Deloitte Mobile Consumer Survey 2019

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Deloitte Mobile Consumer Survey 2019

Immer mehr Verbraucher wollen 5G – aber ohne Mehrkosten

  • Plateau erreicht: Die Verbreitung von Smartphones ist 2019 erstmals nicht gestiegen.
  • Zubehör gefragt: Deutsche nutzen Smartphone-Zubehör im Wert von insgesamt sechs Milliarden Euro.
  • Interesse steigt: Vor allem Heavy User wünschen sich zunehmend 5G – wollen dafür aber nicht mehr zahlen.

 

Düsseldorf, 28. November 2019 – Mobile Geräte, allen voran Smartphones, sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. 89 Prozent der Deutschen besitzen mittlerweile ein Smartphone. Für die aktuelle Ausgabe des Mobile Consumer Survey hat Deloitte 2000 Menschen zwischen 18 und 75 Jahren zu ihrem Nutzerverhalten und ihren Vorlieben rund um mobile Geräte befragt und daraus Handlungsempfehlungen für die Branche abgeleitet.

„Die Verbreitung mobiler Endgeräte ist 2019 endgültig auf einem Plateau angelangt“, erklärt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter Technology, Media & Telecommunications EMEA bei Deloitte. „Besonders deutlich zeigt sich die Entwicklung bei den Smartphones. Deren Marktdurchdringung ist in diesem Jahr erstmals nicht weiter gestiegen. Weiteres Wachstum ist auch erstmal nicht zu erwarten. Selbst in der Altersgruppe 65+ besitzen 80 Prozent der Befragten ein Smartphone.“

Hardware-Bedarf der Verbraucher ist vorerst gedeckt

Ein ähnliches Stagnationslevel zeigt sich auch bei anderen mobilen Geräten, wie Laptops (76 Prozent), Tablets (57 Prozent) oder E-Readern (37 Prozent). Die nicht mehr signifikanten Sprünge seit 2017 deuten darauf hin, dass die Bedürfnisse der Mobilfunknutzer weitgehend befriedigt sind. 

Auch die neueren Gerätekategorien verzeichnen kein großes Wachstum: Trotz der mittlerweile niedrigen Gerätepreise nähern sich Fitnesstracker einer Sättigungsgrenze (18 Prozent). Virtual-Reality-Headsets sind dagegen noch nicht wirklich im B2C-Bereich angekommen und stagnieren auf Vorjahresniveau (5 Prozent). Am besten sieht die Lage bei den Smartwatches aus, deren Verbreitung steigt kontinuierlich und liegt mittlerweile bei 12 Prozent (+ 3 Prozent). Diese Entwicklung ist auf verbesserte Gerätefunktionen, vor allem im Aktivitäts- und Gesundheitsbereich zurückzuführen.

Wachstumschancen beim Zubehör

Trotzdem sieht die Zukunft der Hardware-Branche im Mobile-Bereich keineswegs düster aus. „Es gibt derzeit vor allem zwei Möglichkeiten, mit Hardware Umsätze zu generieren“, erklärt Dr. Andreas Gentner. „Durch die Implementierung neuer Technologien, wie 5G oder Augmented Reality, können die Hersteller Anreize für Hardware-Replacements schaffen. Vielleicht noch interessanter ist aktuell aber der Bereich Zubehör. Das derzeit von deutschen Verbrauchern genutzte Smartphone-Zubehör hat einen Gesamtwert von sechs Milliarden Euro. Das ist ein riesiger Markt, auf dem es noch immer signifikante Wachstumschancen gibt.“

Viele Mobilfunknutzer kaufen Zubehör, wie Hüllen (78 Prozent) oder einen Displayschutz (52 Prozent), um ihre Geräte zu schützen. Zusätzliche Speicherkarten (66 Prozent) und Powerbanks (53 Prozent) sind vor allem bei Heavy Usern beliebt. Eine für Hersteller besonders spannende Zubehörkategorie ist Audio. Einerseits gehören Kopfhörer und Lautsprecher mittlerweile für die meisten Verbraucher zur Grundausstattung. Gleichzeitig gibt es hier viel Potenzial im hochpreisigeren Segment. Audiophile sind bereit, für Qualität entsprechend zu mehr zahlen. Aber auch als Lifestyle-Produkt sind Kopfhörer relevant, wie nicht zuletzt der Erfolg von Beats Electronics oder auch die AirPods aus dem Hause Apple zeigt. 

Shops weiter gefragt

Wie die Geräte selbst fällt auch ein Großteil des Zubehörs in die Kategorie Hardware – und die wollen viele Verbraucher nach wie vor haptisch erleben. Das können sie vor allem in stationären Shops. Diese sind nicht nur Kostenfaktor, sondern auch ein starkes Instrument für Cross- und Upselling. Besonders beliebt sind die Ladengeschäfte bei der Altersgruppe 65+ und überraschenderweise auch bei der jungen Zielgruppe. Erstere schätzen vor allem die persönliche Ansprache, während die 18- bis 24-Jährigen oft Stammkunden sind. Beim Angebot wünschen sich die Mobilfunknutzer von den Shops vor allem Reparaturservices (35 Prozent) – entsprechende Angebote versprechen zusätzliche Umsätze und könnten zudem neue Kunden in die Läden ziehen.

Sprachassistenten auf Erfolgskurs

Potenzial für die Mobilfunkbranche birgt noch ein anderer Bereich: Die mobile Nutzung von Smartphone-Sprachassistenten hat sich seit 2018 von 16 auf 30 Prozent fast verdoppelt. Nutzer sehen Sprachassistenten nicht mehr nur als Spielerei, sondern als nützliches Feature. Deutliche Zuwächse sind beim Shopping (+ 6 Prozent) und auch bei der Smart-Home-Steuerung (+ 4 Prozent) erkennbar. Konsumenten verwenden primär vorinstallierte Sprachassistenten. Klare Spitzenreiter sind Apples Siri (26 Prozent) und der Google Assistant (37 Prozent), wobei Siri gemessen an der Geräteverbreitung besonders stark angenommen wird. 

Verbraucher wollen keine Mehrkosten für 5G

Beim großen Thema 5G haben die Frequenzauktionen nicht für einen Euphorieschub bei den Mobilfunknutzern gesorgt. Zwar steigt das Interesse am neuen Mobilfunkstandard vor allem bei jungen Heavy Usern unter 25 Jahren – hier schätzen 67 Prozent der Befragten 5G als „wichtig“ oder „sehr wichtig“ ein – im altersübergreifenden Durchschnitt sind es aber mit 45 Prozent weniger als die Hälfte der Befragten. Zudem wollen 52 Prozent keine Mehrkosten für 5G tragen. Die Monetarisierung von 5G muss also vorerst im B2B-Bereich erfolgen. 

 „Mobile ist im Umbruch. Der Markt hat ein gewisses Sättigungsniveau erreicht und die Entwicklungssprünge der verschiedenen Gerätegenerationen sind kleiner geworden. Gleichzeitig hat sich vor allem das Smartphone als quasi unverzichtbarer Begleiter in allen Altersgruppen etabliert“, fasst Andreas Gentner zusammen. „Zubehör, die Weiterentwicklung von Sprachassistenten und 5G – gerade in diesen drei Bereichen liegt im Mobilfunkjahr 2019 Potenzial.“ 

 

Inhaltlich verantwortlich für die Studie ist Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter Technology, Media & Telecommunications EMEA bei Deloitte.

Weitere Informationen sowie die vollständige Studie zum Download finden Sie hier

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