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Hilfe, die nachhaltig wirkt
Lena Wanjek über ihre Pro-bono-Tätigkeit bei der Kooperativen Produktionsschule
Sich einbringen, andere unterstützen, Gutes tun – das setzt Lena Wanjek in die Tat um. Die Beraterin hat der Kooperativen Produktionsschule geholfen, die Initiative wirtschaftlich auf ein sicheres Fundament zu stellen. Das kommt jungen Geflüchteten zugute.
Ein Beitrag aus dem Deloitte-Jahresbericht 2017/2018
Lena, du hast die Kooperative Produktionsschule in Hannover in den letzten Monaten begleitet. Wie kam es zu deinem Engagement?
Das Team der Kooperativen Produktionsschule (KoPro) habe ich erstmals bei der Preisverleihung des Hidden Movers Award erlebt. Damit zeichnet die Deloitte-Stiftung jedes Jahr innovative soziale Bildungsprojekte aus. Teil des Preises ist eine Pro-bono-Beratung von Deloitte. Ich wollte eine gemeinnützige Sache voranbringen, und KoPro gab mir die Möglichkeit dazu. Die Initiative bereitet junge Geflüchtete auf das Berufsleben vor. Die Jugendlichen lernen handwerkliche Berufe kennen, bekommen Sprachunterricht und erhalten Unterstützung bei der Suche nach Ausbildungsplätzen. In Kleingruppen fertigen sie beispielsweise Stehtische und Hochbeete oder stellen Solarexperimentier-Sets für Kindergärten her.
Wie sah die Arbeit im Projekt konkret aus?
In meinem Berufsalltag geht es darum, Unternehmen beim Erreichen ihrer wirtschaftlichen Ziele zu helfen. KoPro hat professionelle Unterstützung bei Businessplan und Marketingkonzept gebraucht. Gemeinsam mit drei Deloitte-Kollegen und dem KoPro-Team haben wir in einem Workshop eine Strategie dazu erarbeitet. Eine zentrale Frage war die künftige Finanzierung der Initiative. So entstand der Plan, der KoPro helfen sollte, Partner und Investoren für die nächsten Jahre zu gewinnen. Und wir haben uns mit der praktischen Umsetzung beschäftigt. Wie lässt sich beispielsweise der Verkauf der gefertigten Produkte einfacher gestalten? Mittlerweile haben Geldgeber ihre Unterstützung zugesichert, eine neue Stelle wurde geschaffen, die Betreuung der Jugendlichen kann weiter ausgebaut werden. Alles wichtige Schritte, die uns als Team stolz machen. Es war eine besondere Erfahrung, mal direkt die Auswirkungen meiner Arbeit zu erleben – in großen Unternehmen dauert das ja oft länger, bis der gewünschte Effekt einsetzt.

Wie hast du die Zusammenarbeit erlebt?
Wir haben die meiste Zeit vor Ort verbracht. Der enge Bezug zum Projekt hat uns ein gutes Gefühl dafür vermittelt, was die KoPro alles geleistet hat. Wir sind aufeinander zugegangen und haben in der Zusammenarbeit schnell eine gemeinsame Sprache gefunden. Das hat von Anfang an wunderbar funktioniert. Die Begeisterung der Jugendlichen war groß und gab unserer Arbeit zusätzliche Impulse. All das hat es uns einfach gemacht, etwas an Menschen zurückzugeben, die es schwerer haben als wir selbst.
Was nimmst du persönlich mit?
Es war schön zu sehen, wie Jugendliche durch unsere praktische Unterstützung echte Perspektiven für die Zukunft entwickeln. Man muss nicht immer das ganz große Rad drehen, um einem Projekt zu mehr Wirtschaftlichkeit zu verhelfen und so sein Bestehen zu sichern. Soziales Engagement macht einem auch immer wieder aufs Neue bewusst, welche Auswirkungen kleine Veränderungen nicht nur auf die Zahlen haben, sondern auch auf die Menschen in den unterstützten Organisationen. Denn darum geht es ja am Ende: Was wir tun, soll den Menschen nützen. Das Interesse an der weiteren Entwicklung der KoPro bleibt erhalten, das endet ja nicht plötzlich, wenn die Arbeit an dem Projekt vorüber ist. Hannover ist nicht so groß, da läuft man sich ab und zu über den Weg und ich bekomme mit, wie es weitergeht.
Besonderes leisten: Die Kooperative Produktionsschule
Wie kann man junge Geflüchtete besser an den Ausbildungsmarkt heranführen als durch eine Kombination von Berufsorientierung und Sprachförderung? Die Kooperative Produktionsschule ist eine Initiative des „Werk-statt-Schule e.V.“ und der Leonore-Goldschmidt-Schule. Sie möchte geflüchteten Jugendlichen Perspektiven aufzeigen. An erster Stelle steht der Spracherwerb bei gemeinsamen Aktivitäten oder in der Werkstatt. Hinzu kommen individuelle Trainings und Beratungen.

Weil alle gewinnen, wenn Bildung gewinnt: Der Hidden Movers Award
Seit 2010 verleiht die Deloitte-Stiftung den Hidden Movers Award. Herausragende Bildungsinitiativen, die im Verborgenen wirken, sollen über den Preis Bekanntheit erlangen. Was in diesen Projekten erlernt und erreicht wurde, soll übertragen und andernorts angewendet werden, damit möglichst viele Jugendliche von den Erfahrungen profitieren. Neben dem Preisgeld gewinnen die Hidden Movers auch eine Pro-bono-Beratung von Deloitte.
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