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Nach Nein zur UStR III: Schweizer Finanzchefs möchten verstärkten Steuerwettbewerb durch die Kantone

Zürich, 31. März 2017

Der Schweizer Souverän hat die Unternehmenssteuerreform III (UStR III) in der vorgelegten Form am 12. Februar 2017 abgelehnt. Anlässlich der quartalsweisen CFO-Umfrage von Deloitte wurden zeitnah über 100 Schweizer Finanzchefs befragt, welche Erwartungen sie nun an die zu überarbeitende Steuerreform haben.

Obwohl zum jetzigen Zeitpunkt noch offen ist, wie das überarbeitete Gesetz inhaltlich aussehen wird, dürfte es eine Lösung mit Einbezug der unbestrittenen Massnahmen der gescheiterten Reform sein.

Über 100 Finanzchefs wurden deshalb nach den inhaltlichen Prioritäten gefragt, welche Elemente Bestandteil der überarbeiteten Steuerreform sein sollen, damit die Schweiz in ihren Augen auch weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt:

  • 87% der befragten Finanzchefs befürworten, dass das überarbeitete Gesetz den Kantonen weitreichende Kompetenzen zu Steuersatzsenkungen einräumen soll.
  • 64% wollen an einem grosszügigen Steuerabzug für Forschungs- und Entwicklungsaufwände festhalten. 44% sehen zudem die Patent Box als geeignetes Vehikel.
  • Die zinsbereinigte Gewinnsteuer war eine der umstrittensten Massnahmen bei der gescheiterten Reform. Nur 39% der befragten Finanzchefs sehen diese als geeignete Massnahme, die in einem neuen Gesetz berücksichtigt werden sollte.

Von der Politik erwarten die Schweizer Finanzchefs jetzt umso mehr die Ausarbeitung einer verträglichen Lösung. Hierfür soll die nötige Zeit aufgewendet werden, ungeachtet der Frist von EU/OECD, die Steuerprivilegien für Unternehmen bis 2019 abzuschaffen:

  • 59% der Befragten erachten einen möglichst baldigen Gesetzgebungsprozess, der in einem Guss daherkommt, als am zielführendsten. Das neue Gesetz soll dabei realistischerweise bis 2020 oder 2021 in Kraft treten.
  • Nur knapp ein Drittel (30%) will einen zweigeteilten Zeitplan, der die Abschaffung der Steuerprivilegien bis 2019 vollzieht, eine Übergangslösung sicherstellt, und weitere potenzielle Massnahmen zu einem späteren Zeitpunkt präsentiert.
  • Die Erarbeitung eines komplett neuen Schweizer Steuersystems (6%) wird ebenso wenig als Option betrachtet wie auch das Nichtstun (6%).

Jackie Hess, Managing Partner, Tax & Legal bei Deloitte in der Schweiz, kommentiert das Ergebnis wie folgt: «Die Resultate zeigen, dass die Schweizer Finanzchefs sehr an einer umgehenden und tragfähigen Lösung auf politischer Ebene interessiert sind. Auf Schnellschüsse und Übergangslösungen soll aber explizit verzichtet werden. Vielmehr ist nun eine Gesamtlösung zu erarbeiten, die gut austariert und mehrheitsfähig ist.»

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Anmerkung für die Redaktion
In dieser Medienmitteilung bezieht sich Deloitte auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine "UK private company limited by guarantee" (eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), und ihre Mitgliedsunternehmen, die rechtlich selbstständig und unabhängig sind. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von DTTL und ihrer Mitgliedsunternehmen finden Sie auf unserer Webseite unter www.deloitte.com/ch/about

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