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Unternehmensbarometer 2024
Unternehmen gehen trotz Rezession positiv gestimmt ins neue Jahr
Die aktuelle Umfrage zeigt, dass die Stimmung in der österreichischen Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr deutlich positiver ist. Trotz globaler Herausforderungen, darunter geopolitische Spannungen und hohe Inflation, schnitt die Geschäftsentwicklung besser als erwartet ab. Dennoch erwarten die befragten Unternehmer:innen auch im Jahr 2024 zahlreiche Herausforderungen, die bewältigt werden müssen.
Die Top - Findings auf einen Blick:
- Überraschender Optimismus: Großteil der Befragten bewertet die aktuelle Stimmungslage tendenziell positiv
- Zwiespältige Aussichten: Betriebe blicken beim eigenen Erfolg zuversichtlich in die Zukunft, erwarten für die Gesamtwirtschaft aber eine Stagnation
- Zentrale Herausforderungen: Cyberkriminalität, Energiekosten und eine mögliche Lohn-Preis-Spirale bereiten Kopfzerbrechen
- Hohe Resilienz: Fokus fürs neue Jahr liegt auf Ausbau bestehender Geschäftsfelder, Abfedern von Krisen und Kostenmanagement
Rund 550 österreichische Führungskräfte haben im Rahmen des Deloitte Unternehmens-Stimmungsbarometers ihre Einschätzungen zu aktuellen Themen abgegeben. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich positive Veränderungen in der Grundstimmung der österreichischen Unternehmen, obwohl Herausforderungen wie geopolitische Spannungen und eine hohe Inflation ihre Spuren hinterlassen haben. Trotz dieser Widrigkeiten nehmen 60% der Befragten eine positive Stimmung innerhalb ihrer Organisationen wahr. Dies deutet darauf hin, dass die heimische Wirtschaft gut auf die Herausforderungen vorbereitet ist und eine beachtliche Resilienz entwickelt hat.
Rückenwind für 2024
Der vorherrschende Optimismus resultiert unter anderem aus der positiven Entwicklung der Geschäftslage. Trotz der festgestellten milden Rezession seit dem zweiten Halbjahr 2023, wie von der Wirtschaftsforschung bestätigt, verläuft das Geschäft bei der Mehrheit der befragten Unternehmen überraschend positiv (60%). Diese positive Geschäftsentwicklung wirkt als Impulsgeber für das bevorstehende Jahr. Das spiegelt sich auch in den Prognosen wider: Über die Hälfte der Führungskräfte erwartet in den nächsten sechs Monaten eine positive Umsatzentwicklung. Auch hinsichtlich der Gewinnentwicklung und der Marktanteile ihres eigenen Unternehmens zeigen sich die Befragten optimistisch für die nähere Zukunft.
Vielfältige Herausforderungen
Trotz ermutigender Anzeichen stehen den Unternehmen in den kommenden Monaten anspruchsvolle Zeiten bevor. 53% der Befragten gehen im ersten Halbjahr 2024 von einer Stagnation der Gesamtwirtschaft aus, während 29% sogar einen weiteren Rückgang der Wirtschaftsleistung erwarten. Die Aussichten bezüglich Arbeitskräftemangels (60%), Inflation (51%) und geopolitischer Unsicherheiten (über 50%) trüben die allgemeinen Erwartungen für das neue Jahr. Ebenso sorgen Bedenken über zunehmende Cyberkriminalität und steigende Energiekosten für Unsicherheit. Zusätzlich befürchten Unternehmen aufgrund der im Herbst 2023 beschlossenen hohen Lohnabschlüsse eine mögliche Lohn-Preis-Spirale.
Unternehmen setzen auf den Ausbau bestehender Geschäftsfelder, Krisenbewältigung und striktes Kostenmanagement. Dennoch sind die Hürden allein schwer zu bewältigen. Eine rasche Senkung der Lohnnebenkosten und eine Dämpfung der Energiepreise sind nun dringend erforderlich. Gleichzeitig sind umfangreiche Investitionen in Digitalisierung und Bildung langfristig unumgänglich.
Sie möchten gerne mehr über die Stimmung in der heimischen Wirtschaft lesen und erfahren, was Österreichs Führungskräfte aktuell beschäftigt? Die Ergebnisse des Unternehmens-Stimmungsbarometers 2024 mit allen Details gibt es hier zum Download.