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Incoterms®: Nutzen Sie schon das volle verborgene Potenzial?
Die Analyse der Wechselwirkungen von Wertschöpfungs- und Lieferketten aus einer neuen Perspektive zeigt, dass rund um Incoterms®-Prozesse großes finanzielles Potenzial in der Optimierung von Prozessen und Technologien steckt.
In der Regel stehen Handelsklauseln auf der Prioritätenliste der CFOs nicht unbedingt an erster Stelle. Berücksichtigt man jedoch die – meist noch ungenutzten – Optimierungsmöglichkeiten rund um Incoterms®-Prozesse, sollte sich das ändern. Durch die Finanzfunktion wird eine abteilungsübergreifende Betrachtung möglich, welche das volle verborgene Potenzial aufdeckt. So sind etwa in den Bereichen Compliance, Revenue Growth, Asset Efficiency oder Operating Margin häufig noch erhebliche Verbesserungen möglich.
Im Jahr 1936 verabschiedete die internationale Handelskammer (ICC) erstmals die Incoterms®-Prozesse, die seitdem regelmäßig aktualisiert werden. Heute kommen die Klauseln weltweit in über 120 Ländern zum Einsatz und finden sich in 90 % aller Kaufs- und Verkaufsverträge. Vielleicht liegt es eben an dieser Etablierung und Verbreitung, dass die mit den Incoterms® in Zusammenhang stehenden Prozesse und Technologien in den meisten Unternehmen noch zu wenig hinterfragt werden.
Aktuell sind viele Unternehmen mit der Umstellung auf die letzte Aktualisierung der Incoterms®-Prozesse beschäftigt, die optimale Gelegenheit also, diese Umstellung gleich mit einer Analyse und Prüfung weiterer möglicher Potenziale zu verbinden. Empfehlenswert ist diese Überprüfung aber auf jeden Fall, unabhängig davon, ob Sie sich gerade in einem Umstellungsprozess befinden, oder dieser schon abgeschlossen ist.
Nicht nur auf die Logistik beschränkt
In der Regel werden die Incoterms®-Prozesse dem Logistikbereich zugeordnet. Durch die Klauseln wird geregelt, welcher Frachtkostenanteil bei einer Warenlieferung von welcher Partei zu übernehmen ist, wann genau das Risiko – etwa durch Verlust oder Beschädigung – auf die andere Partei übergeht oder ob zusätzlich eine Transportversicherung abgeschlossen werden muss. Zusätzlich sehen manche der Klauseln auch vor, dass bis zu zwei benannte Orte, sogenannte Named Places, zu definieren sind. Zusammengefasst ergibt sich durch die Incoterms®-Prozesse eine Vielzahl vertraglicher Möglichkeiten und Kombinationen. Das wiederum kann zu versteckter Komplexität und hohen vermeidbaren Kosten führen.
Hinzu kommt, dass Logistikkosten oft eine undurchsichtige Zusammensetzung aufweisen, in der eine verursachungsgerechte Zuordnung der Kosten zu Produkt- oder Kundengruppen nicht immer möglich ist. Ein Bereich also, in dem es auf jeden Fall Potenzial für Optimierungen gibt.
Incoterms®-Prozesse sind jedoch nicht nur auf die Logistikkette beschränkt, sie beeinflussen die gesamte Wertschöpfungskette. Im Bereich Finanzen/Steuern sind vor allem die Umsatzrealisierung sowie Zuordnung der Mehrwertsteuerbefreiung bei Reihengeschäften/Drop Shipments betroffen, aber auch Geschäftsprozesse wie das Yard- und Dock-Management werden von den Klauseln beeinflusst.
Zusätzlich dürfen auch die damit verbundenen Technologien nicht vergessen werden. Transportmanagementsoftware (TMS), Track & Trace-Technologien, Lagerverwaltungssysteme (WMS) oder ERP-Systeme – auch sie sind betroffen. In diesen Bereichen können kleine technische Details bereits signifikante finanzielle Auswirkungen haben.
Um Beispiele zu nennen: Der SAP Business Partner ist bei der Zuordnung von mehreren Klausel-Kombinationen oder „Named Places“ zu individuellen Kunden oder Geschäftspartnern eingeschränkt. In manchen Fällen können auch durch eine spätere Abänderung der Klauseln, die dann entlang der Wertschöpfungs- oder Logistikkette nicht oder nur zum Teil abgestimmt wird, Probleme entstehen.
Optimierungspotenziale identifizieren und nutzen
Um im Bereich der Incoterms®-Prozesse Optimierungsbereiche zu identifizieren, muss die Finanzfunktion die Zusammenhänge zwischen der Liefer- und der Wertschöpfungskette aus einem neuen Blickwinkel betrachten, da diese sich in diesem Kontext gegenseitig beeinflussen.
Das kann sich vor allem auch aus finanzieller Sicht lohnen: Working Capital Management, Profitabilität, Risiko-Management, Umsatz, Marge, Compliance – um nur einige der betroffenen Kennzahlen zu nennen. Seitens der Logistik sind vor allem Zölle und Steuern, Fracht- und Versicherungskosten sowie Lagerkosten betroffen. Die orchestrierende Position des Finanzbereiches ermöglicht es in diesem Fall, bereichsübergreifend zahlreiche versteckte Optimierungspotenziale aufzudecken.
Bei dieser Herausforderung kann Deloitte Sie mit internationalen Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen (Audit & Assurance, Consulting sowie Tax & Legal) optimal unterstützen. Bereichsübergreifend wurde in einem multidisziplinären Ansatz ein umfangreicher Maßnahmenkatalog erarbeitet.
Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Ihre Optimierungspotenziale finden und nutzen möchten. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.
The Incoterms® Rules are protected by copyright owned by ICC. Further information on the Incoterm® Rules may be obtained from the ICC website iccwbo.org. Incoterms® and the Incoterms® 2020 logo are trademarks of ICC. Use of these trademarks does not imply association with, approval of or sponsorship by ICC unless specifically stated above.
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