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Update zur Harmonisierung des NPL-Managements im europäischen Bankensektor

Im Oktober 2017 hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine Ergänzung zu dem im März 2017 veröffentlichten Leitfaden für Banken zu notleidenden Krediten zur Konsultation gestellt. Unser Beitrag befasst sich mit den inhaltlichen Neuerungen des Ergänzungsentwurfs im regulatorischen Umfeld von NPLs und gibt einen Ausblick auf damit einhergehende Implikationen für Banken. Ebenso wie der Leitfaden richtet sich auch der Ergänzungsentwurf an alle von der EZB unter dem Single-Supervisory-Mechanism (SSM) beaufsichtigten Kreditinstitute und kann bei Nichterfüllung der Anforderungen zu aufsichtlichen Sanktionsmaßnahmen führen.

Wesentliche Inhalte des Ergänzungsentwurfs sind quantitative Erwartungen an Banken hinsichtlich der Bildung eines Mindestmaßes an aufsichtlicher Risikovorsorge für Non-Performing Exposures (NPE) in Form sog. Risikovorsorge-Backstops. Diese ist innerhalb eines vordefinierten Zeitraums von zwei Jahren in Höhe des unbesicherten Teils und innerhalb von sieben Jahren in Höhe des gesamten NPEs sukzessive vorzuhalten.

Eine Konkretisierung der quantitativen Anforderungen ist ein weiterer Schritt in die Richtung eines standardisierten und konsistenten NPL-Managements für im SSM beaufsichtigte Institute. Banken und Bankenvertreter, für welche eine Umsetzung in Anbetracht der zeitlichen Umsetzungsvorgaben teilweise ambitioniert erscheint, hatten die Möglichkeit im Rahmen der Konsultation ihre Sicht der Banken-Praxis dem Vorschlag entgegenzubringen. Ob und in welcher Form diese Vorschläge Berücksichtigung finden, wird sich voraussichtlich in einer überarbeiteten Version der Ergänzung zum NPL-Leitfaden Mitte März klären.

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