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Deloitte Studie zur Pharmaindustrie: Rendite auf Forschungsinvestitionen 2021 voraussichtlich mehr als verdoppelt

Zürich/Genf, 18. Januar 2022

Die globale Pharmaindustrie hat einen relevanten Beitrag zur Bekämpfung von COVID-19 geleistet und 2021 aller Voraussicht nach deutlich höhere Renditen generiert. Dies ergab die jährliche Analyse von 20 der weltweit grössten Pharmaunternehmen – dazu gehören auch Roche, Novartis und Takeda – durch Deloitte. Die durchschnittliche prognostizierte Rendite für Investitionen in Forschung und Entwicklung stieg von 2,7 Prozent im Jahr 2020 auf 7,0 Prozent für 2021. Auch der prognostizierte Spitzenumsatz pro Wirkstoff nahm gemäss der Studie um knapp einen Viertel auf rund 521 Millionen US-Dollar zu.

Seit 2010 erfasst und berechnet das Centre for Health Solutions der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte die Renditen der Forschungsinvestitionen, welche die grössten Life-Sciences- und Biotech-Unternehmen aus den Wirkstoffen in der Spätphase der Entwicklung erwarten. Deloitte untersucht dazu eine Kohorte von inzwischen 20 weltweit tätigen Pharmaunternehmen mit den grössten Forschungsausgaben – dazu gehören auch die beiden Schweizer Pharmakonzerne Novartis und Roche. Die komplette Studie Nurturing Growth – Measuring the return from pharmaceutical innovation 2021 finden Sie auf unsere Website. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

  • Im Jahr 2021 ist die durchschnittliche prognostizierte Rendite für Investitionen in Forschung und Entwicklung im Pharmabereich von 2,7% im Jahr 2020 auf 7,0% angestiegen. Das ist eine markante Zunahme und der höchste Stand seit 2014. Zwischen 2014 und 2020 waren die Renditen der Forschungsinvestitionen laufend zurückgegangen.
  • Der prognostizierte Spitzenumsatz pro Wirkstoff ist von USD 422 Millionen im Jahr 2020 auf USD 521 Millionen im Jahr 2021 gestiegen – ein Zuwachs von 23%. 2019 waren es noch USD 357 Millionen.
  • Die durchschnittlichen Kosten für die Entwicklung eines neuen Medikaments betrugen im Jahr 2021 USD 2'006 Millionen – ein Rückgang um 16%. Zwischen 2019 und 2020 waren die Kosten noch beinahe gleichgeblieben.
  • Im abgelaufenen Jahr waren 46% der in der Spätphase der Entwicklung stehenden Wirkstoffe und Therapien gemeinsame Entwicklungen von zwei oder mehr Unternehmen – eine Steigerung zum Vorjahr von 32%.

Einordnungen von Nico Kleyn, Leiter des Bereich Life Sciences und Health Care für die Schweiz und für North and South Europe (NSE):

«Die Life-Sciences-Branche hat in dieser für Patienten, Ärzte, das Pflegepersonal aber auch für Unternehmen, Schulen und Behörden kritischen Zeit sehr viel geleistet. Dank enormer Anstrengungen erreichten wirksame Innovationen die Patienten in Rekordzeit. Das war entscheidend für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit in der Schweiz und weltweit.

Die letzten zwei Jahre waren geprägt durch eine intensive und effiziente Zusammenarbeit zwischen Pharmaunternehmen, Regulierungsbehörden und Regierungen über unterschiedliche Interessen hinweg. Darüber hinaus haben es eine umfassende öffentliche und private Finanzierung von Forschung und Entwicklung sowie eine gewisse regulatorische Flexibilität der Pharmaindustrie ermöglicht, COVID-19-Impfstoffe und -Therapien in Rekordzeit auf den Markt zu bringen.

Die neuen Wirkstoffe wurden als Reaktion auf einen beispiellose Krisenfall im Gesundheitswesen entwickelt und richten sich an einen globalen Massenmarkt, was wesentlich zur erhöhten Rentabilität beiträgt. Die Erfolge der Pharmafirmen sind zudem auf kollaborativen Datenaustausch, Investitionen in Digitalisierung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das sich vernetzende Gesundheitswesen zurückzuführen.

Die Pharmaindustrie muss jetzt die Chance packen und den COVID-19-Impfstoffentwicklungsprozess und die im aktuellen Krisenfall gewonnenen Erkenntnisse als Grundlage nutzen, um auch in Zukunft wissenschaftliche Studien über verschiedene Forschungsportfolios hinweg effizienter zu planen, zu entwerfen und durchzuführen.»

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