Article

Cloud Native: Die Zeit ist reif

Neue Studie: Deutsche Unternehmen setzen immer stärker auf den Technologie-Trend Cloud Native 

Die Zahlen der Studie sprechen eine klare Sprache: Über die Hälfte der deutschen Unternehmen schätzt ihren Cloud-Reifegrad als hoch bis sehr hoch ein und zwei Drittel schreiben dabei Cloud Native eine besondere Relevanz für die Entwicklung in den nächsten Jahren zu. 63 Prozent setzen bereits selbst Cloud Native Methoden ein. Ein deutlicher Trend also, für den gute Gründe sprechen: Denn nur Anwendungen, die von Haus aus in und für die Cloud entwickelt wurden, schöpfen auch das volle Potenzial dieser zukunftsweisenden Technologie aus. Welche Absichten und Erwartungen herrschen dazu aktuell in den deutschen Führungsetagen? Auf diese und andere Fragen gibt die Studie „Cloud Native 2020“ aufschlussreiche Antworten.

Unter den vielen „hot topics“ rund um die Digitalisierung ist Cloud Native sicherlich einer der am heißesten gehandelten Trends. War in Deutschland in der Vergangenheit oft eine gewisse Skepsis gegenüber der Cloud zu verzeichnen, so hat sich die Einstellung der meisten Entscheider dazu inzwischen grundlegend geändert. Und Cloud Native ist dementsprechend bei vielen Unternehmen entweder schon etabliert oder aktuell in Planung. Das belegt die neue Studie „Cloud Native 2020“, die im Januar 2020 von IDG Research Services im Namen von COMPUTERWOCHE, CIO Magazin und mit Deloitte als exklusivem Studienpartner durchgeführt wurde. In 374 qualifizierten Einzelinterviews teilten Führungskräfte ihre Einschätzungen zum Thema Cloud und Cloud Native mit.

Cloud Native: Die Zeit ist reif

Welchen Cloud-Reifegrad weisen die Unternehmen in Deutschland auf?

IT-Paradigma Cloud-Computing – nach Aussage der Studie hat
sich dieser Ansatz in den deutschen Unternehmen inzwischen eindeutig
durchgesetzt. 54,5 Prozent der Befragten geben den Cloud-Reifegrad ihrer
Organisationen als hoch oder sogar sehr hoch an, ein Drittel aller Firmen hat
schon mehr als 50 Cloud-Projekte realisiert. Mittelgroße Unternehmen sehen sich im Schnitt als etwas fortgeschrittener im Reifegrad. Eine demgegenüber
signifikante Diskrepanz zeigt sich bei den verschiedenen Funktionen, die
erstaunlich unterschiedliche Wahrnehmungen bei diesem Thema aufweisen. Im Top-Management halten drei Viertel der Teilnehmer den eigenen Reifegrad für hoch, bei IT-Leitern sind es dagegen 53 Prozent und bei Fachbereichsleitern
sogar bloß 42 Prozent.

Cloud Native Studie 2020

Download Studie

Welche Relevanz hat Cloud Native?

Cloud Native ist ganz klar auf dem Vormarsch. Die Zahl der Befragten, die der Technologie in den nächsten Jahren eine hohe Relevanz zusprechen, steigt stark von 39 auf 67 Prozent. Ein Unterschied besteht aber auch in diesem Bereich zwischen den Einschätzungen der verschiedenen Funktionen und Ebenen, so ist etwa die Sicht des Top-Managements auf das Thema Cloud Native von deutlich größerer Euphorie geprägt als bei den IT-Managern. 

Wie läuft es in der Praxis?

Schlägt sich diese hohe Relevanz auch in einem hohen Umsetzungsgrad in den Unternehmen nieder? Tatsächlich ist Cloud Native schon weitgehend in der Praxis angekommen: 63 Prozent der Befragten geben an, Cloud Native sei bei ihnen im Einsatz. Davon betrachten 23 Prozent die Technologie als im Unternehmen etabliert, während 40,4 Prozent den Cloud-Native-Ansatz erst vor kurzem gestartet haben. Immerhin 16,6 Prozent planen den Einsatz innerhalb der nächsten drei Monate. Erneut weichen die Angaben der Geschäftsführer und Top-Manager deutlich von denen der IT-Entscheidern ab und sehen den Etablierungsgrad deutlich positiver (39 Prozent vs. 19 Prozent). Jedenfalls haben fast alle Unternehmen laut Studie schon Cloud-Native-Projekte durchgeführt. Insofern ist es besonders erfreulich, dass unterm Strich 64,2 Prozent der Teilnehmer mit ihren Projekten zufrieden oder sogar sehr zufrieden sind. Sehr vereinzelt wurden aber auch Problempunkte genannt, etwa hohe Kosten und enttäuschte Erwartungen. Die Gruppe der Kritiker ist aber klein: Nur 5,8 Prozent der Befragten waren (eher) unzufrieden. 

Cloud Native im Unternehmen:

Einsatzbereiche und TreiberDie Studie zeigt: Beim Thema Cloud Native sind die CIOs und IT-Leiter ganz klar die treibende Kraft. Bei der konkreten Umsetzung erreichen die IT-Organisationen der befragten Unternehmen mit 48 Prozent den höchsten Wert. Es folgen mit einigem Abstand Vertrieb (27,7 Prozent) und Marketing (25,2 Prozent). Und immerhin 17 Prozent der Teilnehmer geben an, bei ihnen sei Cloud Native schon im gesamten Unternehmen etabliert. 20 Prozent gehen darüber hinaus davon aus, dass das in ihrem Unternehmen zumindest mittelfristig der Fall sein wird. Gefragt wurde in der Studie auch, welche Bereiche sich bei der Einführung von Cloud Native durch besondere Initiative hervortaten. IT-Abteilungen wurde hier erwartungsgemäß die höchste Initiative zugesprochen (54,5 Prozent). Aber auch CIO (40,5 Prozent), Geschäftsführer (19,6 Prozent) oder CTO (18,4 Prozent) wurden häufig genannt. In rund 10 Prozent der befragten Unternehmen treiben auch DevOps-Verantwortliche und Scrum Master das Thema Cloud Native voran.

Was erwarten die Unternehmen von Cloud Native?

Wenn man die Teilnehmer nach den erwarteten Vorteilen von Cloud-Native-Anwendungen fragt, bekommt man differenzierte, optimistische Antworten. Eine Verkürzung von Entwicklungszyklen für Software (41,4 Prozent) wird ebenso angeführt wie stabilere Systeme (40,8 Prozent), optimierte Prozesse (33,6 Prozent), einfachere Lösungen beim Software Development Cycle (33,6 Prozent) und eine Modernisierung der Unternehmenskultur (31,2 Prozent). Bei IT-Managern wird statt Kostengesichtspunkten eher der Aspekt der Innovation hervorgehoben. Firmen mit großem IT-Budget nennen die höhere Skalierbarkeit und die Verkürzung der Time-to-Market als Vorteile. Kleine Unternehmen führen u.a. auch Recruiting und Mitarbeiterentwicklung als Aspekte an, die von Cloud Native profitieren. Insgesamt äußern sich die Befragten positiv zur Entwicklung von Cloud Native. „Der Markt ist reif für Cloud Native“, „Cloud Native ist die Zukunft der Cloud“: Solche Thesen erhalten unter den Teilnehmern breite Zustimmung, besonders auf der Ebene der Geschäftsführung und in größeren Firmen bzw. in solchen mit hohem IT-Budget.

Cloud Native mit Unterstützung durch Deloitte

In den meisten Unternehmen spielen Cloud-Native-Ansätze und -Technologien bereits heute eine entscheidende Rolle und werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, wie die vorliegende Studie zeigt. Doch in vielen Unternehmen steuern noch immer Altsysteme die Kernprozesse. Cloud Native kann in diesem Kontext nicht bedeuten, Legacy-Anwendungen einfach im Lift & Shift-Verfahren mehr oder weniger unverändert in die Cloud zu hieven. Die Alternativen heißen Modernisierung (vor einer Cloud-Migration) oder Austausch beziehungsweise Neuentwicklung. Zudem geht es beim Thema Cloud Native um mehr als „nur“ um Technik. Der Erfolg des Ansatzes ist vor allem auch eine Frage der Organisation, und hier haben viele Unternehmen noch einiges an Voraussetzungen aufzuholen, z.B. bezüglich DevOps und agiles Arbeiten.  Deloitte kann Sie sowohl beim Eintritt in die Cloud Native Welt unterstützen als auch bei der Beschleunigung der Ausprägung Ihrer Cloud Native Fähigkeiten beraten. Wir begleiten unsere Kunden end-to-end von der strategischen Ausrichtung über Organisation zur Technologie. Dabei bringen wir unsere Alliance Partner im Cloud Kontext als Mehrwert mit ein.

Laden Sie hier die vollständige Studie „Cloud Native 2020 herunter“ und erfahren Sie alle Ergebnisse im Detail . Zudem finden Sie in der Studie die von Experten im Rahmen von Round Tables diskutierten Fragestellungen zu Ansätzen, Umsetzung und Aussichten im Bereich Cloud Native und erhalten einen Überblick über die CIO Agenda 2020.

Fanden Sie diese Information hilfreich?