Deloitte Football Money League

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Deloitte Football Money League

Ausnahmesaison 2019/20: Erstmals seit sieben Jahren wieder vier Bundesliga-Clubs in den Top 20

  • Die 20 Football-Money-League-Clubs generierten in der Saison 2019/20 einen Gesamtumsatz von 8,2 Milliarden Euro – ein Rückgang von 12% zur Vorsaison (9,3 Milliarden Euro), hauptsächlich verursacht durch:
    • Rückgänge in den Medienerlösen von 937 Millionen Euro (-23 Prozent) infolge von Erlösverschiebungen oder Preisnachlässe und
    • den Spieltagerlösen von 257 Millionen Euro (-17 Prozent) sowie
    • einem leicht gegenläufigen Anstieg der kommerziellen Erlöse von 105 Millionen Euro (+3 Prozent)
  • Trotz deutlicher Einbußen können der FC Barcelona und Real Madrid ihre Spitzenplätze verteidigen. Der FC Bayern München erobert Platz 3. Erstmals platziert ist Eintracht Frankfurt auf Rang 20 und komplettiert zusammen mit Borussia Dortmund (12.), FC Schalke 04 (16.) die Bundesligisten in der Deloitte Football Money League.

 

München, 26. Januar 2021 — Die Fußballsaison 2019/20, welche der aktuellen Ausgabe der Deloitte Football Money League (DFML) zugrunde liegt, war zweifelsohne die herausforderndste in der jüngeren Fußballgeschichte. Das daraus resultierende Ranking der 20 finanzstärksten Clubs im internationalen Spitzenfußball ist entsprechend vor dem Hintergrund der globalen Covid-19-Pandemie und ihren Auswirkungen auf das gesamte öffentliche Leben - und damit auch den Sport -zu betrachten.

Covid-19 bringt die Abläufe der Ligen durcheinander

„Gewöhnlich endet das Geschäftsjahr für die Clubs mit dem Saisonabschluss ihrer jeweiligen Ligen im Mai oder Juni“, erklärt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. „In der Saison 2019/20 brachte die Pandemie ab März die gewohnten Abläufe durcheinander. Die internationalen Ligen haben dabei unterschiedliche Strategien verfolgt. Während beispielsweise die französische Ligue 1 die Saison ganz abgebrochen hat, haben andere Ligen Spiele und damit das Saisonende nach hinten verschoben. Dadurch rutschen in einigen Fällen auch Umsätze ins aktuell laufende Geschäftsjahr und werden somit erst in die nächste Ausgabe der Football Money League einfließen. Dieser Umstand trägt auch zu einer schwierigeren Vergleichbarkeit der finanziellen Performance der einzelnen Clubs bei als sonst üblich.“

In der Saison 2019/20 haben die 20 wirtschaftlich erfolgreichsten Clubs des internationalen Profifußballs insgesamt 8,2 Milliarden Euro (ohne Transfererlöse) an Umsätzen erwirtschaftet, 12 Prozent weniger als im Vorjahr. „Das ist trotz allem der dritthöchste Gesamtumsatz in 24 Jahren Football Money League“, sagt Kim Lachmann, Senior Manager der Sport Business Gruppe bei Deloitte. „Spannend ist in dieser Ausnahmesaison auch die Entwicklung durch die pandemie-bedingten Mindereinnahmen bei den Medienrechten und den Spieltagen. Für viele Clubs ist das ein Anstoß, ihre strategischen Ziele und Business Modelle zu schärfen. Hier spielen aktuell natürlich die digitalen Voraussetzungen eine entscheidende Rolle. Die agilsten und innovativsten Clubs können ihren Fans und weiteren Stakeholdern einen höheren Mehrwert liefern und besitzen somit die besten Voraussetzungen für eine schnelle Erholung nach der Krise.“

Am deutlichsten waren die Einbußen bei den Erlösen durch Medienrechte (-23 Prozent). Hintergrund ist die Kombination aus verschobenen Erlösen, die sich erst im kommenden Jahr niederschlagen werden, und Rabatten an Medienunternehmen für ausgefallene Spiele. Da ab März 2020 zahlreiche Begegnungen ohne Publikum stattfanden oder ganz abgesagt wurden, waren auch die Spieltagerlöse mit einem Rückgang von 17 Prozent stark betroffen.

So knapp wie noch nie: Barca verteidigt Platz 1 vor Real

Trotz der in diesem Jahr doch sehr unterschiedlichen Bedingungen für die Clubs gab es in den Top 10 der DFML keine Neuzugänge. Platz 1 konnte der FC Barcelona mit einem Gesamtumsatz von 715,1 Millionen Euro ganz knapp vor dem La-Liga-Konkurrenten Real Madrid mit 714,9 Millionen Euro verteidigen. Mit einem Minus von 125,7 Millionen Euro im Vergleich zur Vorsaison, in der Barca als erster DFML-Club die 800-Millionen-Euro-Grenze durchbrach, mussten die Katalanen absolut betrachtet den zweitgrößten Verlust aller Top-20-Clubs der DFML hinnehmen.

