantwortlich für die Einsparungen.
Zusätzlich leidet die Ferienplanung unter den wirtschaftlichen Gegebenheiten. Nur 20% fahren sicher auf Weihnachtsurlaub.
Obwohl wirtschaftlich derzeit alles auf eine leichte Entspannung hindeutet, beeinflusst vordergründig die nach wie vor hohe Inflation die geplanten Weihnachtsausgaben. Aber auch die hohen Energiepreise sowie die Veränderung der persönlichen finanziellen Situation spielen weiterhin eine wesentliche Rolle. Für den Handel sind das keine guten Vorzeichen.
Orsolya Hegedüs, Partnerin Financial Advisory | Deloitte Österreich
Early Bird oder Last Minute?
Black Friday gewinnt an Bedeutung
Über die Hälfte erledigt das Weihnachtsshopping im Laufe des Novembers. Vor allem die speziellen Angebote rund um den Black Friday – dieses Jahr am 24.11. – werden immer mehr genutzt. Waren es letztes Jahr noch jede:r Zehnte, will dieses Jahr jede:r Sechste bei den Schnäppchenpreisen zuschlagen. Nur 7% der Befragten erledigen ihr Geschenkeshopping in der Woche vor Weihnachten.
Bummeln oder Klicken?
Online langsam auf dem Vormarsch
Auch wenn 47 % noch immer vorwiegend im stationären Handel auf Geschenkesuche gehen, ist der Online-Handel hoch im Kurs. Über ein Viertel der Weihnachtspräsente wird bereits bei Amazon und Co. bestellt. Vor allem Besitzer:innen kleinerer Läden sollten sich daher um neue, kreative Verkaufskonzepte bemühen.
Gekauft werden wie auch in den Jahren zuvor die Klassiker. Unter den Baum schaffen es hauptsächlich Geschenkgutscheine (32 %) und gemeinsame Zeit (29 %). Spielzeug (28 %), Bargeld (27 %) sowie Bücher (20 %) komplettieren die Liste der Top 5.
Sie möchten mehr zur Deloitte Christmas Survey 2023 lesen? Die Studie mit allen Details gibt es hier zum Download.
Deloitte Christmas Survey
Die Studie von 2022 zum Download finden Sie hier.
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