Perspektiven

Die Sterne stehen gut für das Schweizer Weihnachtsgeschäft 2018

Alle Jahre wieder startet im November das für den Detailhandel sakrosankte Weihnachtsgeschäft. Die allgemeine Konsumentenstimmung lässt auf ein leicht gestiegenes Kaufverhalten hoffen. Trotz Anzeichen einer sich minimal abschwächenden Konjunktur und der Online-Konkurrenz geht Deloitte Schweiz davon aus, dass der Detailhandelsumsatz im Geschäft dieses Jahr leicht zunehmen wird.

Die Schweizer Wirtschaft läuft ausgezeichnet. Viele Kennzahlen haben Rekordwerte erreicht, die Konjunkturerwartung der CFOs ist gemäss der aktuelle Deloitte CFO Studie nur knapp unter dem höchsten seit Messbeginn 2009 je erzielten Wert. Die Konsumentenstimmung ist entsprechend zwar gut, aber trotzdem im langjährigen Schnitt nur leicht überdurchschnittlich. Viele Menschen sind sich nicht so sicher, wie hoch sie ihr Weihnachtsbudget für dieses Jahr ansetzen sollen: Die Teuerung nimmt zu, der Boom scheint schon wieder zu Ende und die politische und wirtschaftliche Weltlage ist unsicher.

Trotzdem erwarten wir aus heutiger Sicht ein grundsätzlich erfreuliches Weihnachtsgeschäft, vermutlich noch etwas besser als im letzten Jahr. Dies ist aber auch abhängig von den oben genannten globalen Faktoren, von lokalen Ereignissen wie zum Beispiel dem Streik auf dem Bau oder auch ganz einfach vom Wetter. Dieses hat einen grossen Einfluss auf die Konsumentenstimmung – nicht nur auf den Verkauf von Skiausrüstungen und Wintermode.

Die neu in der Schweiz eingeführten internationalen Rabatttage wie der Singles Day, der Black Friday und der Cyber Monday haben auch in der Schweiz einen wachsenden Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Menschen. In der Schweiz entwickelt sich der Cyber Monday sogar zu einer Cyber Week. Entsprechend gehen wir davon aus, dass früher im Dezember erzielte Umsätze nun im November anfallen.

Auch wenn immer noch gut 90 Prozent des Detailhandelsumsatzes im Laden erzielt werden hat auch das stark wachsende Online-Geschäft einen grossen Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Menschen in der Schweiz und auch auf die Weihnachtseinkäufe.

Das Online-Geschäft fördert auch die Globalisierung des Schweizer Weihnachtsgeschäftes. Neben den schon fast klassischen Anbietern wie Zalando oder Amazon hat der chinesische Online-Versandhändler AliExpress beispielsweise den Schweizer Umsatz gegenüber dem letzten Jahr (vgl. Year to day 2018 vs. 2017) mehr als verdoppelt.

Die Schweiz ist im Allgemeinen sehr offen für das Online-Geschäft wie das Beispiel Zalando zeigt. Zalando ist schon jetzt der grösste Kleiderhändler in der Schweiz – ohne ein einziges, Schweizer Verkaufsgeschäft zu haben. Zalando ist in der Schweiz sogar erfolgreicher als in Deutschland oder Österreich. In der Schweiz werden 25% des Zalando DACH-Umsatzes (Deutschland, Schweiz, Österreich) erzielt, obwohl die Schweiz nur 8% der DACH-Bevölkerung hat.

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