So haben die Bundesliga-Clubs abgeschnitten:

Der FC Bayern München konnte sich auf den 3. Platz vorkämpfen. Mit einem Gesamtumsatz von 634,1 Millionen Euro in der Saison 2019/20 hat zwar auch der Triple-Gewinner leichte Einbußen zu verzeichnen, das Minus fällt mit 4 Prozent allerdings sehr moderat aus. Wie alle Bundesliga-Clubs profitierten die Bayern vom nur geringfügig späteren Saisonende der deutschen Topliga. Doch die starke wirtschaftliche Performance der Münchner liegt auch an ihrer Stärke im Bereich der kommerziellen Erlöse, die insgesamt 57 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten. Die sportlichen Erfolge in der Saison 2019/20 trugen ebenfalls zum Vorrücken auf Rang 3 bei, auch wenn ein Teil der Erlöse aus dem Erfolg in der Champions League – aufgrund der späteren Austragung – erst in der aktuell laufenden Saison berücksichtigt sein wird.

Borussia Dortmund verteidigte mit einem Gesamtumsatz von 365,7 Millionen Euro und einem Minus von nur 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr Platz 12 im aktuellen Ranking. Die Verluste bei den Spieltagerlösen (-22 Prozent) durch insgesamt fünf Geisterspiele in der Bundesliga konnten die Borussen dank leichter Zuwächse bei den kommerziellen und den Medienrechterlösen fast komplett ausgleichen. Der FC Schalke 04 schaffte es im aktuellen Ranking auf Platz 16. Die Königsblauen haben mit einem Gesamtumsatz von 222,8 Millionen Euro aber ein Minus von 31 Prozent zu verzeichnen. Ursache waren neben den Corona-Einschränkungen vor allem die verpasste Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe zur Saison 2019/20.

Zu den zwei Neuzugängen im aktuellen DFML-Ranking gehört neben Zenit St. Petersburg auch Eintracht Frankfurt. Die Hessen schafften es mit einem Gesamtumsatz von 174,0 Millionen Euro erstmals in die Top 20. Bemerkenswert ist der Zuwachs bei den kommerziellen Erlösen (+7 Prozent). In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Club hier um 60 Prozent gesteigert.

Fans wollen mehr Inhalte rund um Clubs, Sportler und Spiele

Entscheidender Treiber für den wirtschaftlichen Erfolg sind letztendlich die Fans. „Für die Clubs ist es wichtig, auf die Wünsche ihrer Fans einzugehen und gerade hier haben abgebrochene Saisons und Geisterspiele ganz neue Herausforderungen geschaffen“, erklärt Kim Lachmann. „Eine Umfrage im Rahmen der DFML unter Fußballfans in über 20 Ländern hat ergeben, dass seit März 2019 knapp die Hälfte der Fans (49 Prozent) auf Social Media mit ihren Clubs interagiert hat. Auf der Wunschliste der Fußballfreunde steht mehr Content, beispielsweise der ein oder andere Blick hinter die Kulissen, Live-Schalten zum Training oder auch Spieltaghighlights, ganz oben. In diesem Bereich gibt es für die Clubs noch viel Potenzial, das es am besten zeitnah zu erschließen gilt.“

Es wird aller Voraussicht nach noch einige Zeit dauern bis der Fußball zur Normalität zurückkehren kann. „Der Spieltagbetrieb ist einer der Eckpfeiler des Geschäftsmodells der Clubs und nicht zuletzt deshalb, hat die sichere Rückkehr der Fans in die Stadien höchste Priorität“, erklärt Stefan Ludwig. „Doch wann das möglich sein wird, hängt von vielen Faktoren ab, welche die Ligen und Clubs nur zu einem sehr kleinen Teil beeinflussen können. Doch schon jetzt steht fest: Das endgültige Ausmaß der finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf den Fußball wird zu einem nicht geringen Teil vom Zeitpunkt und Umfang der Rückkehr der Fans abhängen."

Position
(Vorjahr)
Club  2019/20 Umsatz in Mio./€
(Umsatz 2018/19)        
1 (1) FC Barcelona 715,1 (840,8)
2 (2) Real Madrid 714,9 (757,3)
3 (4) FC Bayern München 634,1 (660,1)
4 (3) Manchester United 580,4 (711,5)
5 (7) FC Liverpool 558,6 (604,7)
6 (6) Manchester City 549,2 (610,6)
7 (5) Paris Saint-Germain 540,6 (635,9)
8 (9) FC Chelsea 469,7 (513,1)
9 (8) Tottenham Hotspur 445,7 (521,1)
10 (10) Juventus Turin 397,9 (459,7)
11 (11) Arsenal London 388,0 (445,2)
12 (12) Borussia Dortmund 365,7 (371,7)
13 (13) Atlético de Madrid 331,8 (367,6)
14 (14) Inter Mailand 291,5 (364,6)
15 (28) Zenit St. Petersburg 236,5 (180,4)
16 (15) FC Schalke 04 222,8 (324,8)
17 (19) Everton 212,0 (210,5)
18 (17) Olympique Lyon 180,7 (220,9)
19 (20) SSC Neapel 176,3 (207,4)
20 (27) Eintracht Frankfurt 174,0 (182,2)

 

Inhaltlich verantwortlich für die Studie ist Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

Gerne stehen wir Ihnen für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung. Die vollständige Studie erhalten Sie auf Anfrage beim oben genannten Pressekontakt. Die deutschsprachige Ausgabe mit einem stärkeren Fokus auf die Bundesliga inklusive der Daten weiterer deutscher Clubs erscheint im Frühjahr dieses Jahres.

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