Mobile Plattformen: Neue Vielfalt, neue Nutzer

Dagegen stehen bei Twitter und Snapchat die Zeichen auf Stagnation. Wie im Vorjahr verwenden 23% der Deutschen Twitter auf ihren Smartphones. Das ausbleibende Wachstum mag überraschen, denn der Dienst wird als Sprachrohr von Politikern, Sportlern und (Semi-)Prominenten in der Öffentlichkeit stark wahrgenommen. Offensichtlich bevorzugen aber viele Konsumenten die indirekte und auch kuratierte Lektüre von Tweets in Presse und Online-Berichterstattung. Snapchat indes hat mit einem Nutzeranteil von 18% seinen Nimbus als „Rising Star“ unter den Mobile Plattformen eingebüßt.

Bemerkenswert sind in diesem Kontext die starken Unterschiede in den Altersgruppen. So liegt unter den 18- bis 24-Jährigen der Nutzeranteil bei allen Anbietern deutlich über dem Durchschnitt. Der Trend, gleich auf zahlreichen Mobilen Plattformen unterwegs zu sein, ist bei den jungen Konsumenten stark ausgeprägt. Zudem werden andere Schwerpunkte gesetzt: So hat Instagram in der jungen Zielgruppe inzwischen Facebook überflügelt. Und bei TikTok und Snapchat bleiben die Jüngeren häufig noch unter sich. Werbetreibende können dies für eine zielgruppenspezifische Ansprache nutzen. 

Besonders aufschlussreich ist der Blick auf die aktuelle Entwicklung bei Instagram. Denn obwohl sich dessen Nutzerbasis altersübergreifend deutlich vergrößert hat, ist bei Konsumenten zwischen 18 und 24 Jahren Stagnation eingetreten. Mit anderen Worten: Instagram wächst schwerpunktmäßig in den mittleren Alterssegmenten. Damit zeichnet sich eine Entwicklung ab, die Facebook bereits durchlaufen hat. Instagram ist im Mainstream angekommen und hat seinen früheren Nimbus des Neuen abgelegt. Damit sinkt tendenziell die Attraktivität für junge Nutzer. Diese wollen häufig nicht auf den gleichen Plattformen wie ihre Eltern unterwegs sein und wandern zu TikTok und Snapchat ab.