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Deloitte Human Capital Trends 2024
Digitale Revolution erfordert Handeln auf allen Ebenen
Die digitale Revolution schreitet unaufhaltsam voran und hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Unsere aktuellen Human Capital Trends zeigen, dass Unternehmen zwar aufgeschlossen für den Fortschritt sind, jedoch bei der praktischen Umsetzung vor erheblichen Herausforderungen stehen. Um diese erfolgreich zu bewältigen, ist nicht nur eine solide technische Infrastruktur erforderlich, sondern auch ein grundlegendes Umdenken in Bezug auf bestehende Arbeitsaufgaben, Organisationsstrukturen und Unternehmenskulturen.
Key Findings der Studie
- Digitaler Fortschritt: 75 % der Unternehmen wollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz erhöhen
- Skill Gap: 73 % der Befragten sagen, sie brauchen neue Skills, um mit dem technologischen Wandel mitzuhalten, nur 9% glauben aber dabei Fortschritte zu machen
- Aktives Einbeziehen: 8 von 10 Mitarbeitenden wollen bei Job-Neugestaltung mitwirken, nur halb so viele haben aber die Möglichkeit dazu
- Neue Denkweise: Vielfältige Microcultures ersetzen das Streben nach einer einheitlichen, monolithischen Unternehmenskultur
Rasante Verbreitung von Künstlicher Intelligenz
In den vergangenen Jahren stand vor allem der eklatante Fach- und Arbeitskräftemangel im Fokus der Diskussionen zu Arbeitsmärkten und Workforce. Nun gesellt sich zur bestehenden Herausforderung die fortschreitende Etablierung von Künstlicher Intelligenz (KI) hinzu, die unsere Arbeitsweise in ihren Grundfesten erschüttern wird. Es sind nicht nur neue, flexible Unternehmensstrukturen vonnöten, sondern auch Raum für Experimente, um die aktuellen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.
14.000 Unternehmensvertreter:innen aus 95 Ländern inklusive Österreich zeichnen ein eindeutiges Bild: Die digitale Revolution erreicht die Arbeitswelt. 75 % der Befragten wollen den Einsatz von KI innerhalb ihrer Organisation in den kommenden fünf Jahren erhöhen.
Julian Mauhart, Partner Deloitte Consulting
Freiraum im Digitalen Wandel: Schlüssel zur erfolgreichen Transformation
Um den schnellen digitalen Wandel erfolgreich zu bewältigen, sind nicht nur die rasche Schaffung technologischer Infrastrukturen, sondern auch der Aufbau entsprechender Fähigkeiten auf personeller Ebene von entscheidender Bedeutung. Dieser Prozess birgt jedoch zahlreiche Hürden, da 39 % der Arbeitnehmer:innen besorgt über mögliche Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf ihre Jobs sind. Des Weiteren ist sich die Mehrheit der Befragten der Notwendigkeit neuer Fähigkeiten bewusst, um mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten, aber nur 13 % haben bisher Schulungen im Zusammenhang mit KI absolviert – obwohl die Technologie längst im Alltag angekommen ist.
Angesichts dieser Herausforderungen fordern Mitarbeiter:innen nicht nur vermehrt Lernmöglichkeiten, sondern sind auch in hohem Maße bereit, sich gemeinsam mit den Unternehmen auf Veränderungen einzulassen. Der Großteil der Teilnehmenden hält es für wichtig, aktiv an der Neugestaltung ihrer Jobs mitzuwirken, jedoch berichten lediglich 42 %, dass dies auch tatsächlich geschieht. Veränderungen durch KI gestalten die Arbeitswelt im Kern um, Organisationen sind gefordert bestehende Ängste ernst zu nehmen. Gleichzeitig sollten sie Mitarbeiter:innen ausreichend Raum und Zeit geben, um die smarten Technologien zu erkunden, Chancen zu erforschen und den künftigen Einsatz gemeinsam zu gestalten – nur so kann das volle Potenzial ausgeschöpft werden.
Innovative Unternehmenskultur
In einer zunehmend individualisierten Gesellschaft ist eine Anpassung der Unternehmenskultur unerlässlich, um der stetig vielfältiger werdenden Workforce gerecht zu werden. Einheitliche, monolithische Unternehmenskulturen stoßen an ihre Grenzen. Gleichzeitig steigt der Anspruch an ein "bedürfnisorientiertes" Arbeitsumfeld. Mehr als zwei Drittel der Befragten haben in den vergangenen Jahren einen Job aufgrund mangelnder Passung zur Unternehmenskultur gekündigt.
Eine für alle Mitarbeitenden einheitliche Unternehmenskultur wird immer mehr zur Illusion. Unternehmen setzen stattdessen auf sogenannte Microcultures, die Arbeitsweisen, Stile und Präferenzen einzelner Teams innerhalb des Unternehmens in den Fokus rücken. Das bindet die Teammitglieder viel stärker ans Unternehmen und wirkt sich auch positiv auf die Performance auf allen Ebenen aus.
Julian Mauhart, Partner Deloitte Consulting
Global Human Capital Trends 2024
Unternehmen stehen heute vor neuen Prioritäten und Herausforderungen im Bereich HR, Talent und Organisation. Die Human Capital Services von Deloitte setzen auf fundierte Forschung, Analysen und umfassende Branchenkenntnisse, um maßgeschneiderte Programme für HR, Talentmanagement, Leadership, Organisationsentwicklung und Veränderungsmanagement zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen.
Sie möchten die Ergebnisse der aktuellen Human Capital Trends Studie mit jenen aus dem Vorjahr vergleichen?
Die Human Capital Trends 2023 finden Sie hier zum Nachlesen.
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