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Analysen

Neue Wege zur Streitbeilegung

Globale Umfrage zur Streitbeilegung 

Unternehmensstreitigkeiten aller Art haben seit der COVID-19-Pandemie zugenommen. Ob es nun um Spannungen im Zusammenhang mit Arbeitsverhältnissen, Verbraucherrechten oder Steuern geht: Unternehmen sehen sich mit einer wachsenden Zahl von Rechtsstreitigkeiten an verschiedenen Fronten konfrontiert. Gleichzeitig werden die Streitigkeiten immer komplexer, zeitaufwändiger und teurer - und dennoch ist die Bereitschaft zu prozessieren größer denn je.

Um herauszufinden, warum das so ist, hat Deloitte Legal eine große Umfrage zum Thema Streitbeilegung durchgeführt, auf die 568 Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 100 Millionen und über 3 Milliarden US-Dollar aus der ganzen Welt geantwortet. Unser Ziel war es, herauszufinden, welche Streitigkeiten eskaliert sind, wie die Unternehmen darauf reagieren und was ihnen hilft, eine erfolgreiche Lösung zu erreichen.

Die Umfrage untersuchte auch den bereits weit verbreiteten und noch wachsenden Einfluss digitaler Streitbeilegungsinstrumente sowie die Frage, wie sich das Vertrauen in die Gerichte und andere Streitbeilegungsmechanismen verändert hat.
 

Über die Studie

Die Studie "New Roads to Dispute Resolution" wurde durch Deloitte Legal in Zusammenarbeit mit Euromoney CS erstellt. Die in dem Bericht erörterten Ergebnisse basieren auf Online-Umfragen unter leitenden Juristen und Führungskräften in 568 Unternehmen in Europa, Asien, Amerika und dem Nahen Osten. Der Schwerpunkt lag jedoch auf Europa, auf das mehr als drei Viertel der Antworten entfielen.

Es waren alle Arten von Unternehmen vertreten, von Finanzdienstleistungen über die Unterhaltungsbranche, Immobilien und Bauwesen bis hin zur Medien- und Verbraucherbranche sowie zu Dienstleistungsanbietern. Alle Befragten stammten aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 100 Millionen US-Dollar.

 

Wichtigste Ergebnisse

1. Höhere Fallzahlen nach der Pandemie

Die Zahl der Rechtsstreitigkeiten nimmt zu: 64 % der Befragten gaben an, dass die Zahl der Fälle seit Anfang 2020 gestiegen ist. Mit Blick auf die Zukunft nannten die Umfrageteilnehmer Verbraucherschutz, Cybersicherheit und Rechtsstreitigkeiten zwischen Unternehmen und Kapitalmärkten als größte Bedrohungen, während Umwelt-, Sozial- und Governance-Streitigkeiten (ESG) sowie arbeitsrechtliche Streitigkeiten ebenfalls Anlass zu großer Sorge gaben.

2. Inanspruchnahme externer Hilfe

Die Glaubwürdigkeit und die Unabhängigkeit eines externen Rechtsberaters sind die wichtigsten Gründe für die Inanspruchnahme der Hilfe Dritter bei Streitigkeiten. Darüber hinaus hängt die Auswahl eines Solchen hauptsächlich von dem Fachwissen und den zusätzlichen Beratungsleistungen ab, die er oder sie in nichtjuristischen Bereichen anbietet – von branchenspezifischer Beratung bis hin zur Steuerberatung.


3. Gestiegenes Vertrauen in Gerichte

Die meisten Unternehmen haben mehr Vertrauen in nationale und regionale Gerichte als noch vor fünf Jahren. Dies gilt allerdings nicht für andere Arten von Gerichten oder Schiedsstellen.


4. Digitalisierung

Die Digitalisierung hat enorme Fortschritte gemacht, und die meisten Unternehmen investieren inzwischen in KI-basierte Risikobewertungs-Tools und Fallmanagement-Software

 

 

Stand: März 2023.

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