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Deloitte M&A-Monitor 2023

Trotz herausforderndem Umfeld: Österreichischer M&A-Markt beweist Resilienz

Internationale Spannungen und damit einhergehende volatile Marktentwicklungen: Das Jahr 2022 stellte die Resilienz des österreichischen M&A-Markets unter Beweis. Der aktuelle Deloitte M&A-Monitor zeigt, dass trotz eines deutlichen Rückgangs der Transaktionsaktivität auf globaler Ebene die Zahl österreichischer Transaktionen zum Vorjahr konstant geblieben ist. Parallel ist ein intensiver und internationaler Wettbewerb um heimische Unternehmen erkennbar.

Der Deloitte M&A-Monitor 2023 auf einen Blick

  • Resilienter Markt: Trotz herausforderndem Umfeld ist die Zahl der Transaktionen mit österreichischen Akteuren im Vorjahr nur leicht gesunken
  • Wachsende Internationalisierung: Beinahe die Hälfte der Gesamttransaktionen machen Zukäufe österreichischer Unternehmen im Ausland aus
  • Industriesektor am Vormarsch: Der Industriesektor verzeichnete 2022 einen deutlichen Anstieg in den Transaktionszahlen
  • Durchwachsener Ausblick: Die angespannte makroökonomische Lage könnte auch in 2023 Gegenwind für den M&A-Markt bedeuten

Heimischer M&A-Markt robust

Globale politische Spannungen, steigende Inflation und hohe Zinsen: Der österreichische M&A-Markt hält den aktuellen Entwicklungen im internationalen Vergleich stand. So verzeichnete die Anzahl der Transaktionen mit österreichischer Beteiligung im vergangenen Jahr nur einen leichten Rückgang von 318 auf 311, ein Minus von lediglich 2 %. Die gesamte Transaktionsanzahl setzt sich aus Verkäufen von österreichischen Unternehmen und Zukäufen von heimischen Investoren im Ausland zusammen.

Nicht nur der zahlenmäßige Rückgang globaler M&A-Aktivität verdeutlicht die aktuellen Herausforderungen am Markt, sondern auch die sinkenden Unternehmensbewertungen. Trotz allem liegen Kaufpreise langfristig betrachtet auf vergleichsweise hohem Niveau.

M&A Monitor Österreich 2023

Internationalisierung steigt weiter an

Auch 2022 war, wie in den Jahren zuvor, ein Aufwärtstrend bei Zukäufen durch österreichische Unternehmen im Ausland zu erkennen. So ist die Anzahl der internationalen Zukäufe durch österreichische Unternehmen im Ausland, auch Outbound-Transaktionen genannt, im letzten Jahr von 112 auf 136 gestiegen. Damit machen diese bereits 44 % der Gesamttransaktionen aus.

Parallel dazu geht die Anzahl rein heimischer Transaktionen, sogenannten Domestic-Transaktionen, kontinuierlich zurück. Im Vorjahr sind nur noch 16 % aller Transaktionen ausschließlich österreichischen Beteiligten zuzuschreiben.

 

Der Wettbewerb um den Kauf heimischer Unternehmen wird intensiver und auch internationaler. Wir beobachten daher tendenziell weniger Transaktionen, bei denen sowohl Käufer als auch Zielunternehmen aus Österreich stammen.

 

Andreas Hampel, Director | Deloitte Österreich

Industriesektor zieht Top-Deals an Land

Mit 67 Deals im vergangenen Jahr lag der Industriesektor zahlenmäßig an der Spitze der Transaktionen, dicht gefolgt von Unternehmen aus der Konsumgüterbranche mit 66 Deals. An dritter Stelle liegt mit 46 Transaktionen die Immobilienbranche, die mit ihren Top-Deals das größte Volumen verzeichnen konnte. Besonders große Transaktionen waren im vergangenen Jahr der Verkauf des Stickstoffgeschäfts des Chemieunternehmens Borealis an die tschechische Agrofert-Gruppe um rund 810 Millionen Euro, die Übernahme der S IMMO AG durch die CPI Porperty Group S.A. mit einem Kaufpreis von 775 Millionen Euro sowie der Kauf der Terreal Gruppe durch Wienerberger um rund 600 Millionen Euro. Ende des Jahres wurde zudem die Übernahme von 24,9 % der Anteile der OMV durch ADNOC angekündigt.

M&A-Ausblick 2023: Zukunft ungewiss

Auch im heurigen Jahr wird der M&A-Markt voraussichtlich von zahlreichen Unsicherheitsfaktoren wie makropolitische Entwicklungen, Inflation und hohen Zinsniveaus geprägt sein. Unternehmensbewertungen erfahren durch vergleichsweise hohe Zinsen und moderate Konjunkturaussichten Gegenwind.

Ausblick von Albert Hannak, Partner Financial Advisory

„Natürlich sind Unternehmensbewertungen stark von externen Faktoren abhängig – letztlich sind sie aber auch das Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Megatrends wie digitale Transformation sowie die Energiewende, welche mit einem hohen Investitionsbedarf einhergehen, werden in Zukunft wesentliche Treiber bei Übernahmeaktivitäten sein. Um sich hier Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, müssen heimische Unternehmen ihre M&A-Strategie jetzt an die neuen Gegebenheiten anpassen.“

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