Chief Procurement Officer Survey 2021

Pressemitteilungen

Chief Procurement Officer Survey 2021

Einkäufer und Zulieferer stehen unter erheblichem Druck 

  • Mehr als jeder zweite Chief Procurement Officer (CPO) weltweit erlebte im vergangenen Jahr Insolvenzen seiner Zulieferer.
  • Technologien wie Blockchain werden zur Stabilisierung der Lieferketten dennoch nur vereinzelt eingesetzt.
  • Kostenreduktion bleibt für CPOs in Deutschland wichtiger als in anderen Ländern.

 

München, 19. Mai 2021 Wie sehr die COVID-19-Pandemie die globalen Lieferketten im vergangenen Jahr unter Druck gesetzt hat, zeigt nun der aktuelle Chief Procurement Officer (CPO) Survey von Deloitte. Mehr als jeder zweite (56%) der weltweit über 400 befragten CPOs in 40 Ländern, darunter auch Deutschland, hat 2020 erlebt, dass entscheidende Zulieferbetriebe insolvent wurden oder in ihrem Geschäft erheblich beeinträchtigt waren. Mehr als jeder Dritte (36%) musste feststellen, dass Lieferanten den neuen operativen Anforderungen bei weiter steigendem Kostendruck nicht gerecht werden. Und 32 Prozent der Befragten mussten infolge von Ausfällen in der Lieferkette Umsatzverluste im eigenen Unternehmen hinnehmen. 

Die Folgen der Pandemie, Konjunkturrisiken und – insbesondere in Deutschland – neue regulatorische Anforderungen wie das geplante Lieferkettengesetz werden sich weiterhin auswirken. Das spiegelt sich auch in den Sorgen der CPOs wider. Wirtschaftlicher Abschwung und Deflation gehören für 67 Prozent der Befragten in Deutschland zu den größten Risiken für das eigene Unternehmen, gefolgt von der unzureichenden Resilienz der Zulieferbetriebe (42%), den weiteren Auswirkungen der Pandemie (40%) sowie internen Herausforderungen wie der Komplexität des eigenen Unternehmens (39%). 

Rolle des Procurement Officers weltweit im Wandel

„Der Einkauf wurde in der Vergangenheit vielfach auf das Ziel reduziert, mehr Produkte und Services für weniger Geld zu beschaffen“, sagt David Heider, Director Supply Management und Digital Procurement. „Heute stehen die CPOs vor mehr Herausforderungen, die zudem deutlich komplexer geworden sind: Operative Effizienz und effektive Prozesse haben höchste Bedeutung. Ähnlich wichtig ist es vielen CPOs, die schnelle Marktreife ihrer Produkte zu unterstützen sowie eine Basis für Innovationen zu schaffen. Daneben bleibt ein hohes Kostenbewusstsein weiter relevant, vor allem in Deutschland.“ 

Die Rolle des Chief Procurement Officers befindet sich weltweit in einem tiefgreifenden Wandel. Zum ersten Mal seit dem 10-jährigen Bestehen des Deloitte Chief Procurement Officer Survey ist Kostenreduktion nicht mehr das Wichtigste für die befragten CPOs. Dieses klassische Ziel der Beschaffung liegt nun weltweit auf Platz Zwei der Prioritätenliste, verdrängt von einem neuen Fokus: Operative Effizienz. Mit einem Wert von 77,97 auf der Likert-Skala* hat Effizienz die höchste Bedeutung für die Befragten und schafft aus dem Stand den Sprung auf Platz Eins der CPO-Prioritätenliste. Ein anderes Bild zeigt sich in Deutschland: Für die CPOs hierzulande hat die Kostenreduktion nach wie vor die höchste Bedeutung mit einem Wert von 69,44 auf der Likert-Skala. 

Auch der Fokus auf digitale Transformation ist bei den Befragten in Deutschland weniger ausgeprägt (62,16) als im weltweiten Vergleich (76,06). Die Zustimmung zu diesem Punkt ist bei den CPOs weltweit deutlich höher als bei der Befragung des CPO Survey 2019 (63,41). Mit einem Zuwachs von 55,23 (2019) auf 67,55 (2021) haben Themen aus dem Bereich der unternehmerischen und sozialen Verantwortung (Corporate Social Responsibility) ebenfalls einen erheblichen Bedeutungszuwachs erlebt. 

Die große Aufmerksamkeit für den digitalen Wandel hat jedoch auch im weltweiten Vergleich bislang nicht zum vermehrten Einsatz neuer digitaler Technologien geführt. Analyse- und Visualisierungs-Tools, die zum Beispiel das Vertragsmanagement erheblich verbessern, haben nur 15 Prozent der technologischen Vorreiter vollständig eingesetzt. Blockchain-Technologien mit ihrer besonderen Bedeutung für die Stabilisierung und Transparenz der Lieferketten setzen lediglich acht Prozent umfassend ein. „CPOs sind gut beraten hier nachzubessern“, empfiehlt Heider. „Denn die Digitalisierung zahlt sich aus wie die Agilsten der Einkaufsorganisationen zeigen.“ 

 

*Benannt nach dem amerikanischen Sozialwissenschaftler Rensis Likert gehören Likert-Skalen zu den zuverlässigsten Instrumenten, um Meinungen, Wahrnehmungen und Verhalten zu messen.

Den CPO Survey 2021 können Sie hier herunterladen.

Über Deloitte

Deloitte ist ein weltweit führender Dienstleister in den Bereichen Audit und Assurance, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting und damit verbundenen Dienstleistungen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Unser weltweites Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften und verbundenen Unternehmen in mehr als 150 Ländern (zusammen die „Deloitte-Organisation“) erbringt Leistungen für vier von fünf Fortune Global 500®-Unternehmen. Erfahren Sie mehr darüber, wie rund 330.000 Mitarbeiter von Deloitte das Leitbild „making an impact that matters“ täglich leben: www.deloitte.com/de.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf http://www.deloitte.com/de/UeberUns.

Fanden Sie diese Information hilfreich?