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Analysen

Deloitte Austrian Tax Survey 2023

Steuersystem als anhaltende Herausforderung am Wirtschaftsstandort – Reformbedarf steigt

Österreichs Steuersystem bleibt trotz nachlassender Corona-Effekte ein Hindernis im globalen Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte, wie der aktuelle Deloitte Austrian Tax Survey 2023 zeigt. Die jüngsten Entwicklungen rund um Digitalisierung, Inflation und Klima verstärken den Ruf nach einer dringenden Reform. Um die Standortattraktivität zu bewahren, ist schnelles Handeln geboten.

Austrian Tax Survey 2023

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Key Findings der Studie

  • Großer Handlungsbedarf: Steuerumfeld ist nach wie vor die zentrale Herausforderung für heimische Unternehmen
  • Zentraler Hebel: Attraktivität des Wirtschaftsstandortes hängt vor allem an der Entlastung des Faktors Arbeit
  • Hohe Priorität: Rasche Ökologisierung des Steuersystems trifft auf breite Zustimmung
  • Getrübte Aussichten: Blick in die Zukunft des Steuerstandortes Österreich fällt wenig optimistisch aus

Im Rahmen unserer aktuellen Tax-Umfrage haben wir über 200 heimische Führungskräfte unter anderem zur aktuellen Stimmungslage befragt. Das Ergebnis zeigt eine gedrückte Stimmung in den ansässigen Unternehmen: Das Steuerumfeld wird trotz nachlassender Corona-Effekte von über 70 % der Befragten als anspruchsvoll wahrgenommen. Besonders problematisch sind dabei die uneinheitlichen Interpretationen der Regelungen durch die Finanzverwaltung (61 %) sowie häufige Gesetzesänderungen (55 %).

 

Das komplexe Steuersystem und die hohen Abgaben erschweren das Wirtschaften in Österreich schon seit Jahren enorm. Gepaart mit den weltwirtschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Monate wirkt sich das äußerst negativ auf die Attraktivität des heimischen Standortes aus. Um in dieser Situation gröbere Imageschäden zu vermeiden, braucht es rasch eine Reform des Steuersystems.

Herbert Kovar, Managing Partner Tax & Legal bei Deloitte Österreich

Arbeitsentlastung für Wettbewerbsfähigkeit in digitalen Zeiten

Die Dringlichkeit einer Entlastung des Faktors Arbeit ist unbestreitbar, insbesondere vor dem Hintergrund der voranschreitenden Digitalisierung und der wachsenden Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI). 88 % der Befragten sehen starke bis moderate Auswirkungen von KI auf Steuerprozesse voraus, was den Bedarf an qualifizierten Fachkräften erhöht. Um den Wirtschaftsstandort für solche Fachkräfte attraktiver zu gestalten, ist die Entlastung des Faktors Arbeit von entscheidender Bedeutung. Die Umfrage zeigt, dass 82 % der Unternehmen eine Senkung der Lohnnebenkosten befürworten, während 58 % eine Einkommenssteuersenkung über die kalte Progression hinaus anstreben.

Steuerliche Maßnahmen gegen Inflation und für Klimaschutz

Neben Personalmangel bereitet auch die hohe Inflation Sorgen. Über 25 % meinen, Steuermaßnahmen können helfen. 50% der Befragten sprechen sich für eine temporäre Senkung der Umsatzsteuer auf Grundnahrungsmittel aus und 29% für eine temporäre Umsatzsteuerbefreiung der Mieten oder eine generelle temporäre Senkung der Umsatzsteuer.

Auch die Klimakrise bleibt ein unternehmensbezogenes Anliegen. Daher stößt das Thema Ökologisierung des Steuersystems weiterhin auf Unterstützung, rund 56 % der befragten Führungskräfte befürworten dies. Höchste Priorität hat die Förderung von ökologisch sinnvollen Maßnahmen, gefolgt von der Förderung von Innovationen als Hebel zur Ökologisierung und der Erhöhung der Pendlerpauschale bei Verwendung eines öffentlichen Verkehrsmittels. „Mithilfe von Steuern kann der Gesetzgeber eine Richtung vorgeben und gezielt Anreize setzen“, erklärt Herbert Kovar, Managing Partner Tax & Legal bei Deloitte Österreich. „Das ist gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels ein nicht zu unterschätzender Hebel, den es zu nutzen gilt.“

Top 5 Priorisierung der Ökologisierungs-Fördermaßnahmen

Zukunft des Steuerstandortes Österreich: Unsicherheit und Transformationsbedarf

Was die zukünftige Entwicklung des Steuerstandortes Österreich betrifft, herrscht Unsicherheit: Nur 19 % der Führungskräfte sehen ihr optimistisch entgegen, während mehr als die Hälfte eher durchschnittliche Erwartungen hat.

 

Die Skepsis hinsichtlich der Zukunft des Steuerstandortes Österreich bietet durchaus Grund zur Sorge. Was es jetzt braucht, ist ein klarer Fahrplan für eine Transformation des Steuersystems, die Österreich auch für internationale Unternehmen wieder attraktiver macht.

Herbert Kovar, Managing Partner Tax & Legal bei Deloitte Österreich

Welche Steuerthemen bewegen Österreichs Führungskräfte?
Die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick

  • 23% sehen die österreichische Steuerlandschaft als sehr herausfordernd an, 49% als eher herausfordernd
  • 63% beschäftigen die komplexen steuerlichen Regelungen am meisten
  • 82% finden die Senkung der Lohnnebenkosten am geeignetsten um den Wirtschaftsstandort Österreich attraktiv für Arbeitskräfte zu machen
  • 50% sehen die temporäre Senkung der Umsatzsteuer auf Grundnahrungsmitel als Maßnahme gegen die Inflation
  • 39% geht davon aus, dass KI starke Auswirkungen auf die Prozesse in den Steuerabteilungen haben wird

Zusammenfassung der Deloitte Tax Survey 2023

Fazit

Die Deloitte Austrian Tax Survey 2023 verdeutlicht, dass das österreichische Steuersystem trotz nachlassender Auswirkungen der Pandemie weiterhin als Belastung für den Wirtschaftsstandort betrachtet wird. Eine dringende Notwendigkeit zur Reform des Steuerumfelds besteht, da heimische Unternehmen die aktuelle Steuerlandschaft als zentrale Herausforderung einschätzen. Die Entlastung des Faktors Arbeit erweist sich als entscheidender Faktor für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes, während eine schnelle ökologische Umgestaltung des Steuersystems breite Zustimmung findet. Trotz der hohen Dringlichkeit wird der Blick in die Zukunft des Steuerstandortes Österreich eher pessimistisch eingeschätzt.

Sie möchten mehr zur Deloitte Austrian Tax Survey 2023 lesen? Die Studie mit allen Details gibt es hier zum Download.

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Deloitte Austrian Tax Survey 

Die Studie von 2022 zum Download finden sie hier.

Die Studie von 2021 zum Download finden sie hier.

Die Studie von 2020 zum Download finden sie hier.

Die Studie von 2019 zum Download finden sie hier.

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