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Unternehmen spüren demografischen Wandel hautnah

Der demografische Wandel hat in den vergangenen Jahren zu enorm angespannten Arbeitsmärkten geführt. Mit der auf die österreichische Wirtschaft zurollenden Pensionierungswelle werden die Herausforderungen dahingehend nicht weniger. Warum sich Unternehmen jetzt mit der Thematik auseinandersetzen sollten und wie sie sich am besten wappnen, erklärt Katrin Hintermeier, verantwortlich für die landesweite Demografieberatung bei Deloitte Österreich.

Wie hat sich der Stellenwert der Demografieberatung angesichts der aktuellen Situation verändert?

Der Demografieberatung kommt heute definitiv eine andere Bedeutung zu als noch vor 6 Jahren. Als wir damals das Projekt gestartet haben, galt es noch viel Sensibilisierungsarbeit für das Thema demografischer Wandel zu leisten. Mittlerweile ist es im breiten Diskurs der Öffentlichkeit angekommen, die Unternehmen spüren die Auswirkungen schon hautnah. Und Strategien damit umzugehen, werden immer häufiger zu einem zentralen Erfolgsfaktor.

Das in diesem Jahr erneut gestartete Programm nennt sich Demografieberatung Digi+. Welche Rolle spielt denn die zunehmende Digitalisierung der Tätigkeiten in Bezug auf den demografischen Wandel?

Der digitale Wandel verschärft viele Herausforderungen. Das Wichtigste in diesem Zusammenhang ist daher, alle Belegschaftsgruppen auf die Reise mitzunehmen. Wir wissen etwa, dass lebenslanges Lernen durch die zahlreichen Veränderungen zentral wird und, dass ältere Menschen anders lernen als junge. Darauf einzugehen und den Prozess so zu gestalten, dass alle partizipieren können, wird in den kommenden Jahren zum Um und Auf.

Und wie konkret unterstützt die Demografieberatung Unternehmen dabei?

Wir unterstützen sehr maßgeschneidert. In einem ersten Schritt werfen wir immer einen Blick auf die Altersstruktur im jeweiligen Unternehmen und analysieren, was konkret benötigt wird. Wir packen die Herausforderungen gemeinsam mit den Betrieben an und setzen beispielsweise in Workshops, Arbeitsterminen oder durch konzeptive Arbeit Lösungen um. Die Handlungsfelder, in denen wir beraten, sind dabei sehr breit gestreut und reichen vom Personalmanagement über Führung und Kultur, Arbeitsgestaltung sowie Wissen und Kompetenzen. Und auch das Thema Gesundheit spielt hier eine wichtige und verbindende Rolle, da sie die Voraussetzung für alternsgerechtes Arbeiten ist.

Wovon profitieren Unternehmen denn am meisten?

Für Verantwortliche ist es oft enorm hilfreich, sich aus dem operativen Geschäft rauszunehmen und sich mit den aktuellen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Wir bieten dabei vor allem den Blick von außen sowie Hilfestellung bei der strategischen Herangehensweise. Wir gestalten den Prozess maßgeschneidert im Betrieb. In manchen Fällen führt die Beschäftigung mit dem Thema schon zu neuen Lösungsstrategien. Gleichzeitig verfolgen wir bei der Beratung einen Toolansatz – wir stellen also bestimmte Tools in all unseren Handlungsfeldern zur Verfügung. Von diesen können Betriebe und Beschäftigte auch nach Abschluss der Beratung noch profitieren. Zudem haben wir mit der Arbeiter- und der Wirtschaftskammer zwei Stakeholder an Bord, die unterschiedliche Blickwinkel auf die Thematik geben. In der Demografieberatung vereinen wir diese und schaffen so eine Win-Win-Situation für alle.

Wie können Interessierte teilnehmen?

Unsere Kernzielgruppe machen grundsätzlich Klein- und Kleinstbetriebe mit hoher Betroffenheit aus. Interessierte sollten sich am besten bei mir persönlich melden, ich leite dann alles weitere in die Wege. Und wichtig zu betonen ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Förderung De-minimis-pflichtig ist.

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