Posted: 14 Jun. 2021

Die persönlichen Grundfähigkeiten bzw. Soft Skills unterschieden sich zwischen der Feuerwehr und dem Consulting tatsächlich gar nicht so stark.

Nicklas, Senior Consultant bei der Deloitte Garage, berichtet über sein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr Berlin, wie er dort einen echten Impact that matters schafft und wo die Gemeinsamkeiten zwischen Consultant und Feuerwehrmann liegen.

Hallo, mein Name ist Nicklas, ich bin Senior Consultant bei der Deloitte Garage und seit meinem zehnten Lebensjahr bin ich Teil der Freiwilligen Feuerwehr in Berlin.
Wie damals alles angefangen hat, was mich noch heute begeistert und inwiefern mich das Ganze nicht nur privat prägt, sondern auch in meinem Arbeitsalltag bei Deloitte, erzähle ich hier.

Die persönlichen Grundfähigkeiten bzw. Soft Skills unterschieden sich zwischen der Feuerwehr und dem Consulting tatsächlich gar nicht so stark.

Du bist seit mehr als 15 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Berlin. Wie hat das alles angefangen und wo stehst du heute?
Ich bin mit zehn Jahren in der Jugendfeuerwehr gestartet und später, mit 16 Jahren, in die aktive Einsatzabteilung gewechselt. Schon als kleiner Junge habe ich mich für die Feuerwehr begeistert und war damals eher zufällig zu Besuch beim Tag der offenen Tür bei mir um die Ecke. Sie haben mir angeboten, einmal in die Arbeit der Jugendfeuerwehr hinein zu schnuppern – gesagt, getan! Die Begeisterung stieg stetig, ich lernte die Technik in der Theorie und Praxisausbildung kennen. Seither bin ich an unserem Tag der offenen Tür nun selbst Teil der Einsatzvorführungen. Mit dem Wechsel in die aktive Einsatzabteilung begann zunehmend „der Ernst des Lebens“. Neben der wöchentlichen Ausbildung sowie zusätzlichen Lehrgängen an Wochenenden, bekam ich nun auch meinen eigenen Pieper (Funkmeldeempfänger), der mich fortan zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Einsätzen alarmiert, zumindest insofern ich zu Hause oder in der Nähe bin. Am Ende sind wir eine Freiwillige Feuerwehr, in der diejenigen zum Einsatz fahren, die derzeit verfügbar sind – wirklich Personalmangel hatten wir jedoch bisher zum Glück noch nie. Heute fahre ich in der Regel als Angriffstrupp bzw. Atemschutzgeräteträger zum Einsatz, das heißt, ich bin im Einsatz derjenige mit der Atemluftflasche auf dem Rücken, der direkt in die brennende Wohnung zur Brandbekämpfung vorgeht.
Mit vielen Projekteinsätzen außerhalb von Berlin oder Deutschland, sowohl im Studium, als auch heute bei Deloitte, ist die regelmäßige Teilnahme an der Ausbildung und Einsätzen zwar organisatorisch nicht immer ganz leicht, doch gebe ich mir immer Mühe, mir die Zeit für die Feuerwehr zu nehmen. Das klappt bisher ganz gut und wird dank des zunehmenden Remote Workings etwas leichter.

 

Bei welchen Einsätzen unterstützt die Freiwillige Feuerwehr? Und was genau sind dann deine Aufgaben?
Im Grunde unterscheiden wir bei uns nicht zwischen der hauptamtlichen (Berufs-) und der Freiwilligen Feuerwehr. Wir decken alle Einsätze von Verkehrsunfällen, über Personen in Not, Fahrzeug- oder Wohnungsbränden bis hin zu Ölspuren und Waldbränden ab.
Meine Aufgaben sind sehr vielfältig und sind immer abhängig vom Einsatz und den aktuell verfügbaren Einsatzkräften. Ich selbst habe neben der Grundausbildung Fortbildungen als Atemschutzgeräteträger und für CSA-Anzüge (Chemikalienschutzanzüge) gemacht. Das heißt, ich werde direkt für die Brandbekämpfung und zur Menschenrettung eingesetzt oder bei Chemieunfällen mit den Schutzanzügen im unmittelbaren Gefahrenbereich. Ansonsten zählt das Befreien von eingeklemmten Personen oder auch das Räumen der Fahrbahn nach Verkehrsunfällen zu meinen Aufgaben.

Was begeistert dich so sehr an deinem Ehrenamt, dass du das Ganze nun schon so lange machst und du noch immer mit vollem Elan dabei bist?
Für mich sind dies mehrere Aspekte. Zum einen sind die Aufgaben sehr vielfältig und jede Situation ist anders, sodass es jedes Mal eine kleine, neue Herausforderung ist, der ich mich selbst stelle – verbunden mit etwas „Action“. Zum anderen ist das Ehrenamt für mich ein wirklicher Impact that matters – nämlich Leuten in Notsituationen zu helfen und somit auch der Gesellschaft etwas Gutes zu tun. Am Ende ist es eine Art Ausgleich zwischen Kunden, Büro und vielen Telefonaten. Beim Einsatz als Feuerwehrmann zählt im Zweifel jede Sekunde!

Was war dein bisher spannendster Einsatz und wieso?
Spannend ist hierbei immer ein schwieriger Begriff, jedoch erinnere ich mich oft zurück an einen Großbrand in einer Müllrecycling-Anlage. Damals war ich als Atemschutzgeräteträger auf dem ersten Fahrzeug eingeteilt. Alarmiert wurden wir auf unklaren Feuerschein, vorgefunden haben wir dann eine Lagerhalle gefüllt mit Plastikmüll, die Recyclinganlage selbst sowie ein angrenzendes Bürogebäude in Vollbrand. Für mich war es der bisher größte Einsatz dieser Art, insbesondere der Einsatz als erste Einsatzkraft, die mit der Brandbekämpfung begonnen hat und zugleich prüfen musste, ob sich noch Personen im Gefahrenbereich befinden. Am Ende waren knapp 50 Feuerwehrleute über drei Tage mit den Löscharbeiten beschäftigt.

Was waren bislang deine schönsten Momente, was weniger schöne?
Die schönsten Momente im Zusammenhang mit der Arbeit bei der Feuerwehr sind für mich meist die Zeiten nach den Einsätzen, wenn Betroffene oder Angehörige sich für die Hilfe bedanken. Wir hatten bei längeren Einsätzen auch schon diverse Anwohner:innen, die uns mit Kaffee, Broten oder Kuchen versorgt haben. Und besonders schön ist es auch, wenn kleine Kinder, und inzwischen auch meine eigene Tochter, ankommen und später auch einmal bei der Feuerwehr tätig sein wollen.
Weniger schön sind für mich meist die Verkehrsunfälle, insbesondere auch Motorradunfälle, gerade auch weil ich selbst privat gerne Motorrad fahre.

 

Inwiefern prägt deine Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr dich als Person und deinen Arbeitsalltag bei Deloitte? 
Die persönlichen Grundfähigkeiten bzw. Soft Skills unterschieden sich zwischen der Feuerwehr und dem Consulting tatsächlich gar nicht so stark: Im Kern stehen bei beiden Tätigkeiten Teamwork, Ruhe auch in stressigen Situationen zu bewahren, gezielte Priorisierung, eine flexible Aufgabenverteilung sowie eine klare Kommunikation im Fokus. Dies konnte ich in der Freiwilligen Feuerwehr schon früh erlernen und nutze das bis heute in meiner täglichen Arbeit bei Deloitte. Umgekehrt sieht dies jedoch ähnlich aus. Aus der Beratung nehme ich viel zum Thema Projektmanagement, agile Steuerung von Tätigkeiten und Koordination von Teams und Themen mit – das wiederum hilft mir viel in der Feuerwehr.

Du bist als Senior Consultant in der Deloitte Garage tätig. Was genau sind hier deine Aufgaben?
Genau, ich arbeite derzeit als Senior Consultant und Blockchain Architekt im Deloitte Blockchain Institute als Teil der Deloitte Garage. Mein Fokus ist demnach die Beratung der Kunden zum Thema Blockchain – begonnen bei Schulungen und der Diskussion möglicher Anwendungsfälle über das technische Design der Architektur, Konzeption der Lösung bis hin zur Implementierung dieser. Neben den klassischen Kundenprojekten habe ich auch die Chance, immer wieder an neuen Pilotprojekten zu arbeiten oder auf zahlreichen Veranstaltungen zu sprechen. Für die Kunden wird Blockchain als Thema immer spannender, gerade im Banking Sektor, wo wir fast täglich News zu neuen Entwicklungen lesen können. Hier entsteht beim Kunden natürlich oft der Wunsch, hier selbst etwas aufzubauen und beim State of the Art zu bleiben.

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Jennifer Koschel

Jennifer Koschel

Associate Manager | Employer Branding

Jennifer ist seit 2019 Teil des Teams Employer Branding & Talent Attraction von Deloitte in Deutschland. Sie verantwortet nicht nur den Karriere-Blog, sondern auch Employer Branding-Kampagnen für verschiedene Businesses und Zielgruppen.

Sven Schulz

Sven Schulz

Employer Branding Manager

Sven ist seit 2018 im Team Employer Branding & Personalmarketing bei Deloitte Deutschland tätig. Dort verantwortet er unter anderem Employer Branding Kampagnen mit Fokus auf berufserfahrene Talente. Im Deloitte Karriere Blog berichtet Sven über aktuelle Karrierethemen und relevante Business Entwicklungen, die Karrieremöglichkeiten für die unterschiedlichsten Profile bereithalten